Bildung Waldschule Witterschlick soll für 7,9 Millionen Euro renoviert werden

Alfter-Witterschlick · Der Rhein-Sieg-Kreis will seine Förderschule in Alfter-Witterschlick umfassend sanieren. Der Grund dafür ist nicht nur das Alter des Gebäudes.

Mit einem umfassenden Bauprogramm will der Rhein-Sieg-Kreis die Waldschule in Witterschlick sanieren und erweitern. Nach den Vorstellungen der Kreisverwaltung sollen rund 7,9 Millionen Euro in den Brandschutz, die Sanierung von Toiletten, den Anbau von Klassen und Verwaltungsräumen, in Umbauten im Bestand sowie in die Erweiterung des Foyers investiert werden. In dieser sowie in der kommenden Woche werden sich verschiedene Gremien des Kreises damit befassen.

Die Einrichtung an der Witterschlicker Allee in Witterschlick ist eine kreiseigene Förderschule mit dem Schwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung. Nach eigenen Angaben auf der schuleigenen Internetseite fördert die Schule Kinder, „die aufgrund ihrer individuellen Entwicklung Leistung verweigern, Beziehungen nur eingeschränkt aufbauen und ein geringes Selbstwertgefühl entwickelt haben und so in ihrem bisherigen Lebensumfeld zum Außenseiter geworden sind“.

Schule platzt aus allen Nähten

Das Gebäude wurde 1966 als Grundschule errichtet. Der Kreis kaufte es Ende der 1980er Jahre, um dort eine Förderschule unterzubringen. War sie ursprünglich für 65 Schülerinnen und Schüler konzipiert, platzt das Gebäude mittlerweile aus allen Nähten. Laut Kreissprecherin Rita Lorenz hat die Schule aktuell rund 105 Schüler – allerdings verteilt auf den Standort in Witterschlick sowie auf die Außenstelle in Rheinbach und die im Gebäude der ehemaligen Hauptschule in Oedekoven.

Für das kommende Schuljahr geht die Kreisverwaltung bereits von 120 Schülern aus. Dabei könnte es wohl nicht bleiben. „Bei Förderschulen können wir steigende Tendenzen generell beobachten, besonders bei den Schulen mit dem Schwerpunkt Emotionale und Soziale Entwicklung“, erläutert wiederum Katja Eschmann von der Pressestelle des Kreises.

Nach den Vorstellungen des Kreises soll der Hauptstandort der Schule in Witterschlick dauerhaft für rund 80 Schülerinnen und Schüler ausgelegt sein. Dazu heißt es in den Unterlagen des Kreises für die Politik: „Um die Schule in Alfter-Witterschlick dauerhaft für rund 80 Schüler/innen zu ertüchtigen, sind jedoch bauliche Veränderungen und eine moderate Erweiterung der Fläche unumgänglich.“ Nur dann stünde neben dem erforderlichen Platzangebot auch allen Kindern ein „psychologisch und pädagogisch optimiertes Lernangebot“ zur Verfügung. „Dies umfasst neben einer veränderten Raumanordnung zur Schaffung vollwertiger Differenzierungsräume auch eine Erweiterung des Lehrerzimmers und eine Umstrukturierung der Verwaltungsräume“, heißt es vom Kreis weiter. Ebenso könne die Schule so barrierefrei werden.

Teilstandort in Rheinbach soll längerfristig erhalten bleiben

Alles in allem soll diese Ertüchtigung laut Kreisverwaltung knapp 7,9 Millionen Euro kosten. Über das Kommunalinvestitionsförderungsgesetz möchte die Verwaltung Fördermittel für die Maßnahme einsetzen. Als Alternativen hat der Kreis den Neubau auf einem Nachbargrundstück sowie den Neubau auf dem gleichen Grundstück – mit Containern als Interimslösung – durchgerechnet. Beide würde laut Kreis mit mehr als zwölf Millionen Euro zu Buche schlagen. Ob es hierfür Fördermittel geben würde, ist laut Kreis indes unklar.

Nach Ansicht des Kreises böte sich der Teilstandort in Rheinbach – in den Räumen der ehemaligen Albert-Schweitzer-Schule – als längerfristige Option an. Für die Räume im Gebäude der ehemaligen Hauptschule in Oedekoven gilt das allerdings nicht. Wie mehrfach berichtet, plant die Gemeinde Alfter eine Dependance der Rheinbacher Gesamtschule eben in dem Gebäude in Oedekoven. Der Teilstandort der Waldschule müsste dann ausziehen. Nach Angaben von Pressesprecherin Katja Eschmann hat der Kreis die Option, die Räume in Oedekoven definitiv auch noch für das Schuljahr 2018/19 zu nutzen. Und selbst, wenn die Gesamtschuldependance komme, gehe man davon aus, dass zunächst eine Teilnutzung weiter möglich sei.

Auf Kreisebene werden sich der Finanzausschuss (Mittwoch, 13. Juni), der Bau- und Vergabeausschuss (Donnerstag, 14. Juni), der Kreisausschuss (Montag, 18. Juni) sowie der Kreistag (Mittwoch, 20. Juni) mit dem Thema befassen.

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