Integration in Queckenberg Flüchtlinge kochen für Queckenberger Bürger

QUECKENBERG · Bewohner der Madbachhalle in Queckenberg bedanken sich mit einem Essen für die freundliche Aufnahme in Rheinbach.

 „Essen verbindet“: Mit zahlreichen Gerichten aus ihrer Heimat begrüßten die Flüchtlinge ihre deutschen Nachbarn.

„Essen verbindet“: Mit zahlreichen Gerichten aus ihrer Heimat begrüßten die Flüchtlinge ihre deutschen Nachbarn.

Foto: Axel Vogel

"Welcome! Willkommen!“ Ein ums andere Mal begrüßten die jungen Männer aus Syrien, Afghanistan, Pakistan, dem Iran und Albanien ihre Gäste persönlich am Eingang zur Madbachhalle. Sie hatten die Bewohner von Queckenberg und den umliegenden kleineren Ortschaften zum Frühlingsfest eingeladen und Gerichte aus ihren jeweiligen Heimatländern gekocht. Als Dank dafür, dass sie „in Ihrer Mehrzweckhalle im vergangenen Winter Schutz vor Gewalt und Kälte gefunden haben“, wie sie in der Einladung schrieben.

Diese Einladungen hatten die 27 Flüchtlinge, die in der Madbachhalle leben, und eine siebenköpfige Familie aus Afghanistan, die inzwischen dort aus- und in ein Haus umgezogen ist, mit ihren einheimischen Unterstützern in jedes Haus in Queckenberg, Loch und Sürst verteilt, sagte Organisator Ansgar Tolksdorf. Die Idee dazu sei von den Flüchtlingen selbst gekommen, so Ortsvorsteherin Ilka Rick. Mit Spendengeldern konnten tags zuvor Lebensmittel eingekauft werden, die die Flüchtlinge dann zubereiteten. Wie der 20-jährige Javad Momeni aus Afghanistan, der seit seiner Ankunft in Deutschland am 12. November nach Stationen in München und Dorsten seit einigen Wochen in Queckenberg lebt.

Zubereitet wurden zum Beispiel Köfte (Hackfleischbällchen), Gemüsesuppe, verschiedene Gerichte mit Lamm oder Geflügel, Gemüse, Salate und süße Speisen wie Milchreis und Gebäck. Der Andrang der einheimischen Gäste war groß, das für hundert Gäste geplante Büffet leerte sich schnell.

Bürgermeister Stefan Raetz und seine Frau Birgitta, die auch in der Flüchtlingshilfe aktiv ist, waren begeistert: „Essen verbindet“, sagte Raetz nach dem ersten Teller. „Über das Essen kommt man ins Gespräch.“ Und das ist es, was die Asylsuchenden jetzt am meisten brauchen, sagte Tolksdorf: „Willkommenskultur hatten wir, jetzt brauchen wir Integrationskultur.“ Wichtig sei jetzt Kontakt zur Bevölkerung.

„Denn die Flüchtlinge möchten Deutsch sprechen, einige sind schon sehr weit mit der Sprache“, sagte er. Außer dem Deutschkurs und dem Mathekurs mit Peter Schürkes hätten sie tatsächlich nichts zu tun, sagte Javad Momeni schon in gut verständlichem Deutsch. Am Anfang waren 47 Flüchtlinge in der Madbachhalle, erinnerte Ortsvorsteherin Rick. Jetzt sind es noch 27. Anfangs hätten sie es dort auch „nicht so toll“ gefunden, erinnert sich Tolksdorf. Aber: „Inzwischen wird hier viel gelacht.“ Betreut werden die Flüchtlinge von einem Stamm von fünf bis zehn Helfern.

Weitere Informationen gibt es auf der Homepage des Flüchtlingshelferkreises unter www.fluechtlingshilfe-rheinbach.de.

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