Landesprogramm Soziale Baulandentwicklung Stadt Bornheim soll sich mit dem Kallenberg als Wohngebiet bewerben

BORNHEIM · Ganz konkret um neue Wege zur sozialen Baulandentwicklung ging es im Anschluss an den Vortrag zum Agglomerationskonzept im Bornheimer Ausschuss: Einstimmig beschloss der Ausschuss, dass Bornheim sich mit der Fläche „Kallenberg“ für ein entsprechendes Landesprogramm bewerben soll.

 Bornheim von oben: In der Mitte des Bildes ist der Verlauf der Königstraße zu erkennen, vorne der Kallenberg.

Bornheim von oben: In der Mitte des Bildes ist der Verlauf der Königstraße zu erkennen, vorne der Kallenberg.

Foto: Sterker

Wie berichtet, hatte die Verwaltung vorgeschlagen, eine Zusammenarbeit mit der landeseigenen Gesellschaft NRW.Urban anzustreben, die wie eine Stadtentwicklungsgesellschaft „auf Zeit“ agieren würde. Der Kallenberg liegt zwischen der Bahnlinie 18, Pohlhausen-, Kalk- und Mühlenstraße. Wie Beigeordneter Manfred Schier erläuterte, würde die Landesgesellschaft treuhänderisch agieren: Sie entwickle und verkaufe das Bauland an Investoren, „und wenn es wirtschaftlich gut läuft, bleibt etwas für die Stadt übrig.“

Nach dem Konzept verbleibt die Steuerung des Projekts aber bei der Stadt und ihren Gremien: Sie entscheiden über Laufzeit, Preise und bauliche Ausnutzung. Voraussetzung ist allerdings, dass 30 Prozent der Wohneinheiten der sozialen Baulandentwicklung dienen. Dazu regte Lutz Wehrend für die CDU an, ob die Verwaltung eine Übersicht vorlegen könnte, wo im Stadtgebiet bereits sozialer Wohnungsbau vorhanden sei, damit die Politik besser planen könne.

Sorge um Stigmatisierung

„Da möchte ich heftig vor warnen“, befürchtete Ute Kleinekathöfer (SPD) eine mögliche Stigmatisierung der Betroffenen und verwies auf kursierende Flugblätter zu den geplanten Festbauten für Flüchtlingsheime, die später für den geförderten Wohnungsbau zur Verfügung stehen sollen (der GA berichtete). Zur Fläche „Kallenberg“ bat sie darum, im Auge zu behalten, dass das Gebiet verkehrlich „nicht mehr stark erschlossen werden kann“.

Für die Grünen äußerte sich Markus Hochgartz: „Wir haben gar nicht groß die Wahl, wo wir sozialen Wohnungsbau machen. Wenn Bedarf da ist, müssen wir es da machen, wo wir jetzt auch bauen“, meinte er. Es sei ja auch gerade die Idee, auf diese Weise „durchwachsene Gebiete“ statt einseitiger Strukturen zu schaffen. Else Feldenkirchen (UWG) wollte wissen, ob die Stadt bei einer erfolgreichen Bewerbung überhaupt noch eine eigene Wohnungsbaugesellschaft brauche, zu der ebenfalls Überlegungen laufen. NRW.Urban errichte keine Gebäude, sondern schaffe Bauland, erklärte Schier. „Wenn wir selbst Wohnungen errichten wollen, dann müssten wir das über eine eigene Gesellschaft tun.“ Er gab aber auch zu bedenken, dass die Gründung einer eigenen Gesellschaft Zeit brauche.

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