Katholische Frauen fordern von den Bischöfen umfassende Aufklärung Licht gegen Missbrauch

RHEINBACH · In alle Ecken der katholischen Kirche leuchten will die katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), nichts soll im Zusammenhang mit Missbrauchsfällen im Dunkeln oder im Verborgenen bleiben.

 Protest vor St. Martin in Rheinbach gegen sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche.

Protest vor St. Martin in Rheinbach gegen sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche.

Foto: Axel Vogel

Symbolisch dafür steht die bundesweite Taschenlampenaktion "#MachtLichtAn". Auch die kfd Rheinbach hat sich in dieser Woche am bundesweiten Aktionstag beteiligt.

Die Frauen und auch einige Männer, darunter Pater Friedel Weiland, trafen sich vor der Pfarrkirche St. Martin, um mit ihren Taschenlampen symbolisch die Türen der Kirche auszuleuchten und so ihre Forderungen an die deutschen Bischöfe zu unterstreichen, Licht in das Dunkel der Missbrauchsfälle zu bringen.

"Wir stehen hier wütend, enttäuscht und fassungslos. Ratlosigkeit treibt uns um", sagten die Frauen des Vorstandsteams der kfd Rheinbach. Viel zu lange hätten die Belange der Institution Kirche im Vordergrund gestanden. Bewusst wollten sie vor der Türe der Kirche bleiben und als Ausdruck ihrer Enttäuschung nicht in das Gotteshaus hineingehen.

"Will ich noch zu deiner Kirche gehören? Das langjährige Nichtstun, Wegschauen, Schweigen und Vertuschen kann ich nicht fassen", brachten sie in einem Gebet ihre "Verzweiflung und Enttäuschung" vor Gott. Und baten ihn um Beistand für Familien und die Opfer, "oft noch Kinder, Jungen und Mädchen, denen Gewalt an Leib und Seele angetan wurde und deren Leben nie mehr heil werden kann".

Mit dem Verlesen der konkreten Forderungen der kfd an die Deutsche Bischofskonferenz und ihren Unterschriften auf entsprechenden Postkarten unterstrichen die Demonstranten die Forderungen der kfd: "Den Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche glaubwürdig und umfassend aufzuklären, von der Kirche unabhängige Missbrauchsbeauftragte als Anlaufstelle für Betroffene einzurichten, den verantwortungsbewussten und befreienden Umgang mit Körperlichkeit und Sexualität in Ausbildung, Lehre und Katechese zu stärken, sich für eine strukturelle Erneuerung der Kirche einzusetzen. Priester sind Diener Gottes und der Menschen und nicht durch ihre Weihe überlegen oder mächtiger. Klerikal-autoritäre Machtstrukturen haben in unserer Kirche keinen Platz!"

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