Eine Eisenbahnentführung in Noten Musik und Kunst zum Auftakt der Wachtberger Kulturwochen

Wachtberg · Mit Musik und Kunst wurden die elften Wachtberger Kulturwochen eröffnet. Zu den Überraschungen gehörte ein schwer zu spielendes Werk von Robert Smith, bei dem es um eine Eisenbahnentführung geht.

 Das 21. Anton-Raaff-Konzert der beiden Orchester unter Leitung von Hans Werner Meurer (r.) wartet mit musikalischen Überraschungen auf.

Das 21. Anton-Raaff-Konzert der beiden Orchester unter Leitung von Hans Werner Meurer (r.) wartet mit musikalischen Überraschungen auf.

Foto: Stefan Knopp

Einige Überraschungen hatte Leiter Hans Werner Meurer rund um das 21. Anton-Raaff-Konzert des Wachtberger Jugend- und Kammerorchesters angekündigt. Zu denen zählte am Sonntag auch Robert Smith' „The great locomotive chase“ aus dem Jahr 2001, eine schnelle und schwierige Hommage an eine Eisenbahnentführung während des amerikanischen Bürgerkrieges. Die Ensembles meisterten das genau souverän wie die anderen Werke.

In der Aula des Berkumer Schulzentrums, in der nicht mehr allzu viele Stühle frei waren, präsentierten sie einen Mix aus Klassik von Mozart und Schumann bis hin zu moderneren Songs: Für „Bohemian Rhapsody“ und „Who wants to live forever“ von Queen sowie „Music“ von John Miles hatte man die Wachtberger Sängerin Annette Briechle gewinnen können.

Eingeleitet wurde das Konzert von Bachs Konzert in d-moll für zwei Violinen, die von Vera Merziger und Nicholas Bailey gespielt wurden. Letzterer ist Abiturient und wird das Ensemble bald verlassen. Es gebe immer Wechsel, sagte Barbara Müller-Hansen vom Instrumentalunterricht-Team. Aber Nachwuchs ist schon da: Fagottspieler Adam Lennartz ist erst neun Jahre alt und machte seine Sache beim ersten Konzert gut.

Künstler zeigen Werke in Gimmersdorf

Gleich zehn Künstler aus dem Drachenfelser Ländchen stellten am Wochenende ihre Werke in Gimmersdorf aus. Dort ist der Kulturgarten Rosenberg, in dem Besucher Kunst genießen und sich entspannt aufhalten können, längst eine Institution.

Das Angebot unter den Pavillons war gewollt breit gefächert: Man sah Malereien von Hildegard Auen-Kühlwetter, Hans-Jürgen Döring, Ortrun Lohse-Schlößler, Heiner Pilger und Petra Theiß-Müller, daneben Skulpturen von Gastgeberin Gudrun Rosenberg, Fotografien von Ellen R. Dornhaus, Druckgrafiken von Jochen Müller und Schmuck nach eigenen Entwürfen von Ulrike Brücken.

Zu den Malern gehörte auch Enno Frandsen, der auf der Terrasse seine jüngeren Werke vorstellte. Die habe er in drei Bereiche gegliedert, erklärte der Ließemer: Unter „Tradition“ sah man Porträts, Stadtansichten und ähnliches, stilistisch noch nicht sehr individuell. Unter „Experiment“ fielen Werke, für die er die traditionellen Aquarelltechniken verließ und mit Kreidestaub, Linierung und Zeichnung auch politische Motive umsetzte. „Demo“ umfasst seine neuesten Werke: Er habe sich von Vorlagen befreit und damit seinen eigenen Stil gefunden. Die Bilder zeigen Demonstrationen, die von Protesten gegen das WCCB motiviert wurden. Dass diese durch die Hamburger Krawallnächte an Aktualität gewannen, war ihm sogar ein wenig unangenehm.

Konzerte und Ausstellungen

„Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein“, sang am Samstag der Chor Navicula im Köllenhof. Da aber kaum Wolken am Himmel waren und die Sonne heiß auf den Innenhof niederschien, hatten sich die Mitglieder unter das Vordach zurückgezogen. Leiterin Edith Gonnermann am E-Piano freute sich über jeden Luftzug, der sich zu ihr verirrte.

Der Chor, benannt nach der lateinischen Vokabel für „kleines Boot“ und 2000 gegründet als junger Chor für die katholische Gemeinde Sankt Gereon in Niederbachem, präsentierte ein Potpourri aus seinem Repertoire an überwiegend weltlicher Musik. Bei „Always look on the bright side of life“ von Monty Python animierte die Chorleiterin das Publikum, zum Mitschnipsen und Mitpfeifen.

Bei „Good morning Starshine“ aus dem Musical „Hair“ amüsierten sie mit dem Text des Refrains – „Gliddy glub gloopy Nibby nabby noopy La la la lo lo“ und so weiter. Die ganze Zeit über begleitete die gute Laune, die den Chor ausmacht, das Konzert. Dieses ging der Eröffnung der Ausstellung „SchwarzBunt“ von Marga Auen, Gaby Graff-Klapp und Maria Kontz im Köllenhof voraus, die bis 19. Juli zu sehen ist.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort