Kommentar zum Bauvorhaben in Rheinbach Auf dem richtigen Weg

Meinung | Rheinbach · Nachdem die ursprünglichen Pläne der Malteser zum Bau eines Pflegeheims mit Betreutem Wohnen und der Erweiterung des bestehende Gesundheitszentrums von der Stadt abgelehnt wurden, findet das neue Konzept des Investors Zustimmung.

Die Erleichterung war im Großen Sitzungssaal des Rheinbacher Rathauses mit Händen greifbar. Das ins Straucheln geratene Bauvorhaben der Malteser ist für Rheinbach eines der Zukunftsprojekte der kommenden Jahre. Schließlich liegt das vorhandene und zur Expansion anstehende Ärztezentrum samt beabsichtigtem Pflegeheim und dem Betreuten Wohnen nicht irgendwo an der Peripherie der Glasstadt, sondern inmitten des Stadtkerns von Rheinbach.

Die neuen Entwürfe des Investors, der Malteser Deutschland gemeinnützige GmbH, sprechen eine eindeutige Sprache: Wir wollen das Pflegeheim zwar rasch realisieren, aber architektonisch nicht um jeden Preis. Darum sind die Höhenvorstellungen der drei beabsichtigten, nun kleinteilig angelegten Gebäude, erkennbar reduziert worden. Das ist der richtige Weg, um das Großprojekt doch noch zu realisieren, versehen mit dem deutlichen Fingerzeig von Politik und Verwaltung: Wir gehen nicht jeden Weg mit, den der Geldgeber vorgibt.

Der Standort atmet Tradition: Schon 1863 genehmigte das Erzbistum Köln an der Grabenstraße eine Art ambulante Krankenpflegestation, und ab 1897 bis zum Jahr 2006 war zwischen Grabenstraße, Gerbergasse und Kriegerstraße ein Krankenhaus zu finden – ab 1998 unter der Leitung des Malteser-Ordens. Das bestehende Ärztehaus, eine Kooperation mit dem Bonner Malteser-Krankenhaus auf dem Hardtberg, genießt einen guten Ruf. Die Ärztedichte in Rheinbach, insbesondere rund um das Krankenhaus, sucht in der Region ihresgleichen.

Gut ist, dass zwischen Investor und Verwaltung intensiv nachverhandelt worden ist. Somit landen die Pläne nach der Verhängung der Veränderungssperre für das Areal doch nicht im Papierkorb. Es lohnt sich, einem Investor gegenüber selbstbewusst Kante zu zeigen, selbst wenn man die Pläne als solche befürwortet.

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