Kommunalwahl in Bornheim Christoph Becker ist Bürgermeister-Kandidat

Bornheim · Die Kommunalwahl 2020 steht vor der Tür: Der Bornheimer Bürgermeisterkandidat Christoph Becker stellt sich und sein Team vor.

 Gemeinsame Vorstellung in Merten: Christoph Becker (Mitte) umringt von Unterstützern.

Gemeinsame Vorstellung in Merten: Christoph Becker (Mitte) umringt von Unterstützern.

Foto: Christoph Meurer

Eigentlich hätte sich Christoph Becker bei der Bezirksregierung Köln gut einrichten können. Seit Januar 2018 arbeitet der zuvor langjährige Leiter der Europaschule Bornheim als Leitender Regierungsschuldirektor und unterstützt Schulen im Regierungsbezirk in ihrer Entwicklung. Nun aber stürzt sich der 56-Jährige in den Wahlkampf. Wobei von Wahlkampf noch keine Rede sein könne, wie Becker am Donnerstagabend erklärte. Zunächst gelte es, zuzuhören und Menschen zu begegnen – „als eine Form von Schatzsuche“, so Becker.

Eine erste solche Begegnung fand am Donnerstagabend im Foyer des Mertener Seniorenzentrums Sankt Elisabeth statt. Rund 60 Männer und Frauen, darunter auch einige Ratsmitglieder, waren zur ersten Vorstellung Beckers als parteiunabhängiger Bürgermeisterkandidat für Bornheim gekommen. Bei einer von Europaschullehrerin Esther Stienen und dem ehemaligen Schülersprecher Simon Sonntag moderierten Frage-und-Antwort-Runde skizzierte Becker seine ersten Ideen.

Und warum gerade in Merten? „Wir sind bewusst nach Merten gekommen“, erklärte Becker. Das dortige Quartier mit Seniorenheim, Gemeinschaftswohnprojekt, Kindergarten, Klosterkapelle, Café und anderen Einrichtungen sei ein Beispiel für einen Ort der Begegnung, so Becker. Und solche Orte zum Austausch brauche man in allen Bornheimer Stadtteilen. Becker selbst – verheiratet, zwei erwachsene Kinder – lebt seit 1995 in Bornheim. Der Abschied von der Europaschule sei ihm nicht leicht gefallen, bekundete er. Er sei gegangen, als es am schönsten gewesen sei. Auf die Idee, dass er Bürgermeister werden könnte, seien indes andere Menschen weit vor ihm selbst gekommen, sagte er. Er habe an das Buch „Zehn Regeln für Demokratie-Retter“ des Journalisten Jürgen Wiebicke denken müssen. Darin stehe unter anderem, dass man zur Lösung von Problemen die Dinge selbst in die Hand nehmen müsse.

Becker selbst will die Dinge angehen, ohne dabei ein Parteibuch in der Tasche zu haben. Er habe keine Berührungsängste mit den Parteien, die mit ihren Füßen auf der demokratischen Grundordnung stünden und die universellen Menschenrechte anerkennten. Zudem habe er großen Respekt vor parteipolitischem Engagement. „Parteigrenzen sind oft auch Denkgrenzen“, fügte er allerdings hinzu.

Gut anderthalb Jahre sind es bis zur Kommunalwahl im Herbst 2020 noch. Ein fertiges Wahlprogramm erwartet daher jetzt noch niemand. Allerdings deutete Becker bereits an, wie er Politik für alle 14 Ortsteile „bürgernah und lebensnah“ gestalten will. Von Berufswegen nahe liegt dem ausgebildeten Lehrer für Biologie und Sport der Bildungsbereich. Laut Becker gibt es weiterhin viel zu wenig Kita-Plätze in Bornheim. Luft nach oben gebe es auch bei der Ausgestaltung der Grundschulen, der weiterführenden Schulen sowie der Volkshochschule. Überdies dürfe die Inklusion nicht in Vergessenheit geraten. Bei der Stadtentwicklung müsse man sich gut überlegen, wie man mit der Konkurrenz bei der Bodennutzung (Wohnen, Gewerbe, Landwirtschaft, Naturschutz) umgehe. Dass im städtischen Haushalt nur 100 000 Euro jährlich zum Ausbau der Radwege vorgesehen seien, zeige, dass die Dringlichkeit zur Verbesserung der Situation für Radfahrer noch nicht angekommen sei. Ebenso würde er sich freuen, wenn einmal Wasserstoffbusse durch Bornheim führen. Aber: „Bornheim ist keine Insel“, betonte Becker. Globale Probleme wie der Klimawandel oder die mangelnde soziale Gerechtigkeit beträfen auch die Vorgebirgsstadt. Alles hänge mit allem zusammen.

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