Rathaus Wachtberg Überall ist Aufbruch

Wachtberg-Berkum · „Viele haben sich natürlich mit dem Thema Frühling beschäftigt“, sagte Kunstkreis-Leiterin Maria Kontz. Sie selbst wählte mit ihren beiden Bildern ein politisches Thema: die Flüchtlingsproblematik.

 Aufbruch: Die Leiterin des Kunstkreises, Maria Kontz, hat in ihren Bildern die Flüchtlingsproblematik, aufgegriffen.

Aufbruch: Die Leiterin des Kunstkreises, Maria Kontz, hat in ihren Bildern die Flüchtlingsproblematik, aufgegriffen.

Foto: friese

Ihre Acryl-Collage mit dem Titel „Vor dem Gesetz sind alle Menschen gleich“ nimmt die aktuelle Flüchtlingssituation in Griechenland auf. Ihre andere Acryl-Collage heißt „Registrierung“, auf der aus schwarzen, bedrohlichen Flüchtenden weiße mit Strich-Code versehene Flüchtlinge werden.

„Kunst ist Aufbruch“, meinte Bürgermeisterin Renate Offergeld anlässlich der Eröffnung. „Nimmt man sich Zeit darüber nachzudenken, was Aufbruch ist und was es bedeutet, dann merkt man, wie oft er uns in unserem Leben schon begegnet ist. Aufbruch kann etwas Schönes, aber auch etwas Schwerwiegendes sein. Aufbruch stellt sich in vielen Formen dar: gut und tragisch, hoffnungsvoll und hoffnungslos, mutig und ängstlich, gewagt und verzagt, berechnet und verrechnet, freudig und traurig.“

Aufbruch im Sinne von „Ich bin dann mal weg“ dokumentieren beispielsweise Bilder von Monika Clever aus Niederbachem, die mit ihren Schattenfotografien den Moment des Aufbruchs und dessen Schwierigkeiten darstellen. „Aufbruchbereit“ und „Der vergebliche Versuch, einen Koffer zu bewegen“, benannte sie ihre Werke. Oder ihre Fotografie „Lebenslauf“, die sich ebenfalls mit dem „auf den Weg machen“ beschäftigt, die eine alte Frau zeigt, die sich auch im fortgeschrittenen Alter unbeirrt mit dem Rollator ihren Weg sucht.

Einen echten Hingucker landete Gitta Briegleb mit ihrem Leinwandwerk „Aufbruch in eine neue Zeit – Weltraumforschung“, das sich mit Mond und Mars beschäftigt. „Mein Mann war Weltraumforscher“, berichtete die Niederbachemerin, die rund 25 Jahre den Kunstkreis geleitet hat. „Es war gar nicht so einfach, Mond und Mars so zu gestalten, dass es nicht kitschig wirkt“, meinte sie. Und: „Hier gibt immer jeder sein Bestes.“

In eher irdischen Sphären bewegen sich die Bilder der Künstlerin Monika Rau aus Ließem. „Trockene Erde“, eine Acrylarbeit auf Leinwand zeigt, wie ein Pflänzchen die rissige Erde durchbricht. „Die erste Blüte“, eine Kreide-Acryl-Mischtechnik, präsentiert eine Magnolienblüte. Und ihr Aquarell „Aufbruch ins Gebirge“ zeigt einen Wanderer vor Gebirge. Die Idee, das Thema Aufbruch zu wählen, kam übrigens von ihr. „Ich habe gestaunt, dass es angenommen wurde“, freute sich Rau. Musikalisch gestaltet wurde die Vernissage durch das Duo „Wartezimmer“ mit Annette Briechle (Gesang) und Rolf von Ameln (Piano).

Dauer der Ausstellung bis Freitag, 6. Mai , montags bis mittwochs von 8 bis 16 Uhr, donnerstags von 8 bis 18 Uhr,freitags von 8 bis 12 Uhr, Rathaus Berkum

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort