Barrierefreiheit in Bornheim Haltestelle Dersdorf soll eine Rollstuhlrampe bekommen

BORNHEIM-DERSDORF · Rollstuhlfahrerin Caroline Mülheim hofft, dass die Haltestelle Dersdorf bald umgebaut wird. Momentan nimmt die Studentin täglich Umwege in Kauf.

Caroline Mülheim ist auf ihren Rollstuhl angewiesen. Die 20-Jährige pendelt täglich mit der Bahn von ihrem Wohnort Dersdorf zur Hochschule Bonn/Rhein-Sieg in Sankt Augustin, wo sie Technikjournalismus studiert. Doch in Dersdorf kann sie nicht zusteigen, weil die Treppe hoch zur Haltestelle viel zu steil für einen Rollstuhl ist. Schließlich ist ein Höhenunterschied von etwa fünf Metern zu bewältigen. So fährt die Studentin mit ihrem zwölf Stundenkilometer schnellen Elektrogefährt nach Bornheim oder Waldorf, wo sie barrierefrei in die Bahn rollen kann. Das kostet sie jeweils mindestens zehn Minuten.

Dieser Zustand soll bald ein Ende haben, denn auch die Haltestelle Dersdorf erhält einen barrierefreien Zugang. Über eine 110 Meter lange Rampe, die mit sechs Prozent Steigung und einem Knick in die Böschung gebaut wird, werden Rollstuhlfahrer dann mühelos an die Bahn gelangen können. Den Umbau bewerkstelligt der Betreiber, die Häfen- und Güterverkehr Köln AG, zusammen mit der Modernisierung des Bahnsteigs. Die Pflasterung wird erneuert, hinzu kommen elektronische Anzeigetafeln und eine Videoüberwachungsanlage. Laut HGK soll die Ausschreibung für die Arbeit im dritten Quartal 2017 erfolgen.

In diesem Fall könnte noch in diesem Jahr mit den Bauarbeiten begonnen werden. Sie sollen etwa sechs Monate dauern. Das Projekt soll 400.000 Euro kosten, wovon die Stadt Bornheim zehn Prozent trägt. Kritik gibt es an dem Plan der HGK, während der Bauzeit Baumaterial auf dem Park & Ride-Platz, der 35 Stellplätze bietet, zu lagern. Nicht nur Ortsvorsteher Ewald Keils befürchtet, dass in diesem Fall die Autofahrer den Neugrabenweg und die umliegenden Straßen zuparken. Deshalb schlägt er vor, das Baumaterial auf einem Grundstück neben dem Parkplatz zu lagern. „Eine neue Rampe wäre eine große Erleichterung für mich“, sagt Caroline Mülheim. „Und sie wäre auch sehr wichtig für den Ort“, meint der Ortsvorsteher.

Weitere Entwicklungen im Ort stehen an

Ewald Keils hofft auch, dass der Jugendraum in der denkmalgeschützten Alten Schule, in der die Dersdorfer Pänz noch bis 1970 unterrichtet wurden, bald wieder genutzt werden kann – im besten Fall noch in der zweiten Jahreshälfte. Im Moment knubbeln sich die 24 Musiker des Tambourcorps in einem Raum im Erdgeschoss. „Es ist aber besser, wenn einzelne Instrumentengruppen getrennt üben“, sagt der Corps-Vorsitzende Andreas Wehn. Sie würden gerne auch den Raum im Keller wieder benutzen, doch das ist seit 2009 nicht mehr möglich.

Damals war durch Risse im Gemäuer Feuchtigkeit eingedrungen, Schimmel hatte sich gebildet. Der Keller ist inzwischen trockengelegt. Nun müssen noch der Boden neu gegossen, die Wände verputzt, Fenster und Türen in-stalliert und das Treppenhaus aufgehübscht werden. Keils kann sich auch vorstellen, dass der Jugendchor und Gruppen der Musikschule dann demnächst in der Alten Schule proben können.

Im benachbarten Kindergarten wird laut Keils im Jahr 2018 umgebaut. Dadurch soll Platz geschaffen werden für U 3-Kinder. „Das ist lebenswichtig für den Ort“, so Keils, denn man wolle ja auch junge Familien in den Ort holen. Ein Beitrag dazu sei das kleine Baugebiet mitten in Dersdorf, wo im nächsten Jahr mit dem Bau von 18 Einzelhäusern begonnen werden kann.

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