Theaterverein „Rampenwutz“ Open Air-Aufführung im Rheinbacher Amphitheater

Rheinbach · Der neue Verein „Rampenwutz“ will mehr Theater nach Rheinbach bringen. Initiatorin ist die 28-jährige Christina Stephan, die schon als Kind den Wunsch hatte, Schauspielerin zu werden. Premiere ist am 23. August im Amphitheater im Freizeitpark Rheinbach.

 "Herz , Verstand und Mut", heißt der Song den die Gruppe im Aphitheater probt.

"Herz , Verstand und Mut", heißt der Song den die Gruppe im Aphitheater probt.

Foto: Meike Böschemeyer

Wie alt sie war, als ein Wunsch von epochalem Ausmaß von ihr Besitz ergriff, kann Christina Stephan nicht mit Gewissheit sagen. Fest steht nur, dass der Theaterbesuch unter freiem Himmel, das Stück ging im Amphitheater des Freizeitparks in Rheinbach über die Bühne, nicht weniger als ihr gesamtes Leben auf den Kopf stellt. Ihr schon als Kind unmissverständlich formuliertes Anliegen, Schauspielerin zu werden, hat die 28-Jährige bereits in die Tat umgesetzt.

Doch zum Berufswunsch gesellte sich ein zweiter: „Es war schon immer mein Traum, ein eigenes Theater zu haben“, sagt Christina Stephan. Um dem ein gehöriges Stück näher zu kommen, hat die in Köln lebende Schauspielerin zusammen mit weiteren Mitstreitern in Rheinbach den Theaterverein „Rampenwutz“ aus der Taufe gehoben. Ab Freitag, 23. August, bringt der 2018 gegründete Verein mit „Der wundervolle Zauberer von Oz“ sein erstes Theaterstück auf die Bühne des Amphitheaters im Freizeitpark.

Amphitheater aus Dornröschenschlaf erwecken

Die Gruppe aus zumeist jungen Theaterenthusiasten hat sich zusammengetan, um das ein wenig vergessene Amphitheater aus seinem Dornröschenschlaf zu erwecken und mehr Theater in Rheinbach zu etablieren. „Auf lange Sicht würden wir gerne jährliche Sommerfestspiele in Rheinbach veranstalten mit Theaterstücken sowohl für Kinder als auch für Erwachsene“, so Stephan.

Der Name des im Sommer 2018 formierten Vereins ist flugs erklärt: „Ich war schon immer eine Rampensau“, berichtet Stephan, die 19 Jahre in Rheinbach lebte, bevor sie der Schauspielausbildung wegen nach Hamburg zog. Der Namensteil Wutz ist eine Reminiszenz an ihr erstes Kuscheltier, wie sie sagt – die Wutz aus „Urmel aus dem Eis“. Da ein eigenes Theater nicht denkbar leicht zu finden ist, haucht Rampenwutz im ersten Schritt dem Amphitheater mit einer neuen, modernen Fassung von „Der Zauberer von Oz“ von Lyman Frank Baum neues Leben ein.

Aus dem Kinderbuchklassiker aus dem Jahr 1900, wohlgemerkt nicht aus dem Filmstoff, ist ein von Stephan neu verfasstes und mit der Musik von Jonas Pieper versehenes Stück für Kinder ab vier Jahren geworden. Der musikalische Leiter des Ensembles ist mit seiner Band „Gugelhupf Kinderlieder“ sonst hauptsächlich im Ruhrpott unterwegs.

Magie des Stückes auf die Bühne bringen

Dass es in dem Stück, das sechsmal aufgeführt wird, um reichlich Magie geht, kommt nicht von ungefähr: „Eine Überlegung ist, auf Grund von Rheinbachs Geschichte, immer mindestens ein Stück mit dem Thema 'Hexen' dabei zu haben“, erklärt Stephan. Das Ensemble der Debütaufführung besteht aus professionellen Schauspielern und Musicaldarstellern, hinter den Kulissen arbeiten die anderen Vereinsmitglieder mit – an Kostümen, Maske, Bühnenbild und dem Verkauf der Tickets.

Die selbst geschriebene Fassung ist für die ganze Familie vorgesehen, dauert etwa 90 Minuten und hat eine Pause. „Unsere Version hat sehr viel Lokalbezug“, so Christina Stephan. So kommt etwa die kleine Dorothea aus Rheinbach und die Smaragdstadt ist ganz unverkennbar der „Skyline“ Rheinbachs nachempfunden. Zu sehen sind der Hexenturm oder die Kirche St. Martin – nur in grün. Außerdem haben die Rampenwutz-Theatermacher einige Stellen eingebaut, an denen die Zuschauer interaktiv mit einbezogen werden.

Es sei ein bisschen so wie in der „Rocky Horror Picture Show“, sagt Stephan. „Damit wollen wir ein neues Theatererlebnis schaffen, das die Rheinbacher noch nicht kennen und sie für Open-Air-Produktionen begeistern“, sagt die Schauspielerin, die unter anderem als Akteurin am Theater Liberi und am berühmten Schmidt-Theater in Hamburg sowie als Regisseurin an der Elbstation-Akademie tätig war. Außerdem gibt sie vielen Werbespots als Sprecherin ihre Stimme.

Die Stellen zum Mitmachen in „Der wundervolle Zauberer von Oz“ seien mit Bedacht gewählt und dezent platziert. „Es ist so dezent, dass Erwachsene nicht schreiend aus dem Amphitheater laufen werden“, sagt die Vereinsmitbegründerin. Aufhorchen lassen in dem Zusammenhang die sogenannten Mitmach-Artikel, die mitgebracht werden dürfen: Neben Sitzkissen sind das kleine Wasserspritzpistolen – Wasserbomben und Spritzapparate über zehn Zentimeter Größe sind aber untersagt.

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