Sperrung in Bornheim Ortsvorsteher fordert Freigabe der Schulstraße

Bornheim · Die Bornheimer wehren sich weiter gegen die Sperrung der Schulstraße zwischen Kardorf und Merten für den Autoverkehr.

„Jetzt ist es an der Zeit, die Sperrung der Schulstraße in Kardorf endlich wieder aufzuheben“, sagt Herbert Gatz, Ortsvorsteher und CDU-Mitglied aus Kardorf. Viele Bürger müssten einerseits längere Fahrstrecken von bis zu zwei Kilometern hinnehmen, andererseits beklagten sie eine stärkere innerörtliche Verkehrsbelastung, so Gatz.

Wie berichtet, wurde der Straßenabschnitt im April 2014 auf Beschluss der Unfallkommission des Rhein-Sieg-Kreises gesperrt. Anlass war, dass die angrenzende Kreuzung Schubertstraße, Offenbach- und Schulstraße als Unfallschwerpunkt bekannt ist. Ende März 2016 wurde die Kreuzung umgebaut, um sie verkehrssicherer zu machen. Dennoch hatte die Unfallkommission die Straße nicht freigegeben. In der Kommission sitzen Vertreter des Straßenverkehrsamts des Kreises, der Polizei, der Ordnungsbehörde der jeweiligen Kommune sowie gegebenenfalls des Straßenbaulastträgers.

Gatz fordert Bornheims Bürgermeister Wolfgang Henseler auf, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, damit die „wichtige Verkehrsverbindung“ wieder genutzt werden kann und die innerörtlichen Ausweichstrecken entlastet werden. Damit dürfte er bei Henseler auf offene Ohren stoßen. Bereits Ende April hatte Henseler gegenüber dem GA sein Unverständnis über die Sperrung ausgedrückt.

Schreiben an Landrat Sebastian Schuster

Auch unterstützt die Stadtverwaltung um Henseler einen Antrag der FDP zur Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung am Mittwoch (18 Uhr, Ratssaal). Die Liberalen beantragen, dass der Ausschuss den Bürgermeister beauftragen soll, auf die Aufhebung der Sperrung hinzuwirken. In dieser Hinsicht hat sich Henseler bereits mit einem persönlichen Schreiben an Landrat Sebastian Schuster gewandt.

Laut Katja Eschmann von der Pressestelle des Kreises gibt es aus Sicht des Kreises aber weiterhin keinen Anlass, die Sperrung aufzuheben. Zumal sich die Unfalllage seitdem verbessert habe. Der Kreis habe der Stadt aber angeboten, die Angelegenheit in einem Gespräch nochmals zu erörtern. Henseler hatte bereits angekündigt, sich gegebenenfalls an die Bezirksregierung Köln zu wenden.

In einem offenen Brief an Henseler hat Ortsvorsteher Gatz Maßnahmen genannt, die die Unfallgefahr an der Kreuzung mindern sollen. So schlägt er etwa vor, in der Schubertstraße Fahrbahnverengungen in beiden Richtungen circa 100 Meter vor der Kreuzung so aufzustellen, dass nur noch eine Fahrbahnbreite von 3,05 Metern verbleibt. Der relativ gerade und übersichtliche Verlauf der Schubertstraße verleite zu überhöhten Geschwindigkeiten, so Gatz. Außerdem schlägt er vor, die Ortstafel „Merten“ aus Richtung Rösberg kommend um rund 90 Meter zu versetzen, um früher zu signalisieren, dass nun Tempo 50 gilt.

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