Feuerwehr Wachtberg Mehr Personal und Geld

WACHTBERG · Der Finanzausschuss des Wachtberger Gemeinderates hat einige Verbesserungen für die Feuerwehr beschlossen. Unter anderem sollen zwei Stellen geschaffen und zusätzliche Mittel für den Arbeitsschutz bereitgestellt werden. Doch weitere wichtige Entscheidungen vertagte der Ausschuss mit Blick auf die Kommunalwahl.

 Stets zur Stelle, wenn es brennt: Die Feuerwehr Wachtberg, hier 2012 bei einem Brand in einem Wohnhaus an der Heidestraße in Niederbachem.

Stets zur Stelle, wenn es brennt: Die Feuerwehr Wachtberg, hier 2012 bei einem Brand in einem Wohnhaus an der Heidestraße in Niederbachem.

Foto: Axel Vogel

Als "verbesserungswürdig" wird von Insidern zuweilen die Stimmung in der Wachtberger Feuerwehr beschrieben. Das sei noch übertrieben, berichten andere aus berufenem Munde. Ausschlaggebend sind dabei nicht das Klima innerhalb der Löschgruppen oder Fragen der Kameradschaft. Vielmehr geht es um die ideelle Wertschätzung und finanzielle Ausstattung, die aus den Reihen der Feuerwehr immer wieder beklagt werden.

Ein kommunalpolitischer Arbeitskreis "Feuerwehrwesen" hatte sich vor diesem Hintergrund mit möglichen Verbesserungsmöglichkeiten befasst, deren Katalog nun in den Entwurf des Brandschutzbedarfsplanes für den Zeitraum zwischen 2013 und 2018 eingeflossen sind.

Am Donnerstagabend hatte der Haupt- und Finanzausschuss des Gemeinderates nun darüber zu entscheiden, ob dieses Papier im Ganzen in die Haushaltsplanung für die kommenden Jahre eingepflegt wird.

Das Ergebnis nach eineinhalbstündiger Diskussion war nunmehr ein Kompromiss: Zwar soll ein Teil der vorgesehenen Maßnahmen 2014 finanziert und realisiert werden. Die Entscheidung über andere Vorhaben hingegen legten die Kommunalpolitiker ausdrücklich in die Hände der nach der im Mai anstehenden Kommunalwahl verantwortlichen Gremien.

Konkret sollen 2014 bei der Verwaltung zwei Planstellen für einen Gerätewart und einen Sachbearbeiter "Feuerwehr" eingerichtet werden, wofür zwei andere Stellen in der Gemeindeverwaltung unbesetzt bleiben sollen.

Der Arbeitsschutz soll mit 20 000 Euro verbessert werden; für das Gebäudekonzept sollen Planungskosten in Höhe von 50 000 Euro in den Haushalt eingestellt werden, ebenso 19 000 Euro für das Fahrzeugkonzept.

Zudem soll die Aufwandsentschädigung für Jugendwarte auf 2880 Euro steigen, nachdem die Jugendfeuerwehr zuletzt ein rasantes wie erfreuliches Wachstum hat aufweisen können.

Soweit die Sofortmaßnahmen. Lediglich zur Kenntnis genommen haben die Fraktionen hingegen weitere Vorschläge des Arbeitskreises, darunter eine erhöhte Aufwandsentschädigung für alle Funktionsträger und eine generelle Aufwandsentschädigung für jeden Feuerwehrmann, eine Vergütung für Ausbilder, Zuschüsse für Besuche im Fitnessstudio für Atemschutzträger, freier Eintritt ins Hallenbad für Feuerwehrleute und deren Familien, berufliche Perspektiven für Feuerwehrleute innerhalb der Gemeindeverwaltung und - daran entzündete sich schließlich eine längere Diskussion - den mittelfristigen Neubau von Feuerwehrgerätehäusern in Pech und Villip.

Zwar stimmten die Kommunalpolitiker den meisten Vorschlägen inhaltlich zu. Das komplette Paket zum jetzigen Zeitpunkt zu schnüren, erschien den meisten Mandatsträgern - mit Ausnahme der Grünen - dann aber doch zu gewagt.

Allzu knapp erschien vielen von ihnen der Haushaltsentwurf, über den der Gemeinderat am 25. Februar abstimmen soll, und den - wie es SPD-Fraktionschef Bernd Becker formulierte - ein einziges erneutes Hochwasserereignis ins Haushaltssicherungskonzept transportieren könnte. Lange und oft, so ließ die Sitzung am Donnerstag erahnen, wird die Wachtberger Kommunalpolitik in den nächsten Jahren noch über die Frage diskutieren, ob tatsächlich sowohl in Pech als auch in Villip neue Gerätehäuser gebaut werden sollen, oder ob ein gemeinsamer Standort nicht sinnvoller wäre.

Einem ausführlichen Beitrag von Jörg Wilms (FDP), der Sympathie für einen gemeinsamen Standort für beide Orte erkennen ließ, schloss sich Oliver Henkel von den Grünen an. Dessen Verwunderung darüber, dass der Ausschuss einen ebenfalls kommunalpolitischen Arbeitskreis durch das Aufschnüren des Gesamtpakets gewissermaßen "missachte", parierte Hartmut Beckschäfer (CDU) mit der Erklärung, "in einem Finanzausschuss kommen nun einmal andere Aspekte zum Tragen als in einem fachspezifischen Feuerwehrausschuss".

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