"Toter Winkel" 60 Kinder beim Fahrrad-Aktionstag in Hersel

Bornheim-Hersel · Herseler Grundschüler nehmen mit dem Fahrrad an Aktionstag zum Thema „Toter Winkel“ teil. Zur vierten Auflage kommen 60 Kinder mit ihren Eltern.

Umsehen, Handzeichen geben, auf Verkehrszeichen achten – wenn Schüler in der vierten Klasse ihre Fahrradprüfung ablegen, müssen sie auf viele Dinge achten. In der vergangenen Woche stellten sich rund 80 Mädchen und Jungen der Herseler-Werth-Grundschule dieser Aufgabe und bewiesen, dass sie sich mit ihren Fahrrädern bereits sicher auf den Straßen des Rheinortes bewegen können. Nicht selten gibt es jedoch Situationen, die man während einer Prüfung nicht üben kann – zum Beispiel die Begegnung mit einem großen Lkw.

„Der Fahrer muss mich doch sehen“, denkt so mancher Fußgänger oder Radfahrer, wenn es darum geht, noch schnell vor einem Lastwagen eine Kreuzung zu überqueren. Wie groß dieser Irrtum ist, lernten die Herseler Grundschüler am Tag nach ihrer Fahrradprüfung auf dem Gelände der Firma Baumann am Herseler Siemenacker. In Zusammenarbeit mit dem ADAC (Allgemeiner Deutscher Automobil-Club) lädt die Firma für Maschinen- und Schwertransporte die Viertklässler der Schule jedes Jahr zu einem Aktionstag zum Thema „Toter Winkel“ ein.

Lkw-Ladekran

Zur vierten Auflage hatten sich 60 Kinder mit ihren Eltern und Geschwistern angemeldet. „Wir freuen uns sehr über das große Interesse und hoffen, dass wir die Teilnehmer für das Thema sensibilisieren können“, sagten Schulleiterin Julia Wittmann und Konrektorin Olivia Ludwig, die zugleich Verkehrssicherheitsbeauftragte der Schule ist. „Uns ist es wichtig, dass Kinder im Straßenverkehr sicher unterwegs sind“, ergänzte Markus Laux, Standortleiter der Firma Baumann. Um allen Schülern die Inhalte näherbringen zu können, wurden drei Gruppen gebildet. Im Rotationsprinzip konnten sich die Kinder an jeweils einer Station beschäftigen: Während die erste Gruppe ihre Geschicklichkeit auf einem Fahrradparcours unter Beweis stellte, konnte die andere Gruppe einen Lkw-Ladekran per Funkfernbedienung steuern. Ans Eingemachte ging es an der Station, an der ein 40-Tonner auf die Kinder wartete.

Hier erklärte Jens Wiegand vom ADAC, worauf es bei einer Begegnung mit einem Lkw ankommt. So ist beispielsweise der Sichtkontakt mit dem Fahrer sehr wichtig: „Wenn ich den Fahrer sehe, sieht er mich auch“, lautet die Faustregel. „Um sicherzugehen, kann auch ein Handzeichen nicht schaden“, ergänzte Wiegand. Den größten Eindruck auf die Kinder machte die praktische Erfahrung. Gespannt kletterten Janne (10), Fritzi (10) und Julia (9) ins Führerhäuschen. Beim Blick in den großen Außenspiegel stellten die drei erstaunt fest, dass ihre Mitschüler, die sich im „Toten Winkel“ aufgestellt hatten, nicht mehr zu sehen waren. Und auch die Jungs, die sich unmittelbar vor dem Lkw postiert hatten, verschwanden komplett aus dem Sichtfeld. „Wir hätten nicht gedacht, dass man so wenig sieht“, waren sich die drei Mädchen einig. Dem pflichteten auch Noah und Edi (beide 10) bei: „Man hat fast gar nichts gesehen.

Auch in der kommenden Woche wird sich in der Herseler Grundschule alles ums Rad drehen. Alle zwölf Klassen dürfen jeweils eine Stunde lang den Fahrradparcours nutzen, der auf dem Schulhof aufgebaut wird. Den Parcours mit Wippe und Rampe hatten die Schüler vor drei Jahren gebaut.

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