Aktion Eifelverein Rheinbach veranstaltete Workshop für Kinder

Rheinbach · Der Eifelverein Rheinbach veranstaltete einen Workshop für Kinder. Vögel finden immer weniger Futter, weil immer mehr Mais angebaut wird. Futterhäuschen helfen ihnen zu überleben.

Mit beiden Händen hielt der fünfjährige Julian seinen Hammer fest. Konzentriert schlug er auf den Nagel in einer vor ihm liegenden Holzstütze, um die auf einer darunter liegenden Holzplatte zu befestigen. Der kleine Oberdreeser war eines von 25 Kindern, die in der Haupt- und Realschule Rheinbach mit viel Geschicklichkeit – hier und da auch mit der Hilfe von Eltern oder Großeltern – Futterhäuschen für den Garten oder Balkon zusammenbauten.

Unter der fachkundigen Leitung von Franz-Josef Muschiol wurden die Bodenplatten befestigt und die Seitenwände festgenagelt. Manch einer nutzte den Schraubstock, damit das Nageln einfacher ging. Seit 2007 veranstaltet der Eifelverein Rheinbach regelmäßig Workshops im Futterhäuschenbau. „Wir wollen die Kinder für die Natur begeistern und möchten, dass sie auch einmal einen Hammer in der Hand halten“, erklärte der 74-jährige pensionierte Lehrer Muschiol, der in der Hauptschule früher Physik unterrichtet hat.

Aus einer Holzplatte hat er im Vorfeld die Bodenplatten, Seitenwände und die Dachplatten zurecht geschnitten, dabei jede Menge Löcher vorgebohrt, damit die kleinen „Handwerker“ nur mit Hammer und Nagel zu tun haben. Wie wichtig die Futterhäuschen für die Nahrungssuche der Tiere mittlerweile sind, machte Muschiol den Teilnehmern eingangs deutlich. „Durch den verstärkten Maisanbau in der Landwirtschaft finden die Vögel keine Nahrung mehr. Daher sollten sie mittlerweile ganzjährig gefüttert werden“, so Fachmann Muschiol.

Sein zu Hause aufgestelltes Futterhäuschen fliegen überwiegend Kohl-, Blau- und Schwanzmeisen an, ganz selten mal ein Dompfaff. „Auch die Amseln kommen selten. Die und die Spatzen sind einfach zu dumm. Die finden nicht den Eingang“, schmunzelte Muschiol. Die Rotkehlchen und Amseln füttert er mit Haferflocken, die anderen Vogelarten picken sich die ausgelegten Sonnenblumenkerne heraus. Und er hat beobachtet, dass die Meisen meistens nur einen Kern in den Schnabel nehmen und dann sofort aus Angst vor Greifvögeln im dichten Gebüsch verschwinden.

Meisenknödel bietet Sefi Hener ihren gefiederten Gästen wie Elstern, Finken, Spatzen und Meisen an. „Wir wollen mit dem neuen Futterhäuschen unser altes ersetzen. Das ist nicht mehr so schön“, erklärt die 71-Jährige, die mit ihren beiden Enkeltöchtern Johanna (7) und Frida (4) aus Frankfurt und deren Cousin Philipp (6) das „Selberbauen“ genoss. Gute Ratschläge und praktische Tipps erteilte dabei Helfer Adolf Bois, der Dachpappe auf den Häuschen befestigte. Aufmerksam verfolgte Philipp das Nageln. „Ich baue gerne etwas zusammen. Wenn meine Eltern Schränke aufbauen, helfe ich manchmal“, so der Junge.

„Wie muss ich das Brett befestigen“, wandte sich Amelie (7) an Helferin Annette Althausen (19) und erfuhr, wie sie das Brett halten musste, um die Nägel an der richtigen Stelle einzuschlagen. Ute Heinemann, die Enkel Fabian (7) die Aktion zum Namenstag geschenkt hatte, fand die Veranstaltung einfach nur schön. „Mein Papa schraubt und bohrt gerne. Und ich auch“, freute sich Rabian.

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