Heinrich-Böll-Sekundarschule Die zweite Bornheimer Gesamtschule kann kommen

Bornheim · CDU, FDP und UWG sprechen sich für eine Umwandlung der Heinrich-Böll-Sekundarschule in Merten aus. Um das Thema geht es auch am 14. Mai im Schulausschuss.

Vonseiten der Bornheimer Politik dürfte der Umwandlung der Heinrich-Böll-Sekundarschule in eine Gesamtschule nichts mehr im Weg stehen. Hatten sich in der Vergangenheit bereits SPD, Grüne, Linke und ABB für eine Gesamtschule in Merten ausgesprochen, zieht das Dreierbündnis aus CDU, FDP und UWG, das im Stadtrat eine Mehrheit hat, jetzt nach. Man wolle damit auf die steigenden Schülerzahlen sowie den Wunsch vieler Eltern reagieren, heißt in einer gemeinsamen Pressemitteilung der drei Fraktionen.

Um ihre Beweggründe zu erläutern, hatten die Fraktionen zu einem Pressegespräch geladen. Dabei wurde aber auch deutlich, dass vor allem Union und Liberale intern sehr um die Entscheidung für oder gegen eine zweite Gesamtschule in Bornheim gerungen haben.

Pädagogischer Schwerpunkt auf die Berufspraxis

„Die CDU ist für ein mehrgliedriges Schulsystem“, betonte Unionsfraktionschefin Petra Heller. Nach Gesprächen mit Schul- und Elternvertretern spreche man sich nun aber für eine Gesamtschule in Merten aus. „Wir haben uns überzeugen lassen, uns ein Stück weit von unserer Programmatik wegzubewegen“, so Heller weiter. Das sei die richtige Entscheidung für die Bornheimer Schullandschaft. Der Trend gehe eben zu dieser Schulform, sagte Hans Gerd Feldenkirchen, Fraktionsvorsitzender der UWG. Die Akzeptanz für Sekundarschulen werde immer geringer.

Auch die FDP stehe für ein vielfältiges Schulangebot, meinte Fraktionschef Christian Koch. Für Bornheims zweite Gesamtschule bedeutet das nach dem Willen der drei Fraktionen eine deutliche Unterscheidung von der Europaschule. Folgerichtig ist die das Pressegespräch flankierende Pressemitteilung mit „Keine Kopie der Europaschule“ betitelt.

Damit meinen CDU, FDP und UWG, dass eine Heinrich-Böll-Gesamtschule nicht über die Mindestgröße von 100 bis 120 Schülern pro (vierzügigem) Jahrgang hinausgehen soll. Ebenso soll der pädagogische Schwerpunkt der Einrichtung auf einer praxisnahen schulischen Ausbildung liegen – um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Dazu soll die neue Gesamtschule dem Willen von CDU, FDP und UWG nach auch eng mit Betrieben in der Region zusammenarbeiten und Praktika ermöglichen. Ebenso sollten verstärkt technische Fächer an der Schule angeboten werden.

Nach Ansicht von Gabriele Kretschmer, schulpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, sollten sich die weiterführenden Schulen beim Anmeldeverfahren zusammensetzen und absprechen. Keine Schule dürfe sich in irgendeiner Form „Rosinen rauspicken“, meinte sie. Für Matthias Kabon, schulpolitischer Sprecher der Liberalen, bedeutet eine weitere Schule in Bornheim mit einer Oberstufe indes kein Signal an die Nachbarkommunen, nichts in Sachen Schulplanung zu tun. Vielmehr müssten auch die umliegenden Städte und Gemeinden aktiv werden, sagte Kabon – ohne Alfter oder andere Kommunen namentlich zu nennen.

Standort in der Nähe der Stadtbahnlinie 18 gefordert

Einig sind sich die drei Fraktionen auch über den neuen Standort der Schule. Wie berichtet, soll der Schulcampus im Mertener Ortskern aus Platzgründen aufgelöst werden. Die Martinus-Grundschule soll an der Beethovenstraße bleiben, die Heinrich-Böll-Schule wiederum einen neuen Platz bekommen. Und der soll nach dem Willen von CDU, FDP und UWG im geplanten Neubaugebiet Me 18 (Bereich Händelstraße) nahe der Haltestelle der Linie 18 sein. Feldenkirchen: „Der Standort an der Bahn macht Sinn.“ Alleine schon deshalb, weil viele Schüler mit der Bahn kämen. Laut Heller ließe man sich gerne von einem anderen Standort für die Schule – etwa an der Bonn-Brühler-Straße – überzeugen, wenn es gute Argumente dafür gebe. Diese sehe man aber nicht.

Die Zukunft der Heinrich-Böll-Sekundarschule ist Thema in der nächsten Sitzung des Bornheimer Schulausschusses am Dienstag, 14. Mai, ab 18 Uhr im Bornheimer Ratssaal. Der entsprechende Tagesordnungspunkt ist öffentlich.

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