Aschermittwoch in Bornheim „Ihr habt das toll gemacht“

Bornheim · Die Bornheimer Karnevalisten waschen ihre Portemonnaies im Rhein bei Hersel aus. Stadtverwaltung und Polizei ziehen eine Bilanz der tollen Tage.

 Auf das wieder Geld hinein gespült werde: Bornheims Tollitäten und Wolfgang Henseler waschen am Rhein die Portemonnaies aus.

Auf das wieder Geld hinein gespült werde: Bornheims Tollitäten und Wolfgang Henseler waschen am Rhein die Portemonnaies aus.

Foto: Christoph Meurer

Man hätte meinen können, der Himmel betrauere mit den Karnevalisten das Ende der jecken Tage. Bei Nieselregen und unter den Trommelschlägen von Martin Franzen zog der Trauertross gestern an das Herseler Rheinufer. Gemeinsam mit Bürgermeister Wolfgang Henseler wuschen die Tollitäten der abgelaufenen Session ihre Portemonnaies im Rhein aus.

Alles verjubelt, kein Cent mehr übrig: Nicht nur in den Geldbörsen der Tollitäten herrschte gähnende Leere. Auch in Henselers Geldkassette befanden sich weder Euro noch Cent, sondern nur noch Konfetti, das dann wenige Minuten später von der Strömung des Rheins hinfort getragen wurde. Im Anschluss zog Henseler eine Bilanz der tollen Tage aus Sicht der Stadt. Zunächst dankte er allen Verantwortlichen für ihr Engagement: sowohl den Menschen, die im Hintergrund etwa die Karnevalszüge organisiert hatten, als auch den Tollitäten und ihrem Gefolge.

„Ihr habt das toll gemacht“, befand Henseler. Seiner Ansicht hat der Karneval diesmal unter erschwerten Bedingungen stattgefunden. Das habe, so Henseler, zum einen am teilweise schlechten Wetter gelegen, zum anderen an der Sicherheitsdiskussion im Vorfeld. Letztere habe auch in Bornheim eine Rolle gespielt.

Aus diesem Grund habe er sich gefreut, dass auch in der Vorgebirgsstadt mehr Polizeikräfte im Einsatz gewesen seien als in den vergangenen Jahren. In einem Schreiben an Bonns Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa will sich Henseler für die erhöhte Präsenz bedanken und darum bitten, dass das auch in den nächsten Jahren so sein werde.

1120 Jugendliche wurden kontrolliert

Nicht nur Polizeibeamte, auch Mitarbeiter des städtischen Ordnungs- und Jugendamtes sowie Ehrenamtliche waren unterwegs – und hatten dabei vor allem Alkohol konsumierende Jugendliche im Blick. Nach Henselers Angaben wurden an den Karnevalstagen rund 1120 Personen hinsichtlich des Jugendschutzgesetzes kontrolliert. Insgesamt seien rund 250 Liter Alkohol in diesem Zusammenhang vernichtet worden. Dennoch habe es viele junge Leute gegeben, die von den Rettungskräften hätten versorgt werden müssen, so Henseler.

Beispielhaft nannte er Zahlen für Weiberfastnacht für die Altersgruppe 14 bis 20 Jahre. Elf Personen hätten vor Ort unter Betreuung ausgenüchtert, 13 mussten mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden, zwei gar in Begleitung des Notarztes. Henseler kündigte an, die Kontrollen im nächsten Jahr fortzuführen, wenn nicht gar zu vertiefen. Auch wolle die Stadt versuchen, Geschäfte stärker zu kontrollieren, was die Abgabe von Alkohol an Jugendliche betreffe.

Wie berichtet, hatte die Polizei an Weiberfastnacht zwei Personen in Kardorf in Gewahrsam genommen – einmal zur Verhinderung von Straftaten, einmal wegen eines nicht beachteten Platzverweises. Solche sprachen die Beamten in Waldorf zweimal aus. Auch dort nahmen sie eine Person in Gewahrsam.

Zudem registrierte die Polizei laut eines Sprechers an Weiberfastnacht einen Taschendiebstahl sowie in Waldorf und in Roisdorf einen Fall von Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Gestern ergänzte die Polizei ihre Bilanz um zwei Ereignisse von Sonntag. Auf der Bornheimer Königstraße habe ein 18-Jähriger einem 16-Jährigen ins Gesicht geschlagen, so ein Polizeisprecher. In Hersel habe es wiederum in einer Gaststätte eine Schlägerei gegeben. Drei Tatverdächtige im Alter von 18, 20 und 26 Jahren seien ermittelt worden.

Zwei Einsätze in Alfter

Am Randes des Veilchendienstagszuges in Alfter musste die Polizei zweimal einschreiten. Wie ein Polizeisprecher gestern auf Anfrage sagte, sei gegen 16.50 Uhr in der Lukasgasse bei einem 19-Jährigen ein Schlagring entdeckt worden. Dieser sei von den Beamten sichergestellt worden. Nun erfolge eine Anzeige wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz.

Ein ebenfalls 19-Jähriger sei eine Zeit lang in Gewahrsam genommen worden, so der Sprecher. Der Mann habe wegen rüpelhaften und distanzlosen Verhaltens gegen 18 Uhr einen Platzverweis in der Holzgasse erhalten, sei allerdings nach einer halben Stunde wieder dort gewesen. Die Beamten hätten ihn dann mitgenommen.

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