Liedstrich in Rheinbach Ein Blick in die musikalische Wundertüte

Rheinbach · Grandiose Talente kommen zum siebten „Liedstrich“ im Städtischen Gymnasium Rheinbach zusammen. Beeindruckend ist die Bandbreite der dargebotenen Musik.

 Ausschließlich selbst getextete Lieder trug Clara Clasen vor. FOTO: VOGEL

Ausschließlich selbst getextete Lieder trug Clara Clasen vor. FOTO: VOGEL

Foto: Axel Vogel

Von humorvollen Liedern zum Mitsingen bis zu chartreifen Indiepopsongs hatte die siebte Auflage des „Liedstrichs“ wieder alles zu bieten, was die Herzen von Musikfans höher schlagen lässt. Die Veranstaltungsreihe, die vom Verein „Rheinbach liest“ ins Leben gerufen wurde, fand am Freitagabend in der Mensa des Städtischen Gymnasiums Rheinbach statt. Ans Mikrofon traten die Kölner Band Juri, die Bonner Singersongwriterin Clara Clasen sowie der ebenfalls aus der Beethoven-Stadt kommende Liedermacher Jens Kauen. Die Moderation übernahm die Poetry-Slammerin Anke Fuchs.

Nach guter „Liedstrich“-Tradition wurde das Publikum in Rheinbach nicht nur zum Mitsingen animiert, sondern auch zum Bewerten der musikalischen Darbietungen. Mit „Krötentalern“, die für die Kasse des Lieblingskünstlers bestimmt waren, wurde darüber abgestimmt, welcher „Act“ zum Abschluss des Abends eine Zugabe geben durfte. Den Auftakt machte Clasen, die mit ihrer Gitarre und einer beeindruckenden Stimme rockig-gefühlvolle Songs wie „Big Boy“ oder „Doors“ zum Besten gab.

Dem Rotschopf folgte Kauen, der nicht nur seinen nicht vorhandenen Bart, sondern auch „Peter den Pilz“ und einen Dinosaurier mit kurzen Armen besang – sehr zur Freude des Publikums, das Kauen bei seiner Darbietung lauthals unterstützte. Letzter Wettbewerbsteilnehmer war die Band Juri, die geschliffenen Indiepop präsentierte, sich aber trotzdem nicht für ein zusätzliches Medley aus Modern Talking, Mr. President und den Backstreet Boys zu schade war.

Außer Konkurrenz traten beim siebten „Liedstrich“ auch Rheinbacher Eigengewächse auf. So sorgte die Schülerin Lou Jonen mit einer Coverversion von Elvis Presleys „Can't Help Falling In Love“ für Gänsehaut, während der 14-jährige Noel Lunguana für seine Interpretation von Mariah Careys „Hero“ Applaus erntete. Dritter Lokalmatador im Bunde war der 22-jährige Philipp Weber, der „Ich will nur, dass du weißt“ von SDP spielte.

Weil sich „Rheinbach liest“ die Förderung von Lesekultur auf die Fahnen geschrieben hat, quetschte Fuchs alle Künstler vor ihren Auftritten über ihr Leseverhalten und ihre Lieblingsbücher aus – und von Dan Brown bis Stephen King war auch in diesem Bereich alles dabei. Daneben wurde das Publikum zum „Blinddichten“ eines Liedtextes aufgefordert. Das vorgegebene Thema: „Verliebte Regenwürmer im Frühling“. Die fertigen Poems wurden anschließend von allen Künstlern gemeinsam vertont – zur Melodie von John Denvers „Country Roads“.

Die Ehre, das letzte Lied des Abends zu spielen, hatte schließlich die Band Juri, die bei der Wanderung der Krötentaler die meisten Stimmen auf sich vereinen konnte. Mit „Weg“ rundete sie einen gelungenen „Liedstrich“ ab.

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