Assenmachergasse Verkehr an Fritzdorfer Baustelle jetzt geregelt

Wachtberg-Fritzdorf · Nach Beschwerden über fehlende Sicherheit in Fritzdorf hat der Rhein-Sieg-Kreis Schilder und Zäune aufgestellt. Der Zustand rund um die Baustelle war aus Sicht des Beschwerdeführers bis vor wenigen Tagen unhaltbar.

Wenn in einem gewachsenen Ort etwas Neues gebaut wird, sind mit Blick auf die Nachbarschaft Informationen, Rücksichtnahme und die Einhaltung von Auflagen ratsam. An all dem hat es aus Sicht eines Anliegers an der Assenmachergasse in Fritzdorf gefehlt, wo quasi vor dessen Nase seit Juni ein alter Obsthof durch ein neues, dreigeschossiges Wohnhaus ersetzt wird. Den Beschwerdeführer, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, ärgert nicht nur, dass kein Verantwortlicher die Anlieger im Vorfeld über die Maßnahme aufgeklärt hatte. Auch die Dimension des Projektes ist aus seiner Sicht nicht rechtens: „Einen dreigeschossigen Bau gab es bislang hier noch nicht.“

Auch die Durchführung der Bauarbeiten an sich – beginnend mit dem Abriss des alten Hofes – empfand er bislang als rücksichtslos, ja sogar gefährlich mit Blick auf den Schutz von Fußgängern und Anwohnern. Daher hatte sich der Mann bereits im Sommer mit einer Beschwerde an die zuständige Kreisverwaltung in Siegburg gewandt und informierte diese dann laufend über die Missstände. Dort war man laut Kreissprecherin Rita Lorenz auch tätig geworden, indem man sich mit dem Ordnungsamt der Gemeinde kurzgeschlossen und Kontakt mit der Baufirma aufgenommen hatte. Allerdings habe die Baufirma die Auflagen nur unzureichend umgesetzt, so Lorenz. Daher habe man der Baufirma jetzt nochmals auf die Füße treten müssen. Mit Erfolg: Die Verkehrssituation an der Assenmachergasse hat sich schlagartig verbessert.

Kreissprecherin bestätigt "Missstände"

Der Zustand rund um die Baustelle war aus Sicht des Beschwerdeführers bis vor wenigen Tagen unhaltbar. Anders als die Kreisverwaltung bereits im Juli angeordnet hatte, gab es keine Baustellenschilder. Vor allem monierte der Anlieger, dass die vorgeschriebenen Abgrenzungen auf dem Gehweg zum Schutz der Fußgänger fehlten, beziehungsweise nicht ausreichend angebracht waren. Für den Mann ist das selbst ein großes Problem, weil er beim Verlassen seines Hofes unmittelbar auf dem Gehweg steht. Über den mussten aber auch große Baustellenfahrzeuge fahren, weil ein Baustellenkran die halbe Straße blockierte. Auch Anschrägungen zum Gehweg, die der Kreis inzwischen zur Auflage gemacht hatte, damit der Bordstein vom Schwerlastverkehr nicht beschädigt wird, suchte man bis zur vergangene Woche vergebens.

Kreissprecherin Rita Lorenz bestätigte auf Anfrage: „Die Beschwerden über die Baustelle in Fritzdorf sind uns bekannt.“ Auch bestätigte sie, dass es dort „Missstände gegeben hat“. Konsequenterweise sei die verkehrsrechtlichen Anordnung der Kreisverwaltung vom 24. Juli durch das Wachtberger Ordnungsamt kontrolliert und dokumentiert worden. Nachdem das Ordnungsamt aber habe feststellen müssen, dass die Auflagen nicht umgesetzt wurden, habe der Kreis vor wenigen Tagen eine „Änderungsanordnung“ an die Baufirma auf den Weg gebracht.

Die zeigte sofort Erfolg. Wie am Freitag zu sehen war, stehen inzwischen die Baustellenschilder und die Gehwegabgrenzungen, außerdem wurden Gehsteigrampen angebracht.

Zur Frage, ob auch die drei Geschosse des Neubaus rechtens sind, sagte Lorenz: „Da es keinen Bebauungsplan gibt, spielt es keine Rolle, ob zwei oder dreigeschossig gebaut wird.“ Ausschlaggebend sei vielmehr die Frage, ob sich die Trauf- und Firsthöhe der Umgebung anpasse. „Nach dem Dafürhalten des Kreises ist das bei dem Neubau der Fall“, so die Sprecherin.

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