Ortstermin in Wachtberg Wunsch nach modernem Spielplatz in Pech

Pech · Eine Elterninitiative sammelt 500 Unterschriften, damit der Spielplatz aufgearbeitet wird. Auch die Gemeinde sieht Handlungsbedarf.

Er hat wahrlich bessere Tage gesehen, der Spielplatz am Milchpützweg. Immerhin ist die einzige Wippente ein farblicher Hingucker. Das aber reicht den Eltern im Ort nicht. 500 Unterschriften haben Sabina Lennarz und ihre Mitstreiter deshalb gesammelt und diese auf der Sitzung der Ortsvertretung Bürgermeisterin Renate Offergeld überreicht. Mitsamt einem Offenen Brief: „Wir wünschen uns die Neugestaltung des alten Spielplatzes in Pech mit zeitgemäßen und attraktiven Spielgeräten aus Holz sowie einer schönen Sitzgelegenheit als Begegnungsraum für die betreuenden Eltern.“

Ein nachvollziehbares Anliegen, was allerdings diametral zur Haushaltssituation steht, wie Bürgermeisterin Offergeld klarmachte. Das sahen Lennarz und die anderen Eltern zwar grundsätzlich ein, forderten aber eine Zwischenlösung. „Man hat hier schließlich einfach etwas entfernt, ohne etwas Neues hinzustellen“, meinte Lennarz. Kürzlich hatte die Gemeinde laut Pressesprecherin Margrit Märtens unter anderem ein Klettergerüst aus Holz abgebaut, da es morsch war. Nun finden sich noch besagtes gelbes Wipptierchen, eine Doppelschaukel, ein Balancierbalken und ein Kletterbogen auf dem Areal. „Allerdings ist der Bogen aus Metall, nicht mehr zeitgemäß und es befindet sich kein weicher Boden darunter“, so die Pecher Mutter von zwei Kindern, die sich generell Hackschnitzel statt Sand auf dem Areal wünscht.

Lange Lieferzeiten sind ein Problem

Die Bürgermeisterin bot daraufhin einen Ortstermin an, zu dem sie am Donnerstagmittag ihre Verwaltungsmitarbeiter Sigrid Auel und Christian Pohl schickte. Neben Lennarz nahmen noch Jutta Danylow (SPD), Vorsitzende der Ortsvertretung Pech, und OV-Mitglied Jürgen Kleikamp (CDU) daran teil. Pohl stellte mit der Formulierung „Hier ist Handlungsbedarf“ in Aussicht, dass das Thema am 4. Oktober im Bauausschuss behandelt werde. Statt Schnellschüssen sprach er sich dafür aus, nach der Fertigstellung der Turnhalle ein Konzept für Basketball- und Spielplatz zu erarbeiten. Dagegen hatte Politiker Kleikamp nichts einzuwenden, suchte aber nach einer Lösung für die anstehenden Ferien: „Wir haben hier bei 2200 Einwohnern 500 Unterschriften von Eltern, die nicht gegen, sondern für etwas sind und die auch mit anpacken wollen“, betonte er.

Da alle Firmen laut Pohl lange Lieferzeiten hätten, schlug Kleikamp vor, übers Internet eine „Spiellandschaft mit Schaukel und Rutsche“ für knapp 2000 Euro zu bestellen – bis eine große Lösung diese ersetze. Die Verwaltungsmitarbeiter kündigten an, dies prüfen zu lassen, äußerten aber Bedenken, ob dieses Gerät im öffentlichen Raum zugelassen werde. Was es denn für weitere kurzfristige Optionen gebe, wollte Lennarz wissen. Die Antwort, der Bauhof könne relativ schnell einen Sandkasten einrichten, befriedigte sie nicht. „Damit kriegen wir die Kinder nicht hergelockt“, sagte sie. Der Vorschlag, einen Landschaftsplaner über die Szenerie schauen zu lassen, missfiel wiederum Pohl: „Das hat nur Sinn, wenn er den Platz konzeptionell überarbeitet und dafür muss ein Auftrag erteilt werden.“ Hier besitze der Pecher Platz in jedem Fall Priorität vor anderen Spielplätzen. Zumal es die einzige öffentliche Spielfläche in Pech ist – für rund 500 Kinder unter neun Jahren, wie Lennarz errechnet hat.

Wobei Jutta Danylow in ihrer Funktion als Pecher Schulleiterin anmerkte, dass auch der Pausenhof nach 16 Uhr zum Spielen freigegeben sei. Sie brachte noch weitere Vorschläge ein: „Man könnte zum Beispiel eine Wasserlandschaft bauen, davon hätten jüngere und ältere Kinder etwas.“ Zudem hätten vielleicht andere Bauhöfe noch abgebaute Spielgeräte.

Lennarz selbst war zwar sichtlich enttäuscht über die Ankündigung der Verwaltung, dass vor Herbst 2018 wohl kein moderner Spielplatz am Milchpützweg steht. Dennoch sagte sie weiteres Engagement der Eltern zu, zum Beispiel bei der Suche nach Sponsoren.

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