Diskussion um Schulneubau Alfterer Politik befasst sich mit geplantem Schulcampus in Oedekoven

Alfter-Oedekoven · Die Pläne der privaten, staatlichen anerkannten Freien Christlichen Schulen Bonn/Rhein-Sieg, am Rande des Oedekovener Gewerbegebiets eine Gesamtschule, eine Kita und eine Turnhalle zu bauen, beschäftigen seit langem die Alfterer Politik. Nun gibt es Kritik an der Gebäudegröße.

 Auf dem Areal im Hintergrund soll der Campus der Freien Christlichen Schulen Bonn/Rhein-Sieg entstehen. FOTO: AXEL VOGEL

Auf dem Areal im Hintergrund soll der Campus der Freien Christlichen Schulen Bonn/Rhein-Sieg entstehen. FOTO: AXEL VOGEL

Foto: Axel Vogel

Zwei Modelle aus dem Kunststoff Styrodur sollen Antworten geben. Nämlich auf die Frage, wie sich das in Oedekoven geplante Gesamtschulgebäude in die Umgebung einfügen wird. Bekanntlich beschäftigt sich die Alfterer Politik seit geraumer Zeit mit den Plänen der privaten, staatlichen anerkannten Freien Christlichen Schulen Bonn/Rhein-Sieg (FCSB), am Rande des Oedekovener Gewerbegebiets eine Gesamtschule, eine Kita und eine Turnhalle zu bauen. 30 Millionen Euro soll das Projekt, das ein privater Investor umsetzen will, kosten. Nach aktuellem Stand soll das Schulgebäude auf Baufeld A errichtet werden (siehe Grafik), Kita und Turnhalle sollen auf Baufeld C entstehen. Baufeld B soll als Verbindung dienen.

Die kleinen Modelle des Gesamtschulgebäudes, mit denen sich der Alfterer Ausschuss für Gemeindeentwicklung auf seiner Sitzung am Donnerstag beschäftigten wird, wurden von der Politik eigens beauftragt. Hintergrund ist die fehlende Vorstellungskraft, welche Dimension das für rund 850 Schüler ausgelegte Gebäude im Landschaftsbild Oedekovens einnehmen würde.

Dass in der Alfterer Politik dahingehend Bedenken bestehen, war in der Ausschusssitzung Anfang September deutlich geworden. Dort hätte eigentlich die Beteiligung der Öffentlichkeit an dem Bauvorhaben beschlossen werden sollen. Stattdessen wurden die Planer zu ebenjener Nacharbeit und der Anfertigung der Modelle aufgefordert.

Bauprojekt ruft Kritik hervor

Unterdessen hat das Bauprojekt Kritik in der Oedekovener Bevölkerung hervorgerufen. Zum einen existiert ein Schreiben mit 34 Unterschriften gegen das Bauvorhaben, zum anderen haben Anwohner der Fläche rund 400 Handzettel verteilt, in denen sie auf die aus ihrer Sicht massiven Probleme hinweisen, die der geplante Campus Klostergarten mit sich brächte. „Unser zentrales Anliegen ist, dass das Baufeld A für eine Schule mit diesen Ausmaßen nicht geeignet ist“, sagt Brigitte Plückbaum-Burgardt, die zu den Verfassern des zweiten Handzettels gehört. Sie erinnert daran, dass in der vorherigen Sitzung des Gemeindeentwicklungsausschusses Architekt Helmut Dohle, der die Baupläne präsentiert hatte, selbst auf die Probleme mit der Größe des Schulgebäudes und dessen Massivität hingewiesen habe (der GA berichtete). „Das ist für mich mehr als deutlich“, so Plückbaum-Burgardt.

Dazu komme der Verkehr, ergänzt ihr Mann, Ulrich Burgardt. Er verweist auf die vielen Busse, die die Schüler aus der Region zur Schule transportieren. Ebenso würden sicher viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto bringen. Die K 12 n sei schon jetzt überlastet, so Burgardt. Und das werde noch schlimmer, wenn der Bahnübergang am Weck-Werk wirklich geschlossen und der Bonner Tausendfüßer für viele Jahre saniert wird. „Der Verkehr wird ein ganz massives Problem werden“, meint Plückbaum-Burgardt.

Weiter finden beide, dass die zwei im Raum stehenden Varianten – für jede Variante soll ein Styrodur-Modell in der Ausschusssitzung vorliegen – des Gesamtschulgebäudes von den Ausschussmitgliedern schon eigentlich abgetan worden seien: eine Variante ob der Größe des Gebäudes, die andere Variante aufgrund der außenliegenden Schulhöfe. Auch meinen die Anwohner, dass bei dem Bauprojekt ein hoher zeitlicher Druck aufgebaut werde. „Man hat das Gefühl, dass die Gemeinde das Projekt gegen alle Bedenken realisieren will“, so Plückbaum-Burgardt. Sie könne sich nicht vorstellen, dass es in Alfter kein geeigneteres Grundstück gibt.

Der Ausschuss für Gemeindeentwicklung tagt am Donnerstag, 23. November, im Alfterer Rathaus, Am Rathaus 7 in Oedekoven. Beginn ist um 17 Uhr. Der Tagesordnungspunkt zum Bauvorhaben der Freien Christlichen Schulen Bonn/Rhein-Sieg ist öffentlich.

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