"Das Gesetz der Gier" Wolfgang Kaes präsentierte sein neuestes Buch

LIESSEM · Das Interesse an den bisherigen Buchveröffentlichungen von Wolfgang Kaes, inzwischen mehrfach preisgekrönter Autor und Chefreporter des Bonner General-Anzeiger, ist groß. Bei seinen Autorenlesungen in der Region waren teilweise weit mehr als 100 Zuhörer dabei, um vom Autor selbst spannende Teile seiner Kriminalromane vorgelesen und erläutert zu bekommen.

 Liest spannende Passagen aus seinem aktuellen Roman: Wolfgang Kaes bei seiner Lesung im Köllenhof.

Liest spannende Passagen aus seinem aktuellen Roman: Wolfgang Kaes bei seiner Lesung im Köllenhof.

Foto: Alfred Schmelzeisen

Der Name Wolfgang Kaes ist spätestens seit seiner journalistischen Recherche zum Mordfall Trudel Ulmen in aller Munde. Dies erläuterte am Dienstagabend in seiner Einführung auch Dieter Dreesen vom Büchereiverbund Wachtberg im Köllenhof. Dort präsentierte Kaes wieder vor großem Publikum ausgewählte Kapitel, für die kein großes Vorwissen aus dem Buchinhalt erforderlich war. Die Passagen sollten nicht allzu viel über Details zum Inhalt des sechsten Kaes-Kriminalromans "Das Gesetz der Gier" verraten, der seit Herbst 2012 erhältlich ist.

Es geht um Gier, die kein neues Thema für die Leser ist, sondern die es schon so lange gibt, wie die Menschheit selbst. Dass Gier sich als Grund für ein Verbrechen sogar im Strafgesetzbuch finden lässt, erläuterte Kaes zur Einleitung. Die Geschichte um "Das Gesetz der Gier" spielt hauptsächlich in Köln, beginnt aber in der Türkei.

Der Autor beschreibt die brutale Seite der Globalisierung, zeigt, was Mode mit Moral sowie mit Mord zu tun hat. Akribisch liefert er realitätsnah recherchierte Fakten, lässt seine Zuhörer fantasievolle Fiktionen miterleben. Die Geschichte handelt von in Istanbul an Staublunge sterbenden jungen Arbeitern, die alle mit der Produktion von Designer-Jeans beschäftigt waren.

Ein türkischer Mediziner macht sich nach Köln auf, um mit dem Auftraggeber zu sprechen und die unhaltbaren Zustände zu stoppen. Vierundzwanzig Stunden später ist dieser Mediziner tot. Im Roman wird Kriminalhauptkommissarin Antonia Dix den beziehungsweise die Täter schließlich ermitteln, wobei zwischenzeitlich das Gesetz der Gier, Profit und billig produzierte Ware mehr zählen als Menschenleben.

Militante Globalisierungsgegner finden sich im 320 Seiten Roman genauso wieder wie ein alter Buchhalter, der mit seinem Sinn für Gerechtigkeit Daten und Geld aus dem auftraggebenden Konzern sichert - schließlich soll das Unternehmen sich sozialer verhalten.

Die begeisterten Besucher im Köllenhof diskutierten noch lange mit Kaes. Weitere Autorenlesungen stehen in den kommenden Monaten auf dem Programm. Am 4. Juli liest beispielsweise Elisabeth Jumpelt ab 19.30 Uhr im Köllenhof aus dem Buch "Geteilte Kindheit - von Holland nach Berlin". Ruth Keller und Ilse Fuß beschäftigen sich am 7. November mit dem "100. Geburtstag von Albert Camus". Kaes wird sich in seinem nächsten Romanprojekt (Erscheinungstermin 2014) dem Fall Trudel Ulmen widmen.

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