Kommentar zur Wassserversorgung in Bornheim Schlechter Zeitpunkt

Meinung | Bornheim · Wasserverbraucher in Bornheim sollten mehr Geld als bislang für ihre Abrechnung zurücklegen. Geht es nach der Bornheimer Stadtverwaltung, soll nämlich die monatliche Grundgebühr für den Wasserzähler steigen.

 Trinkwasser aus der heimischen Wasserleitung: Den Verbrauch messen Zähler, die jetzt teurer werden sollen.

Trinkwasser aus der heimischen Wasserleitung: Den Verbrauch messen Zähler, die jetzt teurer werden sollen.

Foto: picture alliance / dpa

Für die Bornheimer Bürger kommt in diesen Tagen einiges zusammen. Nach der Erhöhung der Grundsteuern durch den Stadtrat sind gerade erst die neuen Bescheide verschickt worden. Nun könnte die nächste Kostenerhöhung beschlossen werden. So will die Stadtverwaltung sich von der Politik das Okay holen, die monatlichen Gebühren für die Wasserzähler anzuheben.

Laut Stadt nutzen die meisten Verbraucher einen Zähler mit einem maximalen Durchfluss von fünf Kubikmetern pro Stunde. Kostet dieser bislang 12,60 Euro im Monat, sollen nach der Gebührenanpassung 15,37 Euro fällig werden. Das macht 2,77 Euro mehr im Monat beziehungsweise 33,24 Euro im Jahr. Zugegeben: Knapp 34 Euro sind nicht viel Geld. Großverbraucher, also Firmen mit einem größeren Zähler, müssen hingegen deutlich tiefer in die Tasche greifen. Für den größten Wasserzähler (mehr als 80 Kubikmeter Durchfluss pro Stunde) würden im Jahr dann rund 570 Euro mehr fällig.

Mit der Erhöhung der Grundgebühren sollen ausgefallene Konzessionsabgaben des Wasserwerks an die Stadt nachgeholt werden. Die Stadt verhehlt dabei nicht, dass das mit Blick auf die Finanzlage der Stadt geschieht: „Sie ist vor dem Hintergrund der städtischen Haushaltssituation und der Notwendigkeit zur Haushaltskonsolidierung auch zwingend geboten“, heißt es in der Unterlage zur Sitzung des Betriebsausschusses, in der die Erhöhung Thema ist.

Sicher: Die finanzielle Lage der Stadt ist alles anderes als rosig. Für das Jahr 2017 geht die Stadt von einem Defizit in der Kasse von mehr als zwölf Millionen Euro aus – und das bei der Vorgabe des Haushaltssicherungskonzepts, dass der Etat bis 2021 ausgeglichen sein muss. Allerdings ist der Zeitpunkt zur Gebührenerhöhung schlecht gewählt. Bei vielen Menschen ist der Ärger über die Steuererhöhung noch nicht verflogen, da könnte schon die nächste Forderung anstehen. Dazu kommt, dass längst nicht klar ist, ob und welche weiteren Kosten durch einen möglichen Wechsel der Wasserversorgung entstehen könnten.

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