Auf Radtour durch die Region Das bietet die Apfelroute in Wachtberg

Wachtberg · Am Sonntag wurde in Meckenheim die Apfelroute für Fahrradfahrer eröffnet. Zwei von zwölf Lernstationen liegen in Wachtberg. Wir zeigen, was die Tour zu bieten hat.

So reizvoll Gegend und Aussichten im Ländchen auch sind – die vulkanisch geprägte Hügellandschaft will zunächst erwandert oder erradelt werden. Zwei neue Stationen für Verschnaufpausen in Wachtberg sind durch die rheinische Apfelroute entstanden, die an diesem Wochenende eröffnet wird.

Projektleiter Thomas Baumann stellte die Eckdaten kürzlich im Finanzausschuss vor. „Aktuell läuft die Beschilderung für die Radroute, da es Haupt- und Nebenrouten gibt“, sagte Baumann für den Verein Rhein-Voreifel Touristik, der in Ließem sitzt. Die Apfelroute verläuft, wie berichtet, durch alle sechs linksrheinischen Kreiskommunen und damit das größte Obst- und Gemüseanbaugebiet in Nordrhein-Westfalen.

Insgesamt gebe es zwölf Lernstationen, davon zwei auf Wachtberger Gebiet. „Da es eine 15-jährige Zweckbindungsfrist beim Projekt gibt, haben wir uns auf kommunales Gelände konzentriert“, so Baumann im Gespräch mit dem GA. Die erste Lernstation, an der Radler – und natürlich auch alle anderen – Pause machen können, befindet sich an der Alten Höhle in Kürrighoven. „Hier haben wir uns für das Thema Streuobstwiese entschieden, da es in Wachtberg neben dem sehr engagierten Verein auch schöne Einzelprojekte gibt“, erklärte der Touristikfachmann.

Der zweite Punkt, das Kriegerdenkmal in Berkum, beschäftige sich mit der Wertschöpfungskette bei Obst und Gemüse. „Zum einen haben wir im Ländchen viele Landwirte, aber auch die Marktscheune, den Verkauf über Automaten oder Produzenten, die ausschließlich den Großmarkt beliefern“, führte Baumann weiter aus.

Bis Ende 2020 ist das Projekt gesichert

An allen Stationen können die Besucher ihre Räder anschließen, auf Bänken ausruhen, auf Infotafeln Wissenswertes zum jeweiligen Gebiet erfahren oder die Aktionselemente erkunden. Im Fall der Alten Höhle wird das ein Schaubienenstock sein.

Bis Ende 2020 ist das Projekt gesichert. Rund 461.000 Euro kommen vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, 115.000 Euro schießt die Rhein-Voreifel Touristik hinzu. Helga Frohberg (FDP) sah im Ausschuss genau diesen Punkt kritisch und wollte wissen, was denn nach 2020 passiere. „Derzeit laufen die Gespräche zur weiteren Finanzierung, und wir arbeiten an einem Konzept“, erwiderte Baumann. Momentan könne man noch nicht abschätzen, wie viele Stellen für das Marketing und die Pflege nötig seien. Gegenüber dem GA äußerte der Projektleiter später, dass man mindestens eine halbe Stelle brauche; derzeit sind es 1,5.

Die Unterschiede zur bereits bestehenden Burgenroute, die ebenfalls durch Wachtberg führt, interessierten Ulf Hausmanns (CDU). Es gebe nicht an vielen Stellen Überschneidungen, beruhigte Baumann. „Die Zielgruppe für uns sind Genießer 50plus und Familien“, erklärte der Experte. Insgesamt erhoffe man sich, mit dem touristischen Angebot kleine und mittelständische Unternehmen zu fördern. „Aber wir verkaufen natürlich nicht etwas mit direktem Gegenwert“, gab er zu bedenken. Deshalb könne er keine konkreten Zahlen liefern. Man wisse grob, was Radtouristen pro Tag ausgäben, könne dies aber nicht auf eine Region herunterbrechen.

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