Wachtberger Jugendbühne „Mörderstund ist ungesund“

WACHTBERG-BERKUM · „Mörderstund ist ungesund“ lautet der Titel des Theaterstücks, mit dem sich die Jugendbühne einem ganz neuen Genre widmet: der Kriminalkomödie, die ein hohes Maß an Schauspielkunst verlangt.

 Bei der Aufwärmübung zu Beginn der Probe haben alle Beteiligten sichtlich Spaß.

Bei der Aufwärmübung zu Beginn der Probe haben alle Beteiligten sichtlich Spaß.

Foto: Martina Sondermann

„Man muss aus sich herausgehen“, weiß Klaudia Thiesen, „flirten, verrücktspielen.“ Premiere ist erst im nächsten Jahr – zumal einige der jungen Schauspieler auch beim Weihnachtsmärchen „Die zertanzten Schuhe“ am zweiten Adventswochenende mitspielen, das gemeinsam von Studiobühne und Jugendbühne Wachtberg aufgeführt wird.

Im Schulzentrum Wachtberg herrscht reges Treiben. Hier proben freitagabends parallel die Ensembles der Studiobühne und der Jugendbühne Wachtberg. Schauspieler, Techniker, Bühnenbauer und Kostümbildner wuseln durch die weitläufigen Katakomben, die einem Profitheater in nichts nachstehen. Es gibt Garderoben mit beleuchteten Schminktischen, einen deckenhohen Fundus mit kuriosen Requisiten wie „Hüftpolster“ und eine professionell ausgestattete Bühnenwerkstatt, die in der Vergangenheit immer wieder für beeindruckende Kulissen sorgte.

„Wir sind der Schulleitung sehr dankbar, dass sie uns diese Räumlichkeiten zur Verfügung stellt“, betont Petra Karrenbauer. „Und das sogar kostenfrei.“ Das Ensemblemitglied der Studiobühne Wachtberg war vor sechs Jahren Mitinitiatorin der Jugendbühne. „Wir wollten unsere Leidenschaft und Erfahrung weitergeben“, berichtet sie, „aber auch Schauspielnachwuchs für unsere Studiobühne rekrutieren.“

Den Anfang machten die Kinder aus den eigenen Reihen. Mit der Zeit kamen weitere interessierte Jugendliche hinzu. Heute zählt das Ensemble 16 Mitglieder im Alter von 13 bis 18 Jahren. Paul (15) ist schon seit drei Jahren dabei. „Es macht einfach Spaß mit der Gemeinschaft“, erklärt der Jungschauspieler. Lukas Leo Krämer (18) kann schon auf fünf Jahre Bühnenerfahrung zurückblicken. „Ich mag Schauspielern“, sagt er. „Hier trifft man Leute, die man sonst nicht sieht, kann diskutieren und lachen.“ Marieke (13) ist das neueste und jüngste Mitglied.

Sie kam nach dem Besuch der letzten Märchenaufführung von „Des Kaisers neue Kleider“ aus Neugier bei den Proben vorbei – und blieb. Geleitet wird die Jugendbühne von Klaudia Thiesen, Kirsten Heinrich, Peter Schäfer und Luisa Kleinen, der Tochter von Petra Karrenbauer. Überraschenderweise hat hier keiner das Zepter in der Hand. „Wir machen das in Gemeinschaftsproduktion und sprechen uns ab“, erklärt Luisa Kleinen. Dass das funktioniert, zeigt sich bei der anschließenden Probe, wo jeder aus dem Leitungsteam sich spontan einbringt und die Jugendlichen motiviert oder instruiert. Alle sind mit Feuereifer dabei. „Wenn ich um 21 Uhr sage, jetzt ist Schluss“, berichtet Klaudia Thiesen, „dann höre ich nur: Können wir nicht noch länger machen?“

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