Drei neue Mitarbeiter Ordnungsamt Bornheim kämpft gegen wilden Müll

Bornheim · Drei neue Mitarbeiter des Ordnungsamts sind jetzt auch abends und am Wochenende auf Streife. Typische Einsatzorte der ausgebildeten Verwaltungskräfte sind im Sommer das Rheinufer und Spielplätze.

 Vor allem in den Sommermonaten ist das Herseler Rheinufer oft vermüllt.

Vor allem in den Sommermonaten ist das Herseler Rheinufer oft vermüllt.

Foto: Christoph Meurer

Auf den ersten Blick sieht das Fahrzeug einem Polizeiauto zum Verwechseln ähnlich. Tatsächlich trägt der Volkswagen mit der orangefarbenen Lichtanlage auf dem Dach aber die Schriftzüge „Ordnungsamt“ und „Stadt Bornheim“. Mit dem Fahrzeug ist seit dem 1. Mai der erweiterte Ordnungsaußendienst der Stadt im Einsatz. Bekanntlich hatte die Politik nach langen Diskussionen die Ausdehnung auf die Abendstunden und die Wochenenden beschlossen.

Ursprünglich von CDU und FDP auf die Agenda gebracht, hatten sich Ende 2016 nach langem Hin und Her alle Ratsfraktionen außer den Grünen für das Projekt ausgesprochen – wenn auch wie die SPD mit Bauschmerzen ob der Kosten. Die Grünen hatten letztlich dagegen votiert, weil die Kosten aus ihrer Sicht nicht im Verhältnis zum Ertrag stehen.

213.500 Euro jährlich kostet der erweiterte Ordnungsaußendienst. Darin enthalten sind das Fahrzeug samt Ausrüstung sowie das Personal. Drei Mitarbeiter wurden eigens dafür eingestellt, immer zwei von ihnen sind gemeinsam im Stadtgebiet unterwegs – schwerpunktmäßig zu folgenden Zeiten: montags bis donnerstags von 17 bis 23 Uhr sowie freitags und samstags von 17.30 bis 1 Uhr.

Auf stetig wechselnden Routen fahren sie durch das Stadtgebiet. Typische Einsätze drehen sich um nächtliche Ruhestörungen, illegale Müllentsorgung, Falschparker, das Verbrennen von Müll, aber auch um die Einhaltung von Jugend- oder Nichtraucherschutz in Gaststätten oder bei Volksfesten. In letzter Konsequenz können die Ordnungsdienstler Platzverweise erteilen.

Auch Bornheims Bürgermeister Wolfgang Henseler (SPD) gehörte anfangs zu den Kritikern des Vorstoßes von CDU und FDP zur Erweiterung des Ordnungsaußendienstes. Inzwischen finde er ihn aber gut, sagte er am Mittwoch bei der Vorstellung der neuen Mitarbeiter, deren Namen die Stadt aus Sicherheitsgründen nicht veröffentlichen will. Es sei aber klar, dass die Mitarbeiter keine Polizeiaufgaben wahrnehmen, so Henseler: „Wir haben auch keine Schwarzen Sheriffs eingestellt.“

Kostenpunkt: 213.500 Euro jährlich

Dem Bürgermeister zufolge hatte es in einer ersten Bewerbungsrunde keine geeigneten Kandidaten gegeben. Die drei nun eingestellten Männer sind alles ausgebildete Verwaltungskräfte, einer von ihnen hat bereits Erfahrung im Ordnungsaußendienst. Henseler: „Wir hätten auch eine Frau eingestellt, wenn wir entsprechend qualifizierte Bewerberinnen gehabt hätten.“

Wie Ordnungsamtsleiterin Sabine Walter erläuterte, seien die drei Mitarbeiter sodann in den einschlägigen Rechtsgebieten geschult worden. Auch hätten sie ein Eigensicherheitstraining erhalten und bei der Polizei sowie beim Bonner Ordnungsaußendienst hospitiert.

Laut Henseler arbeitet der Ordnungsaußendienst eng mit der Polizei zusammen. Es gehe darum, sich zu vernetzen und sich gegenseitig Hinweise zu geben. Die in diesem Zusammenhang vorgesehene, von der Politik beschlossene Ordnungspartnerschaft mit der Bonner Polizei soll Ende August unterzeichnet werden.

In den warmen Sommermonaten seien das Rheinufer oder Spielplätze typische Einsatzorte für abendliche Kontrollen, meinte Henseler. Eine brenzlige Situation habe er noch nicht erlebt, sagte einer der neuen Ordnungsdienstler. Am Herseler Rheinufer hätten sich aber bereits Menschen für die Präsenz bedankt und dass man gegen Lärm oder Vermüllung vorgehe.

Einer seiner Kollegen berichtete ähnliches von Anwohnern von Spielplätzen. Laut Henseler haben die ersten Wochen gezeigt, dass die neuen Mitarbeiter sehr gute Arbeit leisten. Angesicht der Tatsache, dass sie immer ausrückten, wenn sich Menschen rücksichtslos verhielten, sei es ihm umso lieber, je weniger die Mitarbeiter zu tun hätten, sagte er weiter.

In dringenden Fällen sind die Mitarbeiter des Ordnungsaußendienstes der Stadt Bornheim laut Amtsleiterin Sabine Walter über die Polizei unter 110 sowie über die städtische Rufbereitschaft der Stadt unter 0172/8740853 zu erreichen.

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