Multikulturelles Farbspektakel Graffiti-Aktion macht Kinder-City bunt

MECKENHEIM · Spielende fröhliche Kinder aus aller Herren Länder, Luftballons und Schmetterlinge, Bäume und Vögel und über allem die große strahlende Sonne, zudem eine Waldszene mit Bollerwagenausflug – bunte Bilder schmücken die Fassade von Kinder-City im Ruhrfeld.

 M - Farbenfrohe Graffitiaktion von Kinder City im Ruhrfeld mit Betreuer (hinten) Dirk Eckel von der Rheinflanke

M - Farbenfrohe Graffitiaktion von Kinder City im Ruhrfeld mit Betreuer (hinten) Dirk Eckel von der Rheinflanke

Foto: Axel Vogel

Die farbenfrohen Graffitis entstehen im Rahmen der offenen Kinder- und Jugendarbeit der Stadt unter gemeinsamer Anleitung des städtischen Teams vom Mosaik Kulturhaus und dem Team der Rheinflanke Meckenheim.

Der Geruch von Farbe liegt in der Luft. Wie fleißige Bienchen wimmeln etwa 30 Kinder und Jugendliche zwischen fünf und 15 Jahren um das kleine Gebäude, ausgerüstet mit Mundschutz, Handschuhen und Sprühdosen. „Nicht auf den Boden sprühen“, mahnt Dennis Diedrich, der von Seiten der Rheinflanke seit Jahren die Graffiti-Projekte in Meckenheim betreut. Nach und nach wurden so die zuvor grauen Fußgängerunterführungen in der Stadt im Sommer verschönt. Nebenher haben die Graffitis auch den positiven Effekt, dass die gestalteten Flächen für andere Sprayer tabu sind.

Kinder-City

In diesem Jahr ist das Domizil von Kinder-City an der Reihe. Etwa 100 Dosen Sprühlack, zwei Eimer blaue Farbe für die Grundierung „und die Reste vom letzten Jahr“ hat Diedrich bereitgestellt. Insgesamt sind etwa sieben Betreuer vor Ort, machen auch Spielangebote für diejenigen, die gerade keine Lust auf künstlerische Betätigung haben.

„Wir sind hier multikulturell“, beschreibt Sozialpädagogin Anica Klause vom Mosaik-Team die Situation. Der Bedarf an den Angeboten der offenen Kinder- und Jugendarbeit sei besonders im Stadtteil sehr groß, berichtet sie. In den Osterferien seien bis zu 60 Kindern betreut worden. Dass im Sommer weniger Kinder das Angebot annehmen, liege daran, dass viele Familien in den Ferien in ihre Heimatländer reisen, erklärt sie.

So oft wie möglich findet die Betreuung im Freien statt, auf dem Spielplatz nebenan oder an der Mühlenstraße. Die Räumlichkeiten sind beengt, nur ein kleiner und ein großer Raum mit auffallend niedrigen Decken und Toiletten stehen im kleinen Pavillon zur Verfügung. Dass sich die Teams von Mosaik und Rheinflanke größere Räume wünschen, hatten sie kürzlich im Jugendhilfeausschuss der Stadt deutlich gemacht.

Multikulturelles Miteinander

Melonenstücke und anderes Obst stehen zur Erfrischung zwischendurch bereit. „Arbeitspause“ verkündet Diedrich draußen. Dioba (13), Amina (11) und Zainab (7) legen den Mundschutz zur Seite. Dioba und Amina waren schon in den Vorjahren bei den Graffiti-Projekten dabei. „Es macht Spaß, wenn es am Ende gut aussieht und man sagen kann, man hat das gemacht“, erklärt Dioba, warum sie auch in diesem Jahr wieder mithilft. Amina ist oft in Kinder-City und auch regelmäßig beim Mädchenfußball dabei, „weil es Spaß macht“.

Fünf Flüchtlinge, die am Siebengebirgsring wohnen, seien für die vorbereitenden Malerarbeiten gewonnen worden, berichtet Andreas Müller von der Rheinflanke. Ganz nebenbei hätten sie die deutschen Worte für Farbe, Pinsel, Rolle und Leiter und den Umgang damit gelernt.

Einer von ihnen, ein junger Afghane, hatte so viel Freude an seinem Tun, dass er nun eine Ausbildung zum Maler absolvieren möchte, berichtet Müller. Zur Belohnung für alle, die beim Graffiti-Projekt mitwirken, hat Peter Zachow vom Peter-Pan-Fonds für Jugendliche eine kleine Feier organisiert und Pizza und Eis spendiert.

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