Monument für US-Bomberpilot Charles E. Carlson Debatte um Gedenkstein in Buschhoven

Swisttal · Der Wunsch einen Gedenkstein für US-Piloten Charles E. Carlson zu errichten, könnte bald in Erfüllung gehen. Am Mittwoch beschäftigt sich der Swisttaler Hauptausschuss mit dem aus Spenden finanzierten Monument.

 Nahe der Absturzstelle im Kottenforts bei Buschhoven will Peter Haarhaus einen Gedenkstein für Carlson errichten.

Nahe der Absturzstelle im Kottenforts bei Buschhoven will Peter Haarhaus einen Gedenkstein für Carlson errichten.

Foto: Axel Vogel

Ob in Buschhoven ein Gedenkstein für den einen Tag vor Heiligabend des Jahres 1944 über dem Wallfahrtsort abgeschossenen US-Piloten Charles E. Carlson aus New York aufgestellt wird, ist am Mittwoch, 21. Juni, 17.30 Uhr, Thema im Swisttaler Haupt-, Finanz- und Beschwerdeausschuss. Eine Initiative von Buschhovener Bürgern hat sich für die Aufstellung eines kleinen Monuments als Mahnung zum Frieden eingesetzt.

Die Gruppe um ihren Sprecher Peter Haarhaus hatte die Gemeinde Swisttal gebeten, einen sogenannten Gestattungsvertrag mit der örtlichen Forstverwaltung abzuschließen, um den Stein an der Kreuzung zweier Wirtschafts- und Waldwege unweit der Wilhelm-Tent-Straße aufstellen zu dürfen. Hintergrund: Privatpersonen ist dies rechtlich nicht möglich.

„Unverändert liegt die Zusage der Forstverwaltung für die Aufstellung vor. Der dafür notwendige Gestattungsvertrag kann von uns nicht abgeschlossen werden“, sagte Haarhaus dem General-Anzeiger. Der Buschhovener ist zuversichtlich, dass der Erinnerungsstein trotz mancher Kritik aufgestellt errichtet werden kann. „Wir erfahren weiter gute Unterstützung, jetzt zusätzlich von Deutsch-Amerikanern. Es sind neue Spender hinzugekommen.“ Der schlichte Stein wird ausschließlich aus Spenden finanziert.

Die amerikanische Nichtregierungsorganisation History Flight hatte im vergangenen Jahr nach einer groß angelegten Suchaktion in einem Waldstück nahe Buschhoven Knochen des 1944 abgeschossenen US-Piloten gefunden (der GA berichtete). Von Februar bis Juni 2016 hatte sie mit mehreren Grabungsteams nach den sterblichen Überresten des 23 Jahre alten Carlson gesucht.

Der war mit seinem 4,5 Tonnen schweren Jäger vom Typ P 47 Thunderbolt am 23. Dezember 1944 in dem Waldstück nahe des Schützenhauses abgestürzt. „Wir können uns glücklich schätzen, dass 70 Jahre nach dem Krieg eine so starke deutsch-amerikanische Freundschaft gewachsen ist“, meint Haarhaus, pensionierter Luftwaffengeneral. „Aus Feinden wurden Freunde“, sagt er. Die Gemeinde möchte das Thema ebenfalls offen diskutieren. Einen in Ausschuss- wie Ratssitzungen üblichen Beschlussvorschlag macht die Verwaltung nicht.

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