Industriestraße in Rheinbach Kunstwerk schmückt Schornstein im Gewerbepark Hoffmann

RHEINBACH · Mit seinen mehr als 25 Quadratmetern Größe ist das abstrakte Kunstobjekt am etwa 30 Meter hohen Schornstein des Gewerbeparks Hoffmann in der Industriestraße Rheinbach weithin sichtbar. Die Idee dahinter: Knut Reinhardt macht mit der Aktion "Kunst im öffentlichen Raum" triste Gebäude mit Großbildern auf Planen schöner.

 Knut Reinhardt (li) erklärt die Tropftechnik mit Robotik (vli-knut-reinhardt-laura-klapproth-stefan-raetz-gerd-wiendieck)

Knut Reinhardt (li) erklärt die Tropftechnik mit Robotik (vli-knut-reinhardt-laura-klapproth-stefan-raetz-gerd-wiendieck)

Foto: Saxler-Schmidt

Das Kunstwerk wird von einem Hublift aus angebracht. Mit seinen mehr als 25 Quadratmetern Größe ist das abstrakte Kunstobjekt am etwa 30 Meter hohen Schornstein des Gewerbeparks Hoffmann in der Industriestraße weithin sichtbar. Damit ist auf Initiative von Knut Reinhardt – wie schon in seiner Wohngemeinde Swisttal – auch in Rheinbach „Kunst im öffentlichen Raum“ sichtbar und erlebbar. Die Idee: triste Wände an Industriegebäuden, öffentlichen Einrichtungen oder Wohngebäude durch Kunst zu verschönern und damit aufzuwerten. Farbe wird dabei nicht direkt aufgetragen. Vielmehr werden die Gemälde oder Objekte fotografiert und auf Folien gezogen, die an den Wänden befestigt werden. Die Planen können so jederzeit wieder entfernt oder gegen andere Bilder ausgetauscht werden.

„Das wird eine ganz spannende Sache in der Stadt“, freute sich Bürgermeister Stefan Raetz bei der Präsentation zum Auftakt. „Damit sensibilisieren wir die Bürger für Kunst und gleichzeitig verschönern wir das Stadtbild.“ Gerd Wiendieck, Vorsitzender des Kunstforum'99, war gleich von der Idee des Künstlerteams „robART“, Knut und Ingrid Reinhardt, überzeugt: „Wir haben spontan gesagt: darauf hätten wir auch früher kommen können. Kunst gehört dorthin, wo die Menschen sind.“

Die nächste triste Wand zum Verschönern ist auch schon gefunden: die Wand des VHS-Gebäudes zum Rathausparkplatz hin. Was auch den Bürgermeister ganz persönlich freut, denn diese Wand liegt genau im Blickfeld seines Büros. Die Stadt, konkret in Person des Bürgermeisters, soll darüber entscheiden, welches Kunstwerk auf dieser Wand zu sehen sein soll. Gedacht ist an eine Zusammenarbeit mit Kindern und Jugendlichen. Während das Kunstforum'99 dieses Projekt finanziert, werden für weitere Kunstwerke dieser Art im öffentlichen Raum Sponsoren gesucht.

Zum Auftakt hat Knut Reinhardt, pensionierter Lehrer am Städtischen Gymnasium Rheinbach, seinen ehemaligen Schüler Thomas Hoffmann, Eigentümer des Gewerbeparks Hoffmann, gewinnen können. Das Ehepaar Reinhardt hat in einem Bereich des Komplexes auch ein Atelier. Dort stehen die Roboter, die die Kunstobjekte nach den zuvor programmierten Entwürfen des Ehepaars computergesteuert herstellen.

Reinhardt denkt sich skizzenhaft Objekte aus und bespricht diese Ideen mit seiner Frau, die Mathematik und Kunst studiert hat. Er hat die Maschine selbst gebaut, „die als Sklave meine Ideen ausführt“, so Reinhardt. Die Objekte werden prinzipiell getropft. „Diese Tropftechnik oder auch die Linientechnik ist eine ganz spannende Sache“, zeigt sich der Künstler begeistert. Der Roboter arbeite an einem Objekt von 50 mal 60 Zentimeter vier Wochen lang Tag und Nacht mit der Tropftechnik. Aus übereinandergesetzten Tropfen entstehen Stalakmiten, die sich zu einem plastischen Bild zusammensetzen. Das Objekt, das am Schornstein im Gewerbepark Hoffmann zu sehen ist, wurde mit dieser Linientechnik erstellt.

Nähere Informationen dazu im Internet unter www.kunstpunkt.eu oder www.robart.de.

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