Traditionsunternehmen Die Familie mit dem grünen Daumen

Meckenheim · Wilhelm Ley Baumschulen feiert mit 470 Gästen die Gründung der Firma vor 125 Jahren. Am Samstag ist Tag der offenen Tür.

 Bürgermeister Bert Spilles (v. l.), Helmut Selders und Helmut Rüskamp (rechts) gratulierten Marita Ley (3. v. l.) und Christoph Dirksen (2. v. r.) zum 125-jährigen Bestehen der Baumschule Ley. FOTO: MARIO QUADT

Bürgermeister Bert Spilles (v. l.), Helmut Selders und Helmut Rüskamp (rechts) gratulierten Marita Ley (3. v. l.) und Christoph Dirksen (2. v. r.) zum 125-jährigen Bestehen der Baumschule Ley. FOTO: MARIO QUADT

Foto: Mario Quadt

Wenn ein Festredner zu Beginn seiner Ansprache eine Glühbirne und ein Kaugummipäckchen aufs Podium mitbringt, weckt er zumindest das uneingeschränkte Interesse an seinen Ausführungen.

So verblüffte Helmut Selders, Präsident des Bund deutscher Baumschulen, rund 470 Zuhörer in der zur schmucken Festhalle umgewandelten Maschinenhalle der Meckenheimer Baumschule Wilhelm Ley mit der Frage, was Kaugummi und Glühbirne wohl in seinem Vortrag zum 125-jährigen Bestehen der weit über Meckenheim hinaus bekannten Baumschule zu suchen haben.

Antwort: Der Hersteller des Kaugummis (Wrigley's) und der Glühbirne (Philips) entschlossen sich – wie weiland Wilhelm Ley – 1891 dazu, ein Unternehmen zu gründen, das bis heute existiert und floriert. Bevor die Familie Ley für Samstag, 3. September, zum Tag der offenen Tür von 10 bis 18 Uhr auf das Firmengelände am Meckenheimer Baumschulweg 20 einlädt, blickte sie zusammen mit 470 Gästen, darunter Mitarbeiter, besondere Kunden und Wegbegleiter, auf 125 Jahre zurück. Auf gerade mal einem halben Hektar Anbaufläche pflanzte der einst Firmengründer Obstbäume und Rosensträucher an und kultivierte sie.

Heute bewirtschaftet die Familie mit dem grünen Daumen eine Fläche von 485 Hektar. „Das nenne ich organisches Wachstum“, erklärte Selders. Vom Obst- und Rosenanbau hat sich die Unternehmensgruppe – zu der auch das Gartencenter Sängerhof in Meckenheim gehört –, zum europaweit agierenden Produzenten und Veredler von Allee-, Blüten- und Straßenbäumen, Obstgehölzen, Solitärsträuchern und Solitärkoniferen entwickelt. „Überall auf Straßen in Deutschland und Europa begegnen uns Bäume von Ley“, unterstrich der Baumschulpräsident.

Die enorme Strahlkraft der Erzeugnisse und Ideen aus dem Hause Ley stellte auch Helmut Rüskamp, Vizepräsident des Landesverbandes Gartenbau NRW, heraus. Nachhaltig habe etwa der 2004 verstorbene Miteigentümer Karl Ley, von 1969 bis 1982 außerdem Präsident des Zentralverbands Gartenbau, sich für die Philosophie „Grün in die Stadt“ eingesetzt. Hohe Verdienste erwarb sich das Unternehmen ebenso auf dem Ausbildungssektor, so Rüskamp. Im Laufe seiner Firmengeschichte haben Baumschule und Gartencenter mehr als 500 jungen Menschen den Berufseinstieg ermöglicht.

Großen Anteil an der landwirtschaftlichen Entwicklung Meckenheims zu einem der bedeutendsten Obstanbaugebiete Deutschlands bescheinigte Bürgermeister Bert Spilles der Familie Ley. Die Produkte mit dem blau-weißen, überall in der Region sichtbaren Familiensignet machten den Namen Meckenheim in Deutschland, Europa und der Welt bekannt, so Spilles.

Die Worte von Marita Ley, die das Unternehmen zusammen mit Cousin Wilhelm Ley in vierter Generation führt, machten deutlich, dass die Familie keine Zweckgemeinschaft ist, sondern viel Herzblut ins Unternehmen fließt. Ermutigend findet sie, dass mit Camilla Bublies und Katharina Ley bereits die fünfte Ley-Generation im Unternehmen tätig ist. „Ich traue euch zu, dass wir in 25 Jahren das 150-jährige Bestehen feiern können“, sagte Marita Ley. Abschließend schüttelte sie allen rund 115 Mitarbeitern zum Dank für ihr Engagement die Hand.

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