DSL-Versorgung in Wachtberg Pecher warten auf schnelles Internet

WACHTBERG · In gut versorgten Landstrichen ist schnelles Internet so selbstverständlich wie Strom und fließendes Wasser. Wer online einkauft, Musik herunterlädt, E-Mails, Bilder und Videos verschickt oder sein Bankkonto verwaltet, braucht eine Internetverbindung über DSL.

 In gut versorgten Landstrichen ist schnelles Internet so selbstverständlich wie Strom und fließendes Wasser. Wer online einkauft, Musik herunterlädt, E-Mails, Bilder und Videos verschickt oder sein Bankkonto verwaltet, braucht eine Internetverbindung über DSL.

In gut versorgten Landstrichen ist schnelles Internet so selbstverständlich wie Strom und fließendes Wasser. Wer online einkauft, Musik herunterlädt, E-Mails, Bilder und Videos verschickt oder sein Bankkonto verwaltet, braucht eine Internetverbindung über DSL.

Foto: dpa

Die ist längst nicht für alle Bürger in Wachtberg möglich. Der Ausbau der Breitbandverbindung ist in den Ortschaften bereits fortgeschritten, aber noch nicht abgeschlossen. Besonders in Pech und Niederbachem gibt es noch Probleme.

Seit September 2012 können die Bewohner von Ließem, Gimmersdorf, Adendorf und Oberbachem auf eine schnellere Verbindung mit einer Geschwindigkeit von 50 000 Kilobit pro Sekunde zurückgreifen. Dafür wurden die Ortschaften an das Glasfasernetz der Telekom angeschlossen. Einen Monat später wurde auch für Arzdorf, Klein-Villip und Züllinghoven eine Funklösung für die bisher langsame Verbindung gefunden. Trotzdem weisen die Daten von Breitband NRW Mitte 2013 (siehe Grafik) noch einen Mangel aus.

Im Dezember vergangenen Jahres wurde in Berkum die Breitbandversorgung gesichert (der GA berichtete). Zurzeit führt die Telekom Ausbauarbeiten in Villiprott und Villip, im Gewerbegebiet Villip und am Berkumer Einkaufszentrum durch. Insgesamt acht Schaltkästen, sogenannte Multifunktionsgehäuse, werden mit einer neuen Technik versehen. "Nach Abschluss der Arbeiten werden wir VDSL-Anschlüsse mit bis zu 50 Megabit (50 000 Kilobit) pro Sekunde anbieten können", teilte George-Stephen McKinney von der Deutschen Telekom mit.

Der genaue Vermarktungstermin stehe bisher noch nicht fest, der schnellere Zugang soll aber spätestens bis Dezember 2014 fertiggestellt sein, sagte Jens Forstner, Wirtschaftsförderer der Gemeinde Wachtberg. Derzeit surfen die Unternehmen im Gewerbepark Villip noch mit 16 Megabit pro Sekunde.

Für die Software-Firma Tetra stellte das bisher keine wesentliche Einschränkung dar, da keine großen Mengen Bild- und Video-Daten empfangen und vermittelt werden müssten. "Eine geringe Datengeschwindigkeit ist für die private Nutzung meist viel relevanter als für die beruflich bedingte Nutzung", sagte Claus Baumeister von der Firma Tetra.

Dennoch bleiben zwei weiße Flecken in der Gemeinde Wachtberg, die nur mit Geschwindigkeiten von unter zwei Megabit pro Sekunde versorgt werden können. "Für Niederbachem wurde Ende letzten Jahres ein Förderantrag zur Verbesserung der Breitbandversorgung bei der Bezirksregierung Köln gestellt. Derzeit warten wir noch auf einen Förderbescheid", sagte Forstner.

Sorgenkind bleibt weiterhin Pech. Die Gemeinde Wachtberg hatte eine Markterkundung durchgeführt und verschiedene Angebote eingeholt, diese scheiterten an den nicht vorhandenen Mitteln. Eine zu große Entfernung vom Netzknoten erschwert und verteuert gleichzeitig eine Anbindung. Die Wachtberger UWG hatte eine flächendeckende DSL-Verbindung schon im April zum Wahlkampfthema erklärt. Auch die Pecher Anwohner reagierten auf die schlechte Abdeckung. So gründete Bernd Wollin die Bürgerinitiative "DSL für Pech". Den Missstand kann Wollin nicht nachvollziehen: "Wir wohnen hier fünf Kilometer Luftlinie von der Telekom entfernt", sagte er mit Blick auf das Bonner Dax-Unternehmen.

Seit April liegt nun ein Angebot der Firma disquom vor, die bereits die Funklösung für die Nachbarorte im Oktober 2012 hergestellt hatte. Die Funkverbindung ist allerdings wegen der starken Hanglage Pechs vorerst nur für die Straßen Im Haselnbusch, Am Langenacker, Nachtigallenweg, Am Südhang, Oberer Girzenweg, Herrenkauler Allee, Am Kottenforst, Weidengarten und Auf dem Girzen möglich. Für den Empfang des Funksignals müssten die Kunden selbst eine Antenne fürs Dach anschaffen. Für die Talbewohner in Pech ist zurzeit noch keine Lösung in Sicht. Sie sitzen weiter buchstäblich im Funkloch.

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