Lange Mängelliste Sanierungsplan für Wachtberger Hallenbad steht

Wachtberg · Im Wachtberger Hallenbad sind längst nicht alle Arbeiten erledigt. Der Badebetrieb ist gesichert, aber in den nächsten Jahren steht noch ein Kraftakt bevor.

 Sanierung des Hallenbades und der Dreifachturnhalle in Berkum: Melanie Günther aus dem Büro des Architekten Kay Künzel lässt sich von Bad-Betriebsleiter MAx Grube die jetzt freiligenden Decke zeigen, die auch so bleiben soll.

Sanierung des Hallenbades und der Dreifachturnhalle in Berkum: Melanie Günther aus dem Büro des Architekten Kay Künzel lässt sich von Bad-Betriebsleiter MAx Grube die jetzt freiligenden Decke zeigen, die auch so bleiben soll.

Foto: Axel Vogel

Auch nach der Dämmung des Dachs 2012 und der Erneuerung der Lüftungsanlage im Hallenbad in diesem Jahr sind noch längst nicht alle Arbeiten erledigt. Der Badebetrieb ist aber gesichert, so Architekt Kay Künzel. Doch in den nächsten Jahren steht noch ein Kraftakt bevor.

Die Gemeinde teilte im Ausschuss für Infrastruktur und Bau mit, dass bislang „lediglich die notwendigen Mindestmaßnahmen für den Weiterbetrieb des Hallenbades“ erledigt wurden. Einen Sanierungsstau will man jetzt aber nicht riskieren und die Anlage langfristig in Schuss halten. „Das Gebäude ist bis auf die letzte Fliese untersucht worden“, erklärte Künzel den Politikern und zählte einige Schäden auf. So hätten sich im Technikkeller Stalaktiten gebildet. „Da muss man nicht nach Attendorn in die Tropfsteinhöhle fahren. Das ist auch hier zu sehen.“ Ursache seien kleine Haarrisse in und zwischen den Fliesen.

Es gebe aber auch einige marode Wasserleitungen, die durchzubrechen drohten, wenn man sie nur anfasse, so der Architekt. „Die Anschlüsse sind nur noch ein Hauch von Nichts.“ Aber auch das bedeute nicht, dass demnächst nach dem Schwimmen das Duschen nicht mehr möglich sei: Demnächst sollen Zwischenventile eingebaut werden, sodass Teile des Leitungssystems bei einem Ausfall abgekoppelt werden können.

Verlust von 130.000 Kilowattstunden

Künzel und sein Team haben nicht nur auf die baulichen, sondern auch auf die energetischen Probleme geschaut. Pro Jahr werden insgesamt 1,7 Millionen Kilowattstunden verbraucht. Damit handelt es sich um das kommunale Gebäude mit dem höchsten Energieverbrauch – und das trotz neuer Dämmung auf Dach und an der Fassade. Laut Künzel verteilen sich eine Million Kilowattstunden auf das Bad, 570.000 auf die Turnhalle nebenan. Allein beim Erzeugen entstehe derzeit ein Verlust von 130.000 Kilowattstunden. Der Badbesucher merke schon im Foyer, dass es viel zu warm sei.

Der Wachtberger Gemeinderat hatte im September beschlossen, das Bad in den nächsten Jahren für 2,8 Millionen Euro zu sanieren. Wenn die geplanten und beantragten Förderungen gewährt werden, liegt der Eigenanteil bei 1,54 Millionen Euro.

Der derzeitige Zeitplan sieht laut Künzel vor, im kommenden Jahr die Außenanlage und das Restaurant zu sanieren. Die Heiztechnikanlage könne im laufenden Betrieb optimiert werden. Das gilt nicht für die Beckenfliesen, die ab 2020 ausgetauscht werden müssten. Für diese Arbeiten müsste das Bad für einige Wochen geschlossen werden. Joachim Mittweg (UWG) wollte wissen, was geschehe, wenn die ausgerechnete Förderung nicht gewährt werde. Christian Pohl, bei der Gemeinde zuständig für die Infrastruktur, teilte mit, dass man dann mittelfristig umplanen müsse. Ziel sei es aber auch dann, das Bad zukunftsfest zu machen.

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