Bürgerbeschwerde in Hersel Ärger um Krach und Müll
BORNHEIM-HERSEL · Ein Herseler Anwohner kritisiert die Situation an den Glascontainern und dem Altkleidercontainer an der Domhofstraße, Ecke Moselstraße in Hersel und fordert Abhilfe.
„Dieses Theater und dieser Lärm sind einfach nicht mehr hinzunehmen“, ärgert sich Anwohner Jakob Engeländer. Nicht nur, dass immer wieder Personen einfach ihren Müll vor den Glascontainern und dem Altkleidercontainer an der Domhofstraße, Ecke Moselstraße in Hersel, ablegten. Den 65-Jährigen stört auch, dass sich die Leute nicht an die vorgegebenen Zeiten für den Glaseinwurf hielten und er in seiner Wohnung spätabends gegen 22 oder 23 Uhr ebenso wie am frühen Sonntagmorgen den Krach höre.
„Warum stellt man die Container nicht außerhalb vom Ort auf?“, fragt er sich, „da stört es doch keinen!“ Der hinterlassene Müll ziehe obendrein Ungeziefer wie Ratten an, sorgt er sich.
Als er vergangene Woche erneut einen Haufen mit Mülltüten und Sperrgut entdeckte, habe er sich daher beim Ordnungsamt der Stadt Bornheim beschwert. Nach einigem „Hin und Her“, so Engeländer, sei der Müll schließlich beseitigt worden. Wenige Tage später habe aber schon neuer dort gelegen.
Auch sämtliche Parteien habe er angeschrieben und das Bürgermeisterbüro darauf hingewiesen, schildert der Rentner. Die FDP hat das Thema aufgegriffen und eine Anfrage an die Verwaltung gestellt, wie oft es bereits Beschwerden über diese Situation gegeben habe und in welcher Form die Verwaltung tätig geworden sei.
Bürgermeister Wolfgang Henseler sagt, dass es das erste Mal in den vergangenen Jahren sei, dass eine Beschwerde zu wildem Müll an den Containern in Hersel einging. Aber es komme „immer mal wieder“ vor, dass an bestimmten Stellen einmalig illegaler Abfall abgeladen werde. Der Außendienst des Ordnungsamtes habe dann verstärkt ein Auge auf die Orte. Im Falle der Container in Hersel sei die Rhein-Sieg-Abfallwirtschaftsgesellschaft (RSAG) zuständig, die Stadt sei aber in Vorleistung gegangen, indem der Außendienst den Müll dort beseitigt habe.
FDP stellt Anfrage an die Verwaltung
Das Problem mit dem Glaseinwurf, das Engeländer anspricht, stelle sich besonders in den Sommermonaten, so Henseler. Wenn es länger hell sei, brächten viele Leute ihren Glasmüll in den Abendstunden weg und hielten sich nicht an die Zeiten.
Wie aus der Antwort der Verwaltung auf die FDP-Anfrage hervorgeht, habe die Stadt die Firma Remondis gebeten, die bestehenden Container gegen neuere, lärmgedämmte auszutauschen. Da das Auftreten von Ratten auch vom Kanal stammen könne, sei das Abwasserwerk gebeten worden, dies zu prüfen. Die gründliche Reinigung des Platzes sei beim Stadtbetrieb angemahnt worden.
Auf die Regeln für den Glaseinwurf weise die Stadt zudem immer wieder auch im Amtsblatt hin, sagt Henseler. Bei der Standortwahl für die Container ergebe sich ein Dilemma: Stünden sie zu nah an der Wohnbebauung, könne es zu Lärmproblemen für die Anwohner kommen; stünden sie zu weit entfernt, fehle die soziale Kontrolle, erklärt der Bürgermeister. Beim Container zur Entsorgung von Kleinelektrogeräten am Rathaus trete neuerdings das Problem auf, dass Personen in den Abend- und Nachtstunden versuchten, Geräte dort „herauszufischen“.
Jakob Engeländer hat jedenfalls zur Kenntnis genommen, dass der Außendienst der Stadt erneut vor Ort war und nun offenbar die Container mehr im Blick habe. „Aber mal sehen, ob es langfristig was bringt“, bleibt er skeptisch.
Bei der Glasentsorgung sind Ruhezeiten nachts zwischen 22 und 6 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen einzuhalten. In Wohngebieten ist das Einwerfen von Altglas nach Angaben der Stadt werktags nur zwischen 7 und 20 Uhr erlaubt. Es sollte auch eine Mittagsruhe zwischen 12 und 15 Uhr eingehalten werden.
