Denkmal in Oedekoven Das Kreuz soll geschützt werden

ALFTER-OEDEKOVEN · Gemeinde Alfter weist Freie Christliche Schulen auf Denkmalauflagen zum Kruzifix am Wegscheid in Oedekoven hin. Es gehört zum Gelände einer früheren Gärtnerei, das der neue Eigentümer, ein Bonner Unternehmer, den Schulen zur Verfügung stellen will.

Es stammt von circa 1800, ist aus Eichenholz gefertigt und soll einst dem Templerorden, der sich um 1705 als Laien-Ritterorden neu gegründet hat, gehört haben: Das in eine Hauswand eingelassene Wegekreuz an der Straße Wegscheid in Oedekoven ist ein geschütztes Denkmal.

Dass es als solches auch bewahrt wird, liegt Heinz-Dieter Flamme am Herzen. Der Oedekovener, der eine umfassende Dokumentation der Wegekreuze in der Gemeinde Alfter erstellt hat, sorgte sich um das historische Stück, weil der Besitzer des Gebäudes samt angrenzendem Grundstück gewechselt hat. Daher hat CDU-Mitglied Flamme mehrere CDU-Ratsmitglieder angeschrieben, damit sie sich für den Erhalt des Denkmals einsetzen und sich auch an die Gemeinde Alfter gewandt.

Neuer Eigentümer der früheren Gärtnerei ist ein Bonner Unternehmer, der das Grundstück den Freien Christlichen Schulen Bonn/ Rhein-Sieg für den Bau eines Schulcampus zur Verfügung stellen möchte. Die rückwärtige Fläche der ehemaligen Gärtnerei liegt zur Straße „Im Klostergarten“ hin, wo bekanntlich eine Gesamtschule, eine Kindertagesstätte und eine Turnhalle entstehen sollen.

Da auf dem Grundstück zurzeit „umfangreiche Aufräumarbeiten“ liefen, sei er beunruhigt gewesen, so Flamme, immerhin solle mit dem Kreuz – und sei es auch nur in Unkenntnis des Denkmalschutzes – nicht so etwas passieren wie mit der Villa Steimel. Damit spielt er auf einen Vorfall in Hennef an, bei dem eine Erbengemeinschaft ohne Genehmigung mit dem Abriss eines Gebäudes begonnen hatte, das als Frühwerk des Architekten Oswald Mathias Ungers unter Denkmalschutz gestellt werden sollte.

Man wolle verantwortungsvoll mit dem Kreuz umgehen, beruhigt Andreas Wiegel, Vorsitzender des Trägervereins der Freien Christlichen Schulen, auf GA-Anfrage. Er habe auch Post von der Gemeinde erhalten, dass das Kreuz schonend zu behandeln und Absprachen erforderlich seien. Dass es sich um ein Denkmal handle, habe er nicht gewusst, sagt Wiegel, „aber das ist kein Beinbruch.“ Das Gebäude selbst sei in keinem guten Zustand, deshalb sei prinzipiell schon angedacht, „da etwas schönes Neues“ hinzusetzen. „Aber das Kreuz soll darunter nicht zu leiden haben“, betont Wiegel, „ich finde es auch sehr schön.“ Die Arbeiten auf dem Grundstück dienten dazu, die früheren Treibhäuser der Gärtnerei abzubauen. Konkrete Pläne für das Kreuz habe der Verein noch nicht. „Wir werden jetzt erst mal mit den Verantwortlichen sprechen“, sagt Wiegel.

„Das Kreuz wird geschützt“, betont auch Peter Stahl, der bei der Gemeinde Alfter für Denkmalschutz zuständig ist. Es hätten sich bereits besorgte Anwohner bei der Verwaltung gemeldet. „Der Eigentümer hat das Denkmal zu schützen und zu sichern“, erklärt Stahl, „jede Veränderung um und am Denkmal braucht eine Genehmigung.“ Ein Abriss des Gebäudes ist also nicht ohne Weiteres möglich. Die Gemeinde habe dem Verwalter des Eigentümers per Brief mitgeteilt, dass an die Vorgaben des Denkmalschutzes zu denken sei, sagt Stahl weiter: „Der Eigentümer muss sich äußern, wie er das Denkmal pflegen will.“

In einem Telefonat hat Wiegel die Sorgen von Flamme inzwischen auch ausräumen können.

Campus-Bau ist Themaim Gemeinderat

Die Pläne für den Campus der Freien Christlichen Schulen werden derweil auch noch einmal den Alfterer Rat beschäftigen. In der Sitzung am Donnerstag, 6. April, um 18 Uhr im Rathaus geht es um eine erforderliche Änderung des Flächennutzungsplans. Diese soll parallel zum Bebauungsplanverfahren erfolgen, das der Rat im Dezember auf den Weg gebracht hat. Es dient als Grundlage dafür, dass auf der Fläche künftig überhaupt gebaut werden kann.

Derzeit befinden sich Gesamtschule und Grundschule der Freien Christlichen Schulen am Schöntalweg. Aufgrund stetig steigender Schülerzahlen plant der Trägerverein den Neubau „Im Klostergarten“. Weil der Platz nicht mehr ausreicht, behilft sich die Schule derzeit mit Containerklassen als Übergangslösung.

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