Bürgermeister zieht Bilanz Neues Meckenheimer Rathaus kommt gut an

MECKENHEIM · Bürgermeister Bert Spilles sieht Meckenheim auf einen guten Weg. Er sieht den neuen Verwaltungsbau und die neue Jungholzhalle als Pluspunkte in der Stadtentwicklung.

Die Fertigstellung des neuen Rathauses und der angegliederten Veranstaltungshalle sowie der damit verbundene Umzug der Stadtverwaltung sind die einschneidendsten Ereignisse im Jahr 2017 in Meckenheim. Das hat Bürgermeister Bert Spilles bei seiner Jahrespressekonferenz am Montag betont. „Das neue Rathaus überstrahlt alles“, sagte er.

Was für die Mitarbeiter der Verwaltung eine große Kraftanstrengung bedeutete, stoße sowohl beim städtischen Personal, aber erfreulicherweise auch bei den Bürgern der Apfelstadt auf positive Resonanz. Der Neubau werde als nicht übertrieben, funktional und modern empfunden. Und als „i-Tüpfelchen“ entwickele sich zudem eine Identifikation in der Stadt. „Ein Wir-Gefühl zu schaffen und eine solidarische Gesellschaft zu machen – dafür haben wir in den letzten Jahren gearbeitet. Parallelgesellschaften gibt es jetzt nicht mehr – mit dem Rathaus-Bau haben wir eine Mitte gefunden“, sagte Spilles.

Gute Rahmenbedingungen vor allem auch zur Unterstützung des Einzelhandels seien in der Altstadt mit der Fertigstellung der Hauptstraße geschaffen worden. Auch dort gebe es vor allem positive Rückmeldungen. Demnächst stünden noch die Sanierung der Glockengasse und der Klosterstraße und in weiteren Schritten die der Bonner und der Bahnhofstraße an.

Mit der Ansiedlung eines Magnetbetriebes auf dem Marktplatz und der Innenraumverdichtung soll die Altstadt zudem gestärkt werden. Auch das Areal rund ums alte Rathaus soll demnächst in den Fokus der Städteplaner geraten. Dort könne eventuell bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden. „Politik muss auch für die da sein, die nicht die spitzen Ellenbogen haben“, betont Spilles, der auch in den Neubaugebieten die Möglichkeit einer Durchmischung geboten hat und zukünftig, zum Beispiel im Merler Keil III, bieten möchte, so dass Einfamilienhäuser und Mehrfamilienhäuser entstehen können.

Weichen stellen für Nachhaltigkeit

Wohnraum bereitzustellen sei zudem wichtig, weil Meckenheim mit dem „Unternehmerpark Kottenforst“ eine „überschaubare Erweiterung“ des Industrieparks anstrebe. „Wenn ich zusätzliche Arbeitsplätze anbiete, muss ich auch für Wohnraum sorgen“, so Spilles. Zurzeit werde mit dem „bio innovation park Rheinland“, das die Städte Rheinbach und Meckenheim und die Wissenschaftler der Universität Bonn vernetzt, ein Vergabekonzept erarbeitet. Denn die Flächen sollen unter Aspekten wie Klimaschutz und Nachhaltigkeit vergeben werden.

„Weichen zu stellen für Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit – dafür macht man Kommunalpolitik“, erklärte der Bürgermeister. Zudem werde auch in „eine soziale Kommune“ investiert, zum Beispiel in Schulsozialarbeiter, einen Integrationsbeauftragten und den Ordnungsaußendienst. Die Entwicklungsgesellschaft Meckenheim-Merl, die seit 1962 die städtebauliche Planung der Stadt innehatte, habe eine wegweisende Infrastruktur geschaffen.

Doch die vorhandene Infrastruktur sei in die Jahre gekommen, daher stünde zum Beispiel die aufwendige Sanierung der Merler Grundschulen 2018 und 2019 bevor. Zudem trügen der Breitbandausbau und das attraktive Angebot für Familien, dass Meckenheim ein attraktiver Wohn- und Gewerbestandort sei und Zuzug verzeichne. Dafür, dass die Stadt sich auch auf kulturellem Gebiet gut aufstelle, trage die neue Jungholzhalle bei. „Wir haben gute Beschlüsse im Rat gefasst und Investitionen getätigt, trotz Haushaltssicherung“, fasst Spilles das Geleistete zusammen.

Alle Wünsche zu realisieren, sei jedoch in Anbetracht der angespannten finanziellen Situation der Stadt nicht möglich. In 2017 könne der Einbruch der Gewerbesteuern aufgefangen werden. Die weitere Entwicklung der Haushaltssituation müsse abgewartet und genau beobachtet werden, um gemeinsam mit der Kämmerin und den Fachbereichen darauf reagieren zu können. Den Doppelhaushalt für 2019/2020 will Spilles im September nächsten Jahres in den Rat einbringen. „Es war ein gutes Jahr 2017, weil wir weiter in die richtige Richtung gegangen sind“, so die Bilanz des Bürgermeisters.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort