Villip Ortsvertretung votiert für neue Busroute

Villip · Mit einem höchst emotionalen Thema hatte es diesmal die Ortsvertretung von Villip, Villiprott und Holzem zu tun. Denn seit der Kanalsanierung auf der Villiper Hauptstraße fährt die Buslinie 855 durchs Gewerbegebiet Villip – und lässt das Unterdorf, „den Bruch“, außen vor.

 Die Ortsvertretung wünscht sich eine neue Route der 855. Künftig könnte sie aus der Gimmersdorfer Straße kommend nach rechts in die Villiper Hauptstraße abbiegen. Die Haltestelle Kirche und damit der Schlenker nach links fiele dann weg.

Die Ortsvertretung wünscht sich eine neue Route der 855. Künftig könnte sie aus der Gimmersdorfer Straße kommend nach rechts in die Villiper Hauptstraße abbiegen. Die Haltestelle Kirche und damit der Schlenker nach links fiele dann weg.

Foto: Axel Vogel

Jetzt, so OV-Vorsitzende Mira Schwarzenberger (Unser Wachtberg), seien Gerüchte laut geworden, es bleibe bei der neuen Regelung. „Das verärgert die Leute aus dem Bruch, da sie ein steiles Stück ohne vernünftigen Bürgersteig bergauf laufen müssen“, so Schwarzenberger. Das hatte sich auch bei einem Ortstermin vor der Sitzung im Unterdorf gezeigt.

Auf der anderen Seite seien sich die Ausschussmitglieder einig, dass es ohnehin „allerhöchste Eisenbahn“ war, das Gewerbe- und Neubaugebiet an die Busroute anzuschließen. „Es sind viele Leute dort eingestiegen, und so verwundert es nicht, dass dort genauso viele Leute für die neue Routenführung sind wie woanders dagegen.“ Eine einfache Ausweitung der Linie ist nicht möglich, wie ein RVK-Mitarbeiter klar machte. Denn die Busse sind so getaktet, dass sie die Züge in Meckenheim und Bad Godesberg pünktlich erreichen.

Beigeordneter Jörg Ostermann schlug daraufhin laut Schwarzenberger vor, die 855 künftig von Pech über den Wachtbergring ins Gewerbegebiet fahren zu lassen. Von der Gimmersdorfer Straße könne sie dann nach rechts auf die Villiper Hauptstraße abbiegen, runter in den Bruch fahren und dann in Villiprott am Zukunftsweg halten. „Die RVK will nun Probefahrten und auch eine Fahrgastzählung durchführen“, sagte die OV-Vorsitzende.

Ebenfalls länger und ebenfalls konstruktiv beschäftigten sich die Mitglieder mit der Frage, ob der Heidegartenweg in Holzem einen neuen Straßenbelag erhalten soll. Zwar war im nicht geteerten Bereich erst vor zwei Jahren eine kalksteinhaltige Schicht aufgetragen worden. „Aber die ist laut Anwohnern deutlich schlechter als der Zustand vorher“, so Schwarzenberger. Auch hier machten sich die Politiker und Bürger vor der eigentlichen Sitzung selbst ein Bild. Es handele sich zwar um eine Anliegerstraße, so die Kritik der Hausbesitzer, die wegen der angrenzenden Felder jedoch stark von landwirtschaftlichen Maschinen, Bussen für Erntehelfer und anderen Fahrzeugen benutzt werde. Das sorge bei trockenen Verhältnissen für viel Staub, bei Regen für Matsch. Die Folgen laut Anliegern: beschädigte Hausfassaden und Fenster.

Der Heidegartenweg könnte zwar, so ließ Beigeordneter Jörg Ostermann durchblicken, auf eine neu zu erstellende Prioritätenliste kommen. Voraussichtlich im Herbst kommt diese in die Fachausschüsse. „Aber der Leidensdruck dort ist so groß, dass schneller geholfen werden muss“, gab Schwarzenberger die Einschätzung der Kollegen wieder. Ulf Hausmanns (CDU) griff dann eine Andeutung des Beigeordneten auf, vielleicht mit einem Nicht-Teer-Belag und geringeren Kosten auszuhelfen. Die Verwaltung prüft nun alle Alternativen. „Ziel ist immer noch, den Anwohnern in diesem Sommer zu helfen“, betonte Hausmanns. Er war es auch, der die Teerung der Villiper Hauptstraße einforderte – trotz expliziter Streichung im beschlossenen Haushalt 2017. „Schließlich haben wir uns darauf geeinigt, die Verwaltung zu bitten, dies so schnell wie möglich durchzuführen“, sagte Schwarzenberger.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort