Gedenken an Konrad Adenauer Meckenheimer CDU gedenkt Konrad Adenauers

MECKENHEIM · Anlässlich des 50. Todestags von Altkanzler Adenauer gab dessen Enkel Sven-Georg Adenauer im Konrad-Adenauer-Gymnasium auf Einladung der Meckenheimer CDU eine Rückschau auf das Leben und Wirken seines berühmten Vorfahrs.

 Gedenkveranstaltung anlässlich des 50. Todestages Konrad Adenauers im Schulzentrum mit Adenauers Enkel Sven-Georg Adenauer (M, grüne Krawatte) als Redner.

Gedenkveranstaltung anlässlich des 50. Todestages Konrad Adenauers im Schulzentrum mit Adenauers Enkel Sven-Georg Adenauer (M, grüne Krawatte) als Redner.

Foto: Axel Vogel

„Der Name öffnet Türen. Aber wenn man erst mal im Zimmer ist, muss man besondere Leistung bringen.“ Mit einem auf Leinwand projizierten Wahlwerbeplakat seines Großvaters Konrad Adenauer im Hintergrund hielt dessen Enkel Sven-Georg Adenauer auf Einladung der Meckenheimer CDU eine Rückschau auf das Leben und Wirken seines berühmten Vorfahrs. Vor rund 150 Zuhörern gab der Jurist und Landrat des Kreises Gütersloh dabei persönliche Einblicke aus dem Blickwinkel des Familienmitglieds ebenso wie eine persönliche Sicht der politischen Leistungen seines Großvaters.

Eingebettet in eine von Raimund Schink zusammengetragene Ausstellung mit zahlreichen Fotos und Dokumenten rund um den „Vater der Republik“ und „Architekten Deutschlands“ würdigte die Meckenheimer CDU aus Anlass des 50. Todestages den ersten Kanzler der jungen Bundesrepublik Deutschland, Konrad Adenauer. Sein Wirken sei bis heute aktuell und angesichts von populistischen und anti-europäischen Strömungen besonders wichtig, sagte die CDU-Vorsitzende Katja Kroeger bei ihrer Begrüßung. Bürgermeister Bert Spilles wertete das pädagogische Zentrum des Konrad-Adenauer-Gymnasiums als genau den richtigen Ort für die Veranstaltungen. Denn ein Jahr nach dessen Tod sei das Städtische Gymnasium nach Adenauer benannt worden, der als treibende Kraft der Wahl Bonns zur Bundeshauptstadt auch entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung Meckenheims gehabt habe.

Stolz sei er auf seinen Namen und auf seinen Großvater, so Sven-Georg Adenauer, und er sei froh und dankbar, dass er ihn noch habe erleben dürfen. Er erinnerte sich noch gut, dass er in Gütersloh zunächst sein gesamtes Amtszimmer „voll mit Konrad Adenauer plakatiert“ vorgefunden habe. Das sei „nett“, habe er gesagt, aber eines reiche auch. Es sei „gut, eigene Duftmarken zu setzen und aus seinem Schatten herauszutreten“, so der CDU-Politiker, der in Rhöndorf die Grundschule besucht und in Bonn Jura studiert hat.

Sein Vater ist der jüngste Sohn von Konrad Adenauer, Georg Adenauer. In Rhöndorf habe die Familie in Sichtweite des Kanzler-Hauses gewohnt. Sonntags sei seine Familie auch zum Mittagessen dorthin gegangen, „aber nicht mit dem Großvater“, wie er sich schmunzelnd erinnerte. Denn seine beiden Brüder und er selbst seien „zu unruhig“ gewesen. Nach dem Mittagessen habe sein Großvater dann immer eine Klingel gedrückt – das Signal, dass seine drei Enkel hereinkommen durften. „Er strahlte eine besondere Autorität aus, da wurde selbst mein Vater still“, erinnerte sich Sven-Georg Adenauer. Als Vater sei Konrad Adenauer „ausgesprochen streng“ gewesen. Als Beispiel nannte er eine Episode, als sein Vater Georg als Kind mit der Schleuder ein Kirchenfenster zerschossen habe. Als das herausgekommen sei, habe er nach der Schadenregulierung zur Strafe zwei Tage im Kohlenkeller verbringen müssen. „Da ging nur die Tür auf und das Essen wurde reingeschoben“, so Sven-Georg Adenauer.

Auch an Bocciaspiele mit dem Großvater auf der hauseigenen Bahn beim Kanzler-Wohnhaus in Rhöndorf erinnerte er sich schmunzelnd: „Diejenigen, die mit ihm spielten, wussten, dass es von Vorteil war, ihn gewinnen zu lassen.“

Als „emotionalste Tat“, die sein Großvater vollbracht habe, wertete Sven-Georg Adenauer die Reise nach Moskau 1955, in deren Folge dann „die Zehntausend“ ehemaligen deutschen Wehrmachtsangehörige aus russischer Kriegsgefangenschaft heimkehren konnten. Als große Leistung seines Großvaters Konrad nannte Enkel Sven-Georg unter anderem, dass „er es kurz nach den von Deutschland angezettelten beiden Weltkriegen geschafft hat, dass Deutschland zu einem akzeptierten und guten Partner in Europa wurde“.

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