Villip Mit einem Konzertabend feierte Wachtberg Star-Tenor Anton Raaff

VILLIP · Ganz im Zeichen Anton Raaffs stand am Freitagabend ein bebilderter Vortrag mit musikalischen Intermezzi in der Villiper Kirche St. Simon und Judas Thaddäus anlässlich des 300. Geburtstags des berühmten Tenors, der in Wachtberg-Holzem aufwuchs.

 Der Tenor Nico Heinrich (links) trug vor einem großen Publikum zusammen mit dem Kammerorchester "Aquisgrana" der Hochschule für Musik und Tanz Köln Arien aus der Raaff-Ära vor.

Der Tenor Nico Heinrich (links) trug vor einem großen Publikum zusammen mit dem Kammerorchester "Aquisgrana" der Hochschule für Musik und Tanz Köln Arien aus der Raaff-Ära vor.

Foto: Maximilian Mühlens

Raaff war zu Lebzeiten schon ein prominenter Vertreter seines Genres und zog stets ein großes Publikum in die Säle. So auch am Freitagabend, die Villiper Kirche war voll besetzt. Renate Offergeld, stellvertretende Wachtberger Bürgermeisterin, begrüßte die Gäste und versprach einen "besonderen Hörgenuss", den es im Verlauf des Abends gleich mehrmals gab.

Unter dem Titel "Die Vereinigung zweier Engel" stellte die Wachtberger Gemeindearchivarin Barbara Hausmanns das Leben des Tenors vor. Raaff war einer der wenigen Deutschen, der zur damaligen Zeit den Bel canto (italienisch für: Schöner Gesang) vollendet beherrschte und auch namentlich der erste bedeutende deutsche Mozartsänger war.

"Dass ihr Sohn ein solches Stimmwunder war, hatten die Eltern bestimmt nicht vorgeahnt", so Hausmanns. Raaff wurde am 6.Mai 1714 in Gelsdorf getauft, kurz danach zog die Familie nach Holzem, wo der spätere Star-Tenor aufwuchs. Vater Johannes arbeitete als Verwalter auf der Villiper Burg Gudenau.

Die Nepomukkapelle, die inmitten von Holzem steht, wurde 1744 von Anton Raaff gestiftet, der damit seine Verbundenheit mit seiner Heimat ausdrücken wollte. Raaffs Weg führte von der Bonner Jesuitenschule, auf der sein Gesangstalent gefördert wurde, zum Kölner Kurfürsten Clemens August, der ihm eine profunde sängerische Ausbildung in Italien ermöglichte. Schnell avancierte der Wachtberger zu einem gefeierten Star.

Für einen wahren Hörgenuss sorgte der Tenor Nico Heinrich in der Villiper Kirche: Zusammen mit dem Kammerorchester "Aquisgrana" trug er drei Arien aus der Raaff-Ära vor.

Info

Am Sonntag, 29. Juni, wird im Rahmen des Anton-Raaff-Konzerts des Wachtberger Jugend- und Kammerorchesters auf Burg Münchhausen ebenfalls an den 300. Geburtstag des Tenors erinnert.

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