Kommentar zur OGS in Bornheim Noch viel zu tun

Meinung | Bornheim · Zwar erhalten alle Kinder im Stadtgebiet Bornheim, die zum Schuljahr 2017/18 für einen Platz in einer Offenen Ganztagsschule (OGS) angemeldet sind, auch einen. Allerdings werden die Gruppen teils größer.

 So beliebt wie nie sind die OGS-Plätze in Bornheim.

So beliebt wie nie sind die OGS-Plätze in Bornheim.

Foto: DPA

Da kommt noch jede Menge Arbeit auf Schulen, Stadtverwaltung und Träger der Offenen Ganztagsschulen (OGS) zu, um der steigenden Nachfrage nach Ganztagsbetreuung gerecht werden zu können. An manchen Grundschulen sind für das nächste Schuljahr mehr als 70 oder sogar 80 Prozent der Erstklässler für einen OGS-Platz angemeldet. Für den wachsenden Bedarf reichen jedoch oft die Räumlichkeiten nicht aus, und auch die Finanzierung wird schwieriger – vor allem dann, wenn die zunehmende Schülerzahl noch nicht für eine komplett neue Gruppe reicht.

Kompliziert wird es zusätzlich, wenn eine Schule – was eigentlich lobenswert ist – verschiedene Betreuungsmodelle anbietet wie die klassische OGS im Anschluss an den Unterricht und den rhythmisierten Ganztag, der Vor- und Nachmittagsangebot verzahnt.

Dass sich die Thomas-von-Quentel-Schule in Walberberg nun entgegen ihrer Überzeugung vom rhythmisierten Ganztag verabschieden muss, ist ein hoher Preis. Er wird insgesamt betrachtet jedoch bezahlt für das Erreichen eines wichtigen Ziels: Dass alle Kinder in Bornheim einen OGS-Platz erhalten können.

Das ist nicht selbstverständlich, wie schon der Blick in die Nachbargemeinde zeigt: In Alfter bekommen an der Witterschlicker Grundschule 13 Kinder keinen OGS-Platz, weil die Raumkapazitäten nicht ausreichen (der GA berichtete).

Wichtig ist nun, dass Schulen, Verwaltung und OGS-Träger schnellstmöglich gemeinsam nach langfristigen Lösungen suchen. Auch die Politik, im Lokalen ebenso wie auf Landesebene, sollte das Thema verstärkt in den Blick nehmen. Gut ist es da, dass Vertreter der Grünen im Bornheimer Schulausschuss eine genauere Aufschlüsselung der komplexen Finanzierung der OGS-Betreuung für die nächste Sitzung einforderten.

Vorerst scheinen sich Eltern, Kinder, Lehrer und Fachkräfte allerdings noch häufig mit Übergangslösungen arrangieren zu müssen – und das fordert besonderes Engagement von den Beteiligten in den Schulen. Ähnlich wie bei der U 3-Betreuung vollzieht sich offenbar ein rasanter gesellschaftlicher Wandel – bei dem die Kommunen noch nicht mithalten können. Das sollte aber dringendst das Ziel sein.

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