Radtour durch die Natur Streuobstwiesen und Obstplantagen waren das Ziel

WACHTBERG-LIESSEM · Nicht nur Obstplantagen hat Wachtberg zu bieten, sondern auch Streuobstwiesen. "Das verträgt sich gut miteinander", sagte Michael Behrendt, Vorsitzender des Vereins zur Pflege und Förderung der Streuobstwiesen in Wachtberg.

 Mit dem Fahrrad starten die Teilnehmer vom Ließemer Köllenhof aus zur Streuobstwiesentour. Michael Behrendt (2. von links) hat die Leitung.

Mit dem Fahrrad starten die Teilnehmer vom Ließemer Köllenhof aus zur Streuobstwiesentour. Michael Behrendt (2. von links) hat die Leitung.

Foto: Stefan Knopp

Dieser betreut 27 Flächen mit rund 500 Jung- und 250 Altbäumen. Besonders die große Wiese mit 61 Bäumen und die "Jubiläumswiese" bei Villip standen im Fokus der vierten Streuobstwiesen-Radtour, die er zusammen mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club am Samstag durchführte.

Das war für Michael Behrendt eine besondere Fahrt, nämlich die im 20. Jahr des Vereinsbestehens. Bei dieser ging es besonders um die Themen Artenschutz und Resistenz: Auf den Streuobstwiesen sei es möglich, gezielt die Artenvielfalt zu sichern. Darunter seien auch ganz alte gebietstypische Sorten. Diese Durchmischung führe zu einem "polygenen Verhalten" der Bäume, was sie auch auf Dauer widerstandsfähiger mache.

Alle Obstbäume auf den Wiesen werden genau kartografiert, so dass Behrendt auf der Radtour zu jedem Baum Fragen beantworten konnte. Nach der Jubiläumswiese, die so heißt, weil man dort zu besonderen Anlässen - Goldhochzeit, Geburtstage und dergleichen - Bäume pflanzen kann, ging die Fahrt weiter zu zwei Wiesen bei Arzdorf. Weitere Stationen der Tour, an der rund 30 Personen teilnahmen, waren Holzem, Züllighoven und Kürrighoven. Dann ging es wieder zurück zum Ausgangspunkt, dem Köllenhof in Ließem.

Von dort waren auch zwei Busse gestartet, die Wanderlustige nach Züllighoven brachten. Durch die Landschaft führte ihre Strecke zurück nach Ließem. Behrendt sprach der Gemeinde Wachtberg seinen ausdrücklichen Dank aus, die die Busse für die Wanderung gestellt hatte. "Dadurch kann die Gruppe auch mal woanders starten als am Köllenhof."

Dort waren im Innenhof Stände aufgebaut, an denen man sich für die Gartensaison vor allem mit Kräutern und Zierpflanzen eindecken konnte. Den größten Stand hatte Stefanie Oeser aus Swisttal-Heimerzheim, die mit ihrem Mann traditionelle und ausgefallene Gartenkräuter verkaufte. Die Besucher konnten sich auch über Greifvogel- und Eulenschutz informieren, Marmelade, Backmischungen, Bio-Honigprodukte, Brot und Kräuterliköre kaufen und mehr.

Sabine Green war wie gewohnt mit ihren Chutney-Variationen vor Ort. Bei ihr gab es Kuriositäten wie Zwiebelmarmelade - eingekocht mit Rotwein und erstaunlich süß -, Stachelbeer-Senf-Marmelade, eine Apfel-Möhren-Mischung und Sauerkirsch-Chili zum Probieren und Kaufen, Dinge, die man zum Beispiel als Ersatz für Ketchup zu Fleisch oder - wie im Fall der Birnen-Ingwer-Mischung - auch für Desserts verwenden kann.

Mit ihrer Kollegin Marion Schäfer produziert sie derartige Saucen unter dem Namen "Shepherd's Green" seit einigen Jahren erfolgreich. "Die Wachtberger sind neuen Sachen gegenüber gut aufgeschlossen."

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