Kinderbetreuung Bornheim macht bei Kitas Dampf

Bornheim · Bornheim muss in den kommenden Jahren jede Menge Kindergartenplätze bereitstellen. Um alle kleinen Bürger zu versorgen, will die Stadt 22 neue Betreuungsgruppen einrichten

Ein erster Schritt zur Verbesserung der Kita-Situation in den Bornheimer Rheinorten ist getan: Wie Bornheims Beigeordnete Alice von Bülow auf GA-Anfrage bestätigte, wird die Bonner Lebenshilfe die Trägerschaft einer provisorischen zweigruppigen Kita in Hersel übernehmen. Die Entscheidung fiel am Donnerstag im nichtöffentlichen Teil des Jugendhilfeausschusses (mehr dazu im Artikel rechts).

„Es ist nicht ganz einfach, geeignete Flächen für den Bau einer Kita zu finden“, sagte von Bülow im Jugendhilfeausschuss. „Der Bedarf in Hersel ist mit zwei zusätzlichen Gruppen natürlich nicht gedeckt, aber wir sind froh, mit der provisorischen Einrichtung eine erste Lösung gefunden zu haben.“

Insgesamt sieht die Kindergartenbedarfsplanung 2018 bis 2021 sechs neue Gruppen für den Sozialraum Hersel-Uedorf-Widdig vor.

Auch im übrigen Stadtgebiet wird sich in den kommenden Jahren einiges in der Kita-Landschaft bewegen: Neben den sechs Gruppen an der Rheinschiene sollen laut Beschluss des Jugendhilfeausschusses 16 weitere Gruppen im Stadtgebiet entstehen. Für den Sozialraum Bornheim, Brenig und Roisdorf sind neun zusätzliche Gruppen vorgesehen. Dabei lautet die Empfehlung der Verwaltung, einen Kindergarten für sechs Gruppen im Baugebiet Bo 24 am Hexenweg vorzuhalten. Dort sollen bis 2020 200 neue Wohneinheiten entstehen.

Zusätzlich muss Ersatz für den Rathaus-Pavillon (Kita „Blumenwiese“) her, dessen Betriebserlaubnis nur noch bis 2020 läuft. Entstehen soll innerhalb des Sozialraums ein neuer, dreigruppiger Kindergarten, der neben U3 auch Ü-3-Plätze anbietet, damit die Kinder nach dem dritten Lebensjahr nicht mehr die Einrichtung wechseln müssen.

Die Kita „Grashüpfer“ in Dersdorf sowie die Kita „Burgwiese“ in Hemmerich sollen jeweils um eine zusätzliche zweite Gruppe erweitert werden. Beschlossen wurden darüber hinaus fünf zusätzliche Gruppen für den Sozialraum Merten-Rösberg-Hemmerich.

Ursprünglich hatte die Verwaltung empfohlen, diese in einer großen Einrichtung unterzubringen. In der Sitzung veränderte die Verwaltung dann allerdings Formulierung des Beschlussentwurfs: Statt über die „Einrichtung von fünf Gruppen in einer Kita“ sollte über die „Einrichtung von fünf Gruppen“ im Sozialraum Merten-Rösberg-Hemmerich entschieden werden. Wie Alice von Bülow erklärte, verspricht sich die Verwaltung durch die offene Formulierung mehr Flexibilität bei der Planung.

Denn gerade im Sozialraum Merten-Rösberg-Hemmerich ist die Situation komplex. So sei noch nicht geklärt, ob eine zweite Gruppe in der Hemmericher Einrichtung „Burgwiese“ entstehen könne. „Darüber hinaus werden schon seit Frühsommer Gespräche über die Errichtung eines Waldkindergartens in dem Sozialraum geführt“, sagte von Bülow.

Hinzu komme der verstärkt von Rösberg geäußerte Wunsch, einen eigenen Kindergarten im Ort zu erhalten. In Merten gibt es darüber hinaus die Diskussion, welche der beiden Schulen im Ort an welcher Stelle neu gebaut wird. „Wir hätten gerne, dass Rösberg eine eigene Kita erhält“, machte Rainer Züge (SPD) im Ausschuss klar. Petra Heller (CDU) kritisiert die kurzfristige Änderung des Beschlussentwurfs durch die Verwaltung, da diese sich in Vorgesprächen ganz klar für fünfgruppige Einrichtungen ausgesprochen habe und den Beschluss nun „holprig auf Rösberg zugeschnitten“ habe.

Wenn man die kleinen Ortschaften im Blick haben wolle, gehöre auch Uedorf dazu. Auf Wunsch der Politik wurde auch für den Sozialraum Hersel-Uedorf-Widdig die Verteilung der Gruppen noch gänzlich offen gelassen. So soll beispielsweise ein Standort in Uedorf nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Für den Sozialraum Sechtem sieht die Verwaltung ebensowenig Erweiterungsmaßnahmen vor wie für den Sozialraum Walberberg, wo das Betreuungsangebot ausreicht und in den nächsten Jahren kein Neubaugebiet geplant ist.

Für Sechtem betont die Verwaltung, dass die Betreuung nur dann als ausreichend angesehen werden könne, wenn die vorgeschlagenen Erweiterungsmaßnahmen für das Neubaugebiet am Hexenweg auch umgesetzt würden. Es sei davon auszugehen, dass bisher auch Kinder aus angrenzenden Sozialräumen in Sechtem einen Platz erhalten hätten.

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