Initiative in Bornheim-Merten Anwohner der Offenbachstraße machen Druck

Bornheim-Merten · Anlieger wollen keine Grundstücke verkaufen und schlagen eine Einbahnstraße als Alternative vor. Am Donnerstag beschäftigt sich der Stadtrat mit dem Thema.

In einer Presseerklärung teilt die Anliegerinitiative Me 16/Me 17 mit, dass man nicht bereit sei, Grundstücke für den Ausbau der Straße in der aktuell geplanten Form an die Stadt abzutreten. Die Gruppe werde zudem alle Hebel in Bewegung setzen, dass vor der Realisierung von Me 16 kein anliegerfinanzierter Ausbau der Offenbachstraße stattfinden kann, heißt es weiter.

Unter der Kennung Me 16 betreibt die Stadt die Entwicklung eines großen Baugebiets in Merten. Wie berichtet, sollen auf der Fläche zwischen Bonn-Brühler-Straße, Beethovenstraße, Offenbachstraße und Schubertstraße Einfamilien-, Doppel- und Mehrfamilienhäuser sowie ein Spielplatz und eine Kita entstehen. Der Bebauungsplan Me 17 beinhaltet wiederum den Endausbau der auch stark sanierungsbedürftigen Offenbachstraße. Mit diesem hatte sich der Bornheimer Stadtentwicklungsausschuss vor einiger Zeit befasst, an diesem Donnerstag ist er nun Thema im Stadtrat.

Aktuell sehen die Pläne einen Ausbau der Fahrbahn auf bis zu 5,50 Meter vor, flankiert von zwei Meter breiten Gehwegen auf beiden Seiten. Auch sollen bis zu 16 öffentliche Parkplätze geschaffen werden. Um das umzusetzen, muss die Stadt Flächen kaufen, die sich aktuell in Privatbesitz befinden. Ebenso müssten die Anlieger über von der Stadt erhobene Beiträge den Ausbau der Straße – wie in solchen Fällen üblich – mitbezahlen.

Forderung nach „Dialog mit Wählern und Anwohnern“

„Nach unseren Erkenntnissen ist es offensichtlich, dass die Anlieger der Offenbachstraße die Erschließung des Me 16 und eines weiteren geplanten Baugebietes über die Anliegerbeiträge finanzieren sollen“, sagt Marco Düx als ein Vertreter der Anliegerinitiative. Weiter fragt er sich, warum die Kosten, die für den Ausbau der Offenbachstraße anfallen, nicht von den Eigentümern, Investoren beziehungsweise den Nutzern des Neubaugebiets über einen städtebaulichen Zusatzvertrag getragen werden. Aus Sicht der Gruppe hängt die aktuelle Dringlichkeit beim Ausbau der Offenbachstraße mit den getroffenen Beschlüssen zu Me 16 zusammen.

Des Weiteren befürchten die Anwohner, dass eine ausgebaute Offenbachstraße durch den Baustellenverkehr für Me 16 direkt wieder in Mitleidenschaft gezogen wird. Nach Meinung der Initiative muss die Straße auch nicht voll ausgebaut werden, um die Parksituation zu verbessern. Weiß markierte Parkbuchten täten es sicher auch, ist in der Presseerklärung zu lesen. Von den Kommunalpolitikern fordern die Anlieger, vor einer Beschlussfassung in den „Dialog mit Wählern und Anwohnern“ zu treten. „Wir sind zu ernsthaften Gesprächen bereit, obwohl bisher niemand aus dem Rat und der Stadt, außer den ABB, den Weg zu uns betroffenen Bürgern zum Dialog gefunden hat“, steht in der Erklärung.

Nach Ansicht der Anliegerinitiative könnte ein Ausbau der Offenbachstraße als Einbahnstraße, mit einseitigem Fuß- und Radweg und ohne die Notwendigkeit von Abtretungen privater Flächen an die Stadt, eine mögliche Alternative sein. Laut Initiativenmitglied Marc Süß fragt man sich, warum Bürgersteige auf beiden Seiten notwendig sind. „Es gibt hier auf der relativ kurzen Offenbachstraße keinen Fußgängerverkehr, der zwei Fußgängerwege erzwingt“, so Süß. „Es sei denn, die Offenbachstraße wird zum Hauptzubringer für den Me 16.“

Der Bornheimer Stadtrat befasst sich an diesem Donnerstag mit der Offenbachstraße. Die Sitzung im Ratssaal beginnt um 18 Uhr. Der Tagesordnungspunkt ist öffentlich.

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