Pläne in Bornheim Standortfrage für neues Feuerwehrgerätehaus weiter offen

Bornheim · Am Hellenkreuz in Bornheim soll ein neues Feuerwehrgerätehaus entstehen, da die alten Häuser erhebliche Mängel aufweisen oder nicht mehr den heutigen Ansprüchen entsprechen. Doch der Plan ist ins Stocken geraten, die Stadt hat noch kein Grundstück.

Der Plan der Stadt Bornheim, am Hellenkreuz ein neues Feuerwehrgerätehaus zu bauen, ist ins Stocken geraten. „Im Hinblick auf das Feuerwehrgerätehaus Bornheim konnte nach erfolgter Standortanalyse und Machbarkeitsstudie der erforderliche Flächenerwerb noch nicht abgeschlossen werden“, hieß es dazu von der Stadtverwaltung in einer Unterlage zur jüngsten Sitzung des Bornheimer Haupt- und Finanzausschusses. Offenbar gestalten sich die Grundstücksverhandlungen schwierig.

Das Projekt komme nicht in der Schnelligkeit voran, wie man sich das wünsche, sagte Bürgermeister Wolfgang Henseler auf Nachfrage des General-Anzeigers. Man sei hinsichtlich des Grundstückserwerbs in Gesprächen, allerdings sei noch nichts entschieden.

Neubau möglichst am Hellenkreuz

Wie berichtet, soll ein Neubau, möglichst am Hellenkreuz, das alte Feuerwehrgerätehaus der Löschgruppe Bornheim an der Königstraße ersetzen. Dieses wurde in den Jahren 1973/74 erbaut und weist mittlerweile große Mängel aus. Dargelegt sind diese in der fast 300 Seiten starken Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplans der Stadt, mit der sich die Politik Anfang 2018 beschäftigt hatte.

Darin kommen die Experten der Forschungs- und Planungsgesellschaft für Rettungswesen, Brand- und Katastrophenschutz (Forplan) zu dem Schluss: „Insgesamt befindet sich das Feuerwehrhaus in einem schlechten baulichen und völlig unterdimensionierten Zustand (unter anderem undichtes Dach). Bedingt durch die räumliche Enge im Feuerwehrhaus entstehen an einigen Stellen Unfall- und Quetschungsgefahren.“

"Gemeinsamer Einsatzstandort"

Bekanntlich soll am Hellenkreuz nicht nur ein neues Haus für die Löschgruppe aus Bornheim entstehen. Auch die Löschgruppen aus Brenig und Dersdorf sollen nach dem Willen von Verwaltung und Politik dort mit Ausrüstung und Fahrzeugen unterkommen. Henseler spricht in diesem Zusammenhang von einem „gemeinsamen Einsatzstandort“.

Dies meint, dass die vorhandenen Gerätehäuser in Brenig und Dersdorf für Fortbildungen und das Vereinsleben erhalten bleiben sollen. „Vor allem die Löschgruppe Dersdorf hat viel in ihr Haus investiert“, so Henseler.

"Wir zahlen nicht alles"

Der Standort am Hellenkreuz sei ein guter, weil er sich relativ entfernt zur Wohnbebauung befinde, sagte der Bürgermeister weiter. Es sei äußerst wünschenswert, dort zu bauen, fügte er hinzu – betonte aber mit Blick auf die Grundstücksverhandlungen umgehend: „Wir zahlen nicht alles.“

Eine Alternative zum Standort am Hellenkreuz könnte laut Henseler ein Grundstück am Hexenweg sein. Dort soll, wie berichtet, ein Neubaugebiet entstehen. Das sei aber keine optimale Lösung, räumte Henseler ein, weil das neue Gerätehaus dann zu nah an der Wohnbebauung liege. „Obgleich viele Feuerwehrgerätehäuser mitten in den Orten liegen“, fügte er hinzu.

Probleme mit dem Tor

Der Neubau des Gerätehauses für die Löschgruppen Bornheim, Brenig und Dersdorf steht auf der Prioritätenliste ganz oben – dicht gefolgt vom Feuerwehrgerätehaus in Hersel sowie dem Bereich Rösberg/Hemmerich. Der Standort an der Herseler Rheinstraße wurde bereits 1954 gebaut und 2002 in Eigenleistung der Löschgruppe erweitert. Das Haus entspreche nicht mehr den heutigen Ansprüchen, sagte Henseler.

Aktuelle Probleme gebe es mit dem Tor. Damit bezieht er sich auf eine Einschätzung der Autoren des Brandschutzbedarfsplans. Diese führen für Hersel unter anderem an, dass aufgrund des Öffnungsmechanismus der Hallentore die große Gefahr bestehe, dass sich die Einsatzkräfte beim Öffnen die Hände quetschen. Darüber hinaus bewerten die Gutachter – wie auch in Bornheim – die Verkehrs- und Parksituation vor Ort als sehr schlecht.

Suche nach möglichen Standorten

Man müsse sich vor Augen führen, dass die Gerätehäuser gebaut worden seien, als Bornheim deutlich weniger Einwohner, also bebaute Fläche, hatte, so Henseler. Auch an etwa das Gewerbegebiet Bornheim-Süd habe damals noch niemand gedacht. In Hersel sei die Stadt aktuell dabei, die Untersuchungen für verschiedene Standorte zu beginnen, so Henseler.

Für den Bereich Rösberg/Hemmerich sei man noch einen Schritt davor und betreibe die Suche nach möglichen Standorten. Der Einschätzung des Bürgermeisters nach ist der Neubau aller drei Projekte eine Aufgabe für die nächsten fünf bis acht Jahre.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort