Brauchtum in Buschhoven Es begann bei der Kirmes in Buschhoven

SWISTTAL-BUSCHHOVEN · Der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr feiert sein 65-jähriges Bestehen. Heute zählt das Corps 23 Spielleute.

Es begann im September 1952 bei der Buschhovener Kirmes. Damals wurde der unvergessene Kurt Volkmer von Brandmeister Matthias Kessel und Schatzmeister Johann Brünagel aufgefordert, ein Tambourcorps zu gründen.

Da Kurt Volkmer während des Krieges im Stabsmusikcorps bereits Erfahrungen gesammelt hatte, war dies für ihn kein unbekanntes Terrain. Schnell waren 15 Mitstreiter gefunden, und fortan wurde auf alten und neuen, durch Spenden finanzierten Holzgrenadierflöten und gebrauchten, zusammengeflickten Trommeln der Spielbetrieb aufgenommen.

Erster Auftritt 1952

Geprobt wurde in der Gaststätte Winterscheidt. Dort hatte man eine warme Stube. Aber schnell stellte sich heraus, dass der Lärm der Trommler die Flötisten störte. Kurt Volkmer und Matthias Geller stellten jeweils einen Kellerraum in ihren Häusern zur Verfügung, und ab sofort probten die Trommler und Flötisten getrennt. Das zahlte sich schnell aus. Bereits im November 1952 hatte der Spielmannszug beim 50-jährigen Geschäftsjubiläum der Metzgerei Toni Wappenschmidt seinen ersten öffentlichen Auftritt. Und das gerade einmal nach zwei Monaten Probe und mit nur dem „Torgauer Marsch“ und mit einem halb erlernten „Preußens Gloria“.

Das, was damals die treibenden Kräfte und Gründungsmitglieder Kurt Volkmer, Jacob Hahnenberg, Peter Dahm, Matthias Geller, Peter Bürvenich und Helmut Haas ins Leben gerufen haben, hat sich bis heute behaupten können. Alle drei noch lebenden Gründungsmitglieder Peter Bürvenich, Matthias Geller und und Helmut Haas sind als Ehrengäste zum Jubiläumsfest eingeladen.

Viele Jahre führten Kurt Volkmer und Matthias Geller sehr erfolgreich den Spielmannszug, bis 1977 die heute noch aktiven Spielleute Werner Volkmer, Bernhard Krämer und Kassierer Matthias Schmitz die Führung übernahmen. Und das mit sehr großem Erfolg. In den Jahren ihrer Vorstandszeit wurden die Kontakte zum Rosenmontagszug in Köln geknüpft. Dieser Termin war über 20 Jahre der Höhepunkt im jährlichen Kalender. Nicht zu vergessen die Musikfreundschaft zu Quesnoy-sur-Deule in Frankreich. Es gab viele Besuche in Frankreich und auch Gegenbesuche der Philharmonie. Daraus ist der Partnerschaftsverein Quesnoy-Swisttal erstanden.

Positive Resonanz spornt alle an

In den nächsten Jahren führten zuerst Peter Schneider und anschließend bis 2015 Peter Kochems den Spielmannszug. Was bislang als Männerdomäne galt, sollte auch endlich für Frauen greifbar sein. Seit zehn Jahren sind auch Mädchen in der Truppe. 2015 übernahmen die Spielleute Friedel Pützler, Frank Pützler und Richard Scheben die Geschicke des Spielmannszuges.

Heute ist das Corps besonders stolz auf die Jugend, die sich zu dieser Musik bekennt. Zwischenzeitlich hat der Spielmannszug ein neues und breiteres Repertoire an aktuellen Karnevalsliedern und neuen Märschen. Die positive Resonanz nach Karneval war überwältigend. Das spornt alle an und baut auf.

Als die Mitgliederzahl vor drei Jahren schrumpfte, schaute man sich in Swisttal um. In Odendorf, mit dem Tambourcorps Loreley, wurden neue Spielleute gefunden. Dort litt das Tambourcorps auch unter Mitgliederrückgang. Man tat sich zusammen und musizierte gemeinsam. Es passte, und es entstanden neue Freundschaften. Heute zählt das Corps insgesamt 23 Spielleute.

Mit dem Schlagerabend am Samstag, 13. Mai, im katholischen Pfarrheim möchte sich der Spielmannszug bei allen Freunden, bei allen Gästen und besonders bei den Buschhovenern bedanken. Bevor Melanie Junglas, Manni Becker und Pures Glück für gute Laune sorgen, werden noch verdiente Spielleute geehrt.

Kartenvorverkauf: Sonntag, 30. April, ab 11 Uhr im Gasthaus Römerkanal. Restkarten an der Abendkasse.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort