Vom Strandgut zum Kunstwerk „Faszination Fundglas“ im Rheinbacher Glaspavillon

Rheinbach · Die Künstlerin Friederun Friedriches präsentiert im Rahmen der Ausstellung „Im schimmernden Bogen von Fluss und Zeit: Faszination Fundglas“ 23 ihrer Werke im Rheinbacher Glaspavillon.

An den Ufern des Lago Maggiore findet die in Frankfurt am Main geborene Künstlerin Friederun Friederichs das Material für ihre Buch- und Glaskunst: Fundglas. Seit 2010 arbeitet die promovierte Historikerin mit vom Wasser sanft polierten Scherben, die sie in experimentelle Kunstobjekte – oft in Verbindung mit Text – verwandelt. Zurzeit präsentiert sie im Rahmen der Ausstellung „Im schimmernden Bogen von Fluss und Zeit: Faszination Fundglas“ 23 ihrer Werke im Rheinbacher Glaspavillon.

„Friederun Friederichs gelingt eine frische, originelle Sichtweise auf die Buchkunst“, stellte die Leiterin des Glasmuseums Rheinbach, Ruth Fabritius, die Künstlerin am vergangenen Sonntag bei einer Vernissage vor. Mit Werken wie „Maria leggendo“ oder „Marienbogen“ gelänge es Friedrichs, „Sprödigkeit in Poesie zu verwandeln.“ Mit der Werkegruppe „Des Kaisers neue Kleider“, die von Hans Christian Andersens gleichnamigem Märchen inspiriert ist, rege sie zudem über eine Auseinandersetzung mit Eitelkeit und Maßlosigkeit an. „Phänomene“, so Fabritius weiter, die von „bestürzender Aktualität“ seien.

Ein Katalog soll folgen

Friederichs zeigt ihre Kunst zum ersten Mal in Rheinbach. Neben Leporellos und Bildern dürfen sich Besucher auf außergewöhnliche Buchobjekte freuen, die buntes Fundglas mit Text verbinden. Hinter dem Titel „Take a seat! Nehmen Sie Platz!“ verbergen sich zudem hölzerne Vintage-Stühle, die mit durchsichtigen bis opaken Scherben bespannt sind. Der Funktionalität und Bequemlichkeit der Möbel, so Fabritius, soll dies übrigens keinen Abbruch getan haben. Was vor allem für Kunstliebhaber mit Kaufinteresse von Bedeutung sein dürfte, schließlich können alle ausgestellten Objekte erworben werden.

An der Vernissage am vergangenen Sonntag nahm auch Rheinbachs Bürgermeister Stefan Raetz teil. Das Oberhaupt der Glasstadt empfahl allen Bürgern und Besuchern Rheinbachs, die Fundglas-Kunst von Friederun Friederichs auf sich wirken zu lassen. Im Glaspavillon An der Glasfachschule 4 ist das noch bis Sonntag, 26. März, möglich. Museumsleiterin Fabritius versprach im Rahmen der Vernissage einen „neuen Blickwinkel“ auf den ehemals so kostbaren Werkstoff Glas und kündigte an, dass der Ausstellung ein Katalog zur Buch- und Glaskunst von Friederun Friederichs folgen wird.

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