Bauen in Bornheim Kallenberg als Anwärter für das soziale Bauprojekt

BORNHEIM · Das Ziel des neuen Landesprogrammes zur sozialen Baulandentwicklung ist, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Bornheim ist eine von 50 Kommunen, die sich für das Programm beworben haben. In zwei Monaten werden die Erkenntnisse zur Eignung der Fläche erwartet.

Gezielt Wohnraum zu schaffen, der auch bezahlbar ist, das ist das Ziel eines neuen Landesprogramms zur sozialen Baulandentwicklung, für das sich die Stadt Bornheim mit der Fläche Kallenberg beworben hat. Zwischen der Bahnlinie 18, Pohlhausen-, Kalk- und Mühlenstraße könnte ein innerstädtisches Baugebiet entstehen, in dem ganz gezielt ein bestimmter Anteil an preiswerten Wohnungen vorgesehen wird.

Der Vorteil für die Stadt, wenn die Bewerbung glückt: Bei der Entwicklung der Flächen bekäme sie Unterstützung durch die Landestochter „NRW Urban Kommunale Entwicklungsgesellschaft“, die ihr gewissermaßen einen Großteil der Arbeit abnähme: Wie Franz-Josef Lemmen von NRW Urban jetzt im Stadtentwicklungsausschuss erläuterte, würde diese „Entwicklungsgesellschaft auf Zeit“ im Grunde „wie ein verlängerter Arm der Kommune“ agieren: „Sie erwirbt, finanziert, plant, baut, vermarktet, steuert, rechnet ab.“

NRW Urban nehme ein Darlehen bei der NRW-Bank auf, das über eine Landesbürgschaft gesichert sei. Die Gesellschaft agiere treuhänderisch, habe also keine eigenen wirtschaftlichen Interessen. Die wirtschaftliche Verantwortung soll vielmehr bei der Kommune verbleiben: „Sie entscheiden!“, betonte Lemmen.

Die Stadt bestimme über Ankaufs- und spätere Verkaufspreise der Grundstücke sowie die Entwicklungsziele für das geplante Wohngebiet. Zentrales Steuerungsinstrument sei ein Businessplan, den Stadt und NRW Urban aushandelten. Eventuelle Gewinne, aber auch Defizite zum Projektende kämen auf die Stadt zu.

„Das Land hat ein Interesse daran, dass bezahlbarer Wohnraum entsteht und will die Kommunen in personeller und finanzieller Hinsicht entlasten“, erläuterte Lemmen die Motivation. Immerhin fehlten bis 2020 in NRW rund 400 000 neue Wohnungen. Eine feste Vorgabe, wie hoch der Anteil an öffentlich geförderten Wohnungen sein müsse, gebe es nicht: „Ob die Quote am Ende bei 20 oder 30 Prozent liegt, das entscheidet die Kommune, allerdings muss das Land es genehmigen.“

Grundsätzliche Voraussetzungen erfüllt

Da das Programm erst Ende 2016 geschaffen wurde, sei noch keine Maßnahme in der Umsetzung. Es hätten aber bereits 40 bis 50 Kommunen angefragt, so Lemmen. Für den Kallenberg seien aus seiner Sicht die Voraussetzungen grundsätzlich erfüllt: Wohnbedarf sei vorhanden, es handle sich um eine innerstädtische Fläche mit guter Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr.

Von Vorteil sei, dass eine Moderation des Flächenpools NRW ergeben habe, dass das Gebiet zu Bauland entwickelt werden könnte, ließ Lemmen durchblicken. Abwarten müsse man eine Bodendenkmaluntersuchung, da es Hinweise auf Überreste von römischen Gebäuden gibt.

Die Funde würden noch bewertet, sagte Beigeordneter Manfred Schier. In den „nächsten zwei, drei Monaten“ erhoffe die Stadt sich Erkenntnisse. Eine weitere Herausforderung wartet schon: Die Flächen am Kallenberg sind im Besitz von mehr als 100 Eigentümern.

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