Generationenprojekt in Alfter Alanus-Studierende unterhalten Senioren

Alfter-Oedekoven · Studierende der Alanus Hochschule haben als Teil ihrer Ausbildung ein Programm für Senioren in Alfter entwickelt. Bei denen kam das Projekt gut an.

 Teamwork beim Pflanzen: (v. l.) Friederike Schütterle, Renate Meinig, Marianne Kusch und Annerose Hoeft.

Teamwork beim Pflanzen: (v. l.) Friederike Schütterle, Renate Meinig, Marianne Kusch und Annerose Hoeft.

Foto: Meike Böschemeyer

Für das Oedekovener Seniorenzentrum Sankt Elisabeth war es eine Premiere: Studierende der Alanus Hochschule boten den Bewohnern verschiedene Freizeitprojekte an. Im Rahmen ihres Betriebswirtschaftsstudiums mit den Schwerpunkten „Wirtschaft neu denken“ und „Wirtschaft nachhaltig gestalten“ sollten die jungen Männer und Frauen Einblick in verschiedene betriebliche Abläufe erhalten – so die Aufforderung ihrer Dozentin Jessica Holinghausen.

Ohne lange zu überlegen fiel die Wahl von acht Zweitsemestern auf das Seniorenzentrum in der Nähe des Alfterer Rathauses. Bei Sozialdienstleiterin Claudia Büchler fanden die Alanus-Studierenden für ihr Anliegen ein offenes Ohr. „Für unsere Bewohner ist es ausgesprochen bereichernd, wenn junge Leute hier sind“, sagte Büchler. „Sie bringen Abwechslung in den Alltag und sind sehr erfrischend.“

Bingo ist der Hit

Auf dem Programm standen gemeinsames Malen und Vorlesen, Bingo, Spaziergänge, und das Bepflanzen der Blumenkübel im Eingangsbereich sowie auf der Dachterrasse. Die jungen Gäste um Jannis Hiller (21) und Kevin Caprano (26) – sie waren die einzigen der anwesenden Studierenden, die für die Organisation der Veranstaltung als Teil der Semesterprüfung auch benotet wurden – hatten ihr dreistündiges Programm auf die Bedürfnisse der Bewohner zugeschnitten.

Bingo war sehr beliebt, dort herrschte mit acht Teilnehmern der größte Andrang. Emsig suchte Rosemarie Herff auf ihrer Spielkarte nach den richtigen Zahlen, um diese mit einem Spielstein zu markieren. „Ich liebe dieses Spiel. Es ist spannend und macht Spaß“, bekundete die 72-jährige.

Aaron Bangert (22) und Lena Koch (21) fesselten ihre Zuhörer mit unterschiedlichen Märchen. „Wir haben im Unterricht über Pflegeberufe und den Druck, dem Pfleger ausgesetzt sind, gesprochen. Da wollte ich jetzt auch mal sehen, wie der Alltag so aussieht“, sagte Koch. Geometrische und organische Figuren entstanden in der Malerei.

Ab aufs Dach

Petra Zeltlinger – von Beruf Architektin, die in ihrem Sabbatjahr als Gasthörerin an der Alanus Hochschule studiert – hatte sich sogar richtig vorbereitet. Aus Papier hatte sie Ostereier ausgeschnitten, die als Passepartouts für die gerade geschaffenen Gemälde der Seniorenkünstler verwendet wurden.

Konzentriert hatte Helga Bachmann erst akribisch geometrische Formen gezeichnet und dann bunt ausgemalt. „Ich werde mir das Bild auch in mein Zimmer stellen“, sagte die 82-Jährige. Malen war für Erika Heister (91) keine Option. Für sie ging es mit Annerose Haeft (21), Friederike Schütterle (18) und anderen Heimbewohnern zunächst ins Erdgeschoss und dann aufs Dach. Dort wurden Kübel mit Geranien und Margeriten bepflanzt. Mit Argusaugen beobachtete die Seniorin, welche Blumen und welche Farben in welchen Kübel gesetzt wurden. Sie habe früher selbst einen Garten besessen, so Heister. Sie freute sich über die Zeit mit den Studierenden. „Dass die jungen Leute ihre Freizeit hier opfern, finde ich schon allerhand“, sagte sie.

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