Kommunalwahl 2020 Oliver Henkel möchte Bürgermeister in Wachtberg werden

WACHTBERG · Geht es nach den Grünen, wird Oliver Henkel bald an der Spitze der Wachtberger Verwaltung stehen. Der 56-jährige Kommunalpolitiker ist motiviert, engagiert - und rechnet sich reelle Chancen aus.

 Oliver Henkel von den Grünen möchte Wachtberger Bürgermeister werden. 

Oliver Henkel von den Grünen möchte Wachtberger Bürgermeister werden. 

Foto: axel vogel

In einigen Monaten steht die Kommunalwahl an, dann entscheidet sich auch, wer künftig als Bürgermeister – oder Bürgermeisterin – an der Spitze der Wachtberger Verwaltung steht. Geht es nach den Grünen, wird das Oliver Henkel sein. Die Mitglieder nominierten den 56-Jährigen einstimmig zu ihrem Kandidaten. Damit tritt Henkel, der seit 28 Jahren Villip sein Zuhause nennt, gegen Jörg Schmidt von der CDU an. Offen ist, ob Amtsinhaberin Renate Offergeld (SPD) ihren Hut noch einmal in den Ring wirft.

Doch egal, ob sie antritt oder nicht: „Ich glaube, dass ich eine ernstzunehmende Alternative darstelle“, sagt Henkel, der bereits bei der letzten Wahl kandidiert hat und Offergeld seitdem als Stellvertreter zur Seite steht. Er sei motiviert – und die Kommunalpolitik, die Arbeit mit Verwaltung „macht mir auch einfach Spaß“.

Seit zehn Jahren Grünen-Fraktionsvorsitzender im Rat

Das hat der Vater von vier Kindern im Lauf seines Lebens bereits bewiesen. Schon als Dreijähriger ging Henkel, der in Bad Godesberg geboren wurde, bei der Verwaltung der Stadt Bonn ein und aus. Denn dort war seine Mutter tätig. Im Kulturbereich. Später hat er, so erzählt der 56-Jährige, als Kulturmanager in Bonn mit verschiedenen Ämtern gearbeitet. Und habe so Einblick in Verwaltungsabläufe gewonnen. Ein Job als Bankkaufmann und Personaler stehen ebenso im Lebenslauf wie seine Selbstständigkeit. Seit 15 Jahren berät er in Finanz- und Versicherungsfragen. Darüber hinaus ist er seit Jahren kommunalpolitisch aktiv. Unter anderem wurde Henkel 2009 Grünen-Fraktionsvorsitzender im Wachtberger Rat.

Henkel tritt selbstbewusst an. „Ich denke, dass ich eine reelle Chance habe“, so der Politiker. Das liegt zum einen an seinen Erfahrungen, zum anderen daran, dass seine Partei generell einen Aufschwung erlebt. Aber es gibt noch einen dritten Grund, so Henkel: das Persönliche. „Mich kennen viele Leute und ich setze mich ein.“ Ein Pluspunkt. „Eine Bürgermeisterwahl ist ja viel personenbezogener als zum Beispiel eine Europawahl“, ist der 56-Jährige überzeugt.

Die Familie steht auf jeden Fall hinter ihm. „Wäre es anders, hätte ich es nicht gemacht.“ Mit seiner Frau – „sie ist mein zweites Rückgrat“ – spreche er zum Beispiel über viele Themen. „Eine andere Sichtweise ist immer gut“, sagt Henkel. Die bekommt er auch von seinem 18-jährigen Sohn häufig geliefert. Der ist nämlich auch kommunalpolitisch aktiv. In der SPD. „In seinem Alter war ich auch bei den Jusos“, sagt Henkel und lacht. So bestehe ja auch für seinen Sohn noch politische Hoffnung. Wobei: „Es gibt wirklich schlimmere Alternativen. Wichtig ist, dass er sich engagiert. Von der Sorte haben wir zu wenig.“

Einmal pro Woche wird Doppelkopf gespielt

Und was macht Oliver Henkel, wenn er sich nicht seinem größten Hobby, der Kommunalpolitik, widmet? Einmal pro Woche steht Doppelkopf auf dem Freizeitprogramm. Das sei etwas komplett anderes, „macht Spaß und den Kopf frei“, so der Bürgermeisterkandidat, der außerdem seit knapp einem Jahr das Radfahren für sich (wieder)entdeckt hat. Und auch Musik genießt einen gewissen Stellenwert in seinem Leben. So war Henkel fast 15 Jahre lang beim Verein Bonner Rockmusiker aktiv, der unter anderem die Klangstation aufgebaut und Rheinkultur organisiert hat. Außerdem hat er selbst in einer Band gespielt. Und gesungen. Rock, Soul und Funk waren die Musikrichtungen.

„Wenn ich mir die Stücke heute anhöre, muss ich lachen“, so Henkel. „Eineinhalb Minuten Intro – das würde man heute nicht mehr überleben.“

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