Wanderwege immer im Blick Eifelverein Rheinbach wird 130 Jahre alt

RHEINBACH · Der Eifelverein Rheinbach hat sein 130-jähriges Bestehen gefeiert. Jugendwartin Barbara Wüst freute sich über die gelungene Aktionen für Kinder. Unter anderem wurde das „Highspeed-Internet“ erkundet: die Kommunikation der Bäume untereinander.

Er ist in seinen 40 Jahren im Eifelverein alle Hauptwanderwege gegangen, „von Nord nach West und von Ost nach Süd“, erinnert sich Rainer Schardt. Bei der Feier zum 130-jährigen Bestehen im Vereinsheim sagte seine Frau Brigitte, sie sei anfangs eher „notgedrungen mitgewandert“, und denkt an die Feste auf dem Beuelskopf am Vatertag oder eine einwöchige Wanderung nach Trier.

Jugendwartin Barbara Wüst freute sich über gelungene Aktionen für Kinder. Man erkunde im Wald das „Highspeed-Internet“, also die Kommunikation der Bäume untereinander. Verbrenne sich ein Kind an einer Brennnessel, seien andere Kinder mit linderndem Wegerich zur Stelle. Gruppen für Fünf-, Zwölf und 17-Jährige zählte sie auf. Bei den Nachtwanderungen sorgten die Älteren kostümiert fürs Gruseln. Flüchtlinge seien „voll integriert“, mit Sajed Neama (19) gehöre einer zum Betreuerteam.

Heinz Kessel, seit 1987 Vorsitzender des Vereins, würdigte Einsatz und Ideen der Familienwartin Elsbeth Bois. Kessel berichtete aus der Geschichte. Der erste Eintrag im Protokollbuch des Verschönerungsvereins stammt aus dem Jahr 1889: „Sehr ausgedehnt“ sei über „die Verschmelzung des Verschönerungsvereins mit der hiesigen Ortsgruppe des Eifelvereins“ debattiert worden. Doch das blieb „ohne bestimmtes Resultat“. 1905 schlossen sich dann beide Vereine zusammen.

Eifelverein Rheinbach: "Ungeahnter Aufschwung" ab 1952

Das Ziel gilt noch heute: Die Entwicklung des Fremdenverkehrs, aber auch Altes zu erhalten. Im Jahr 1925 setzten die Mitglieder ein Ausrufezeichen: Förster Hans Wischeler errichtete den zwölf Meter hohen Aussichtsturm auf dem Beuelskopf. Die Stadt Rheinbach stellte das Holz. „Könnte man heute nur von träumen“, bemerkte Kessel lapidar.

Auch bei Pflege und Erhaltung der vom Verschönerungsverein angelegten Pilgerpfadsweiher vermisst er Engagement der Kommune: „Hier hätte ich erwartet, dass der Rat seine Zustimmung für die Erhaltung gegeben hätte. Ist aber nicht so“, klagte Kessel.

Unter Vorsitz von Jean Schmitz wurde 1946 die Ortsgruppe wiederbelebt. Unter Führung von Paul Möhrer erlebte der Verein zwischen 1952 und 1978 „einen ungeahnten Aufschwung“, so Kessel. So bildete sich 1952 die„sehr rührige Jugendgruppe“. Der Turm am Beuelskopf wurde wieder aufgebaut. Seit 1974 erscheint der Wanderplan in seiner heutigen umfangreichen Form.

Rundwanderwegnetz im Rheinbacher Stadtwald

Der Verein fördert auch den Heimatgedanken durch Stadtführungen, Nachtwächter-Rundgänge und am Tag des offenen Denkmals. Er unterhält ein Rundwanderwegenetz im Rheinbacher Stadtwald und kennzeichnete historische Wege. Geplant sind Wanderkarten an den Waldparkplätzen. „Ja, wir sind auf dem richtigen Weg“, schloss Kessel und mahnte: „Nicht stehen bleiben, Stillstand ist Rückschritt.“

Der Eifelverein Rheinbach ehrt langjährige Mitglieder: Hans Joseph und Bärbel Henk, Josef Schäfers (65 Jahre); Heinz und Hildegard Kessel, Willi Pfeifer, Margarete Schorn, Marliese Sengpiel (60 Jahre); Bernd und Ursula Althausen, Heide Düsterhaus, Rudolf und Brigitte Funke, Karl-Heinz Joisten, Manfred Klement, Alfred und Gisela Kirfel, Peter Nolden, Rainer und Brigitte Schardt, Klaus und Irene Schmitz, Jürgen und Gertrud Schulte, Christian und Jutta Spittel, Franz Pütz, Elmar und Hilde Steinbach (40 Jahre); Helga Kucklick, Alfons Münz, Albert und Josepha Plümer (25 Jahre).

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