Plan der Gemeinde Wachtberg Mehr Ordnung im Berkumer Mischgebiet

Wachtberg · Mitten im Berkumer Zentrum gibt es einen Block ohne vernünftige städtebauliche Ordnung. Die soll in dem Gebiet mit Wohnhäusern und Gewerbe nun entstehen. Mit dem dazu nötigen Bebauungsplan beschäftigt sich der Planungs- und Umweltausschuss der Gemeinde an diesem Dienstag.

Beginn der öffentlichen Sitzung ist um 18 Uhr im Rathaus, Rathausstraße 34. Auf der Tagesordnung stehen auch die Lidl-Marktvergrößerung in Wachtberg-Mitte und private Bauvorhaben.

Bei dem Bebauungsplan geht es um das 0,98 Hektar große Gelände an der Rathausstraße, umrandet von Odenhauser Weg, Limbach- und Kreuzstraße. Dazu gehört auch ein Grundstück hinter dem Rathausparkplatz. Im Zuge der Dorferneuerung in den 80er Jahren wurden die Gebiete städtebaulich neu geordnet, nur der besagte Block nicht. „Die heute hier anzutreffenden Strukturen sind historisch gewachsen und haben eine Mischung unterschiedlichster Nutzungen hervorgebracht“, teilt die Planungsgruppe MWM mit, die sich mit dem Bebauungsplan befasst hat. Dort befinden sich etwa eine verlassene Tankstelle, ein ehemaliger Baugewerbebetrieb und Brachflächen. Einige Betriebe seien in die Gewerbegebiete an den Ortsrändern umgezogen.

Jetzt haben sich Interessenten bei der Gemeinde gemeldet, die an der Tankstelle zum Beispiel einen Autohandel eröffnen wollen und auch große Mehrparteienhäuser planen. Dafür soll es dann durch den Bebauungsplan feste Regeln für eine gemischte Nutzung geben, „welche sich stadtbild- und wohnverträglich in die Umgebung einfügt“, so MWM. Vor allem sollen die Anwohner durch die Firmen nicht gestört werden. Zulässig seien daher Wohngebäude, Geschäfts- und Bürogebäude, Einzelhandel, Gaststätten, Hotels, Gewerbe, Verwaltung und Institutionen. Gartenbaubetriebe, Tankstellen und Vergnügungsstätten dürfen dort allerdings nicht eröffnen.

Was die Wohnhäuser angeht, soll an der Limbachstraße maximal ein Vollgeschoss zulässig sein (Firsthöhe zehn Meter). „Entlang des Odenhauser Wegs und der Rathausstraße werden aufgrund der vorhandenen Misch- und gewerblichen Bebauung und dem zentraleren Charakter des Gebiets zwei Vollgeschosse als Maximum festgesetzt“, teilen die Planer mit (Firsthöhe zwölf Meter). Bei der Bauweise lässt man freie Hand. Im Ausschuss geht es auch um den Artenschutz, Altlasten, Verkehr, Hausanschlüsse und Klimaschutz. Für Artenschutz und Lärm wurden eigens Gutachten angefertigt.

Was Lidl angeht, soll der Ausschuss dem Wachtberger Rat einen städtebaulichen Vertrag empfehlen: Wie berichtet, will der Discounter seine Verkaufsfläche um 129 Quadratmeter erweitern. Er erklärt sich bereit, die Kosten für die Änderung des Bebauungs- und Flächennutzungsplans zu tragen – was dann im Vertrag geregelt wird.

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