Antrag der Grünen Wachtberg soll Meldesystem für kranke Bäume bekommen

WACHTBERG · Nach Ansicht der Grünen ist es wichtig, dass Bürger frühzeitig über Baumfällungen informiert werden. Dies wurde nun vor dem Bauausschuss diskutiert. Einstimmig wurde beschlossen, nach einer Meldemöglichkeit zu suchen.

Egal ob die Pappel in Villip oder die Rosskastanie in Ließem – wenn im Gemeindegebiet Bäume gefällt werden, schlagen die emotionalen Wogen hoch. Deshalb ist es nach Ansicht der Grünen wichtig, dass die Verwaltung Bürger, Ortsvertretungen und Ausschüsse frühzeitig informiert: über die Fällungen und die Gründe dafür. Das allerdings sei in den beiden genannten Fällen nicht geschehen. Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, hatte die Partei einen Antrag gestellt, mit dem sich der Bauausschuss am Dienstagabend beschäftigte. Das Ziel: Die Einbindung der Bürger und der Politik. Außerdem sollte das Kataster, in dem sämtliche Bäume erfasst sind, im Internet veröffentlicht werden, und zwar in Kombination mit einem Portal, in dem Bürger kranke oder zerstörte Bäume melden können, so Joachim Lengrüsser (Grüne).

Die Kritik wies Beigeordneter Swen Christian zurück. Sowohl in Villip als auch in Ließem seien die Ortsvertretungen frühzeitig involviert gewesen. Das könne er sogar mit E-Mails belegen. Somit flössen die Informationen zu Fällungen im Gemeindegebiet ohnehin schon frühzeitig, dies sei in der Vergangenheit so gewesen und werde auch in Zukunft so bleiben.

Was den Wunsch nach einem Online-Meldesystem angehe, „haben wir im Prinzip schon ein gutes: die Bürger-Hotline“. Dort könnten die Wachtberger zum Beispiel kaputte Straßenlaternen melden. Ein Service, der angenommen werde. „Dort könnten wir den Punkt Bäume einfügen“, schlug Christian vor. Ob man das Baumkataster veröffentlichen könne, könne er nicht sagen. Die Frage sei, ob es technisch möglich und juristisch erlaubt sei. „Außerdem muss geprüft werden, was es kosten würde.“

Prinzipiell standen die anderen Parteien dem Grünen-Vorschlag positiv gegenüber. Einzig die Forderung, den Bauausschuss regelmäßig über mögliche betroffene Bäume zu informieren, stieß auf wenig Gegenliebe. Das bedeute noch mehr Arbeit für die Verwaltung, gab Bernd Becker (SPD) zu bedenken. „Das bisherige Verfahren ist ausreichend und es sollte so bleiben“, meinte Jörg Schmidt (CDU).

Schließlich sprach sich der Ausschuss einstimmig dafür aus, eine alternative Meldemöglichkeit zu installieren und bekannt zu machen. Außerdem sollen die Ortsvertretungen weiterhin frühzeitig eingebunden, der Ausschuss darüber informiert werden. Den Aufbau eines Webportals „Baumkataster“ allerdings lehnte der Ausschuss ab – gegen die Stimme der Grünen.

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